Mülheim. Die HSG Mülheim/Styrum wird in der kommenden Saison nur eine statt zwei Landesligamannschaften stellen. Das sind die Gründe für die Abmeldung.
Eigentlich hätte die HSG Mülheim/Styrum für die Saison 2023/24 nach dem Abstieg der ersten Mannschaft aus der Verbandsliga zwei Startplätze in der Landesliga gehabt. Dazu jeweils ein Team in der Bezirksliga und in der Kreisliga.
Nun hat sich der Verein, ein Zusammenschluss aus der HSG Mülheim und der DJK Styrum 06, aber dazu entschieden, eine Landesligamannschaft zurückzuziehen. Die Entscheidung sei nicht unbedingt leicht gefallen, erklärte HSG-Vorstand Wolfgang Bergmann. „Wir haben das gemeinsam mit dem Trainerstab und auch den Spielern entschieden“, so Bergmann.
HSG Mülheim/Styrum: Personalsituation ist ausschlaggebend
Ausschlaggebend sei am Ende die Personalsituation gewesen. „Wir haben da auch ein Stück weit aus der letzten Saison gelernt“, so Bergmann. Denn Spieler gab es in der vergangenen Spielzeit eigentlich in allen Mannschaften immer mal wieder zu wenige, die Teams mussten untereinander viel austauschen und rotieren.
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„Insbesondere in der Reserve hatten wir keinen wirklichen Stamm“, erinnert sich Bergmann zurück. Große Probleme hatte die HSG dort insbesondere auf der Torwartposition, denn André Kürbis war häufig beruflich verhindert. Tim Justen ist längere Zeit verletzt ausgefallen. „Das war wirklich eine schwierige Phase. Zum Teil kannte ich die Torhüter noch gar nicht, die plötzlich in der Landesliga ausgeholfen haben“, sagt der HSG-Verantwortliche.
Zumal sich die Lage zwischen den Pfosten nicht unbedingt verbessert hat. Simon Schoofs wird dem Verein zwar erhalten bleiben, wohl aber nicht als Torwart der ersten Mannschaft. Zuletzt hieß es, er will sich einer neuen Herausforderung auf dem Feld stellen, voraussichtlich in der zweiten Mannschaft.
Spieler aus der ersten Mannschaft mussten im Endspurt aushelfen
Aber auch auf dem Feld fehlte es in der vergangenen Saison an allen Ecken und Enden, immer wieder hatte Reserve-Trainer Dirk Grzeganek Probleme, eine schlagfähige Truppe auf die Beine zu stellen. Das hat sich auch spielerisch niedergeschlagen, die HSG-Zweitvertretung hat bis zum Schluss um den Klassenerhalt bangen müssen.
Nicht viel besser sah es bei der Dritten in der Bezirksliga aus. Beide Mannschaften konnten die Liga am Ende nur mit Unterstützung von oben retten, weil die Erste als Aushängeschild des Vereins aus Verbandsliga bereits abgestiegen war. Bitter für den TV Angermund II: Dadurch, dass sich die HSG-Reserve zunächst rettete und jetzt die zweite Mannschaft zurückzieht, muss Angermund trotzdem in die Bezirksliga absteigen. Bei der HSG ist dagegen klar: So eine für alle Beteiligten aufreibende Saison soll sich nicht nochmal wiederholen. „Wir brauchen da mehr Stabilität“, sagt Bergmann.
Mannschaften sollen größere Kader zur Verfügung haben
So sollen alle drei Teams in der neuen Saison mit einem größeren Kader ausgestattet sein. Die Reduzierung der Mannschaften hat aber auch zur Folge, dass sich die Spielgemeinschaft ganz auf die Erste konzentrieren kann. „Da werden wir auf jeden Fall eine schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen können“, so Bergmann. Als Saisonziel gibt er eine Platzierung unter den ersten drei bis vier Mannschaften aus. Genauer festlegen will er sich noch nicht, dazu gebe es noch zu viele Unwägbarkeiten.
Das betrifft die Konkurrenz, aber auch die eigenen Reihen. Abgänge hat die HSG bislang zwar keine zu beklagen. „Es ist aber gerade noch einiges im Fluss“, bleibt Bergmann vage. Bei einigen Spielern steht wohl ein beruflicher Wechsel an, andere nehmen ein Studium auf und müssen dafür möglicherweise aus Mülheim wegziehen. „Eventuell sind wir nach der Halbserie schlauer und können dann nochmal nachsteuern.“
Erste Mannschaft der HSG Mülheim/Styrum nun mit drei Trainern
Um in der Landesliga oben mitspielen zu können, will die HSG aber nicht nur den Spielerkader besser bestücken. Auch in Sachen Trainerstab liegt der Fokus ganz klar auf der Landesliga-Truppe. „Wir leisten uns da jetzt den Luxus von drei Trainern“, erklärt Bergmann. Denn zu dem Trainer-Duo aus Lukas Görgens und Michael Pelikan wird zusätzlich Dirk Grzeganek, ehemaliger Coach der HSG-Reserve, dazustoßen.
„Dirk hat mit den Möglichkeiten, die er hatte, einen super Job gemacht“, so Bergmann. Künftig soll er sich unter anderem speziell um das Torwarttraining kümmern. Auch die Spielbeobachtung, vor allem der Essener Konkurrenz, soll in seinen Händen liegen. „Das ist für alle eine gute Lösung“, betonte Bergmann.
HSG Mülheim/Styrum nimmt Hallentraining wieder auf
Während andere Mülheimer Teams schon eine Reihe von Testspielen absolviert haben, wird die HSG in dieser Woche das Hallentraining erst so richtig aufnehmen. Im Mittelpunkt dabei stehen zunächst Athletikeinheiten, aber auch den Ball will die Spielgemeinschaft so langsam aus der Sporttasche holen.
Vorbereitungsspiele hat die HSG unter anderem gegen den HSV Überruhr, die MTG Horst Essen und den HC TV Rhede geplant, bevor es Anfang August ein Wochenende zum „Teambuilding“ nach Malberg in die Eifel geht.