1. FC Mülheim feiert 100. – Rot-Weiß Oberhausen in Torlaune
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Mülheim. Das Ergebnis gegen Rot-Weiß Oberhausen war zweitrangig – der 1. FC Mülheim hat seinen 100. Geburtstag mit vielen Gästen gefeiert.
Am Ende hatte Trainer Ergin Yeter gar nicht mehr mitgezählt. Denn in der zweiten Halbzeit des Freundschaftsspiels gegen Rot-Weiß Oberhausen anlässlich des 100. Geburtstags des 1. FC Mülheim fielen die Treffe erwartungsgemäß doch wie die reifen Früchte.
10:0 (2:0) lautete schließlich der Endstand für den Regionalligisten – an diesem Tag aber lediglich eine Randnotiz.
1. FC Mülheim: Es ging nicht um das Ergebnis
„Ich habe den Jungs von vornherein gesagt, dass es heute nicht um irgendein Ergebnis geht“, meinte der Coach hinterher. Zu groß ist der Klassenunterschied zwischen dem Bezirksliga-Neuling und dem gestandenen Viertligisten.
„Wichtig war zu sehen, dass wir eine gute Mannschaft zusammengestellt haben“, meinte Yeter. Vor allem in der ersten Halbzeit konnten seine Schützlinge vor 600 Zuschauern durchaus gut dagegenhalten. Erst nach einer Viertelstunde jagte RWO-Neuzugang Oguzhan Kefkir einen Freistoß ins rechte Eck – unhaltbar für Styrums Torwartlegende Patrick Renning (42).
Rot-Weiß Oberhausen zieht nach der Pause davon
Erst in der Viertelstunde nach der Pause machte RWO das Ergebnis standesgemäß, erhöhte bis zur 57. Minute von 2:0 auf 6:0. „Uns hat natürlich auch einer wie Wassim Jabri noch gefehlt, der auch mal einen Ball im Mittelfeld halten kann“, meinte Coach Yeter über den Neuzugang, der in der vergangenen Saison noch für Sterkrade-Nord in der Landesliga gespielt hat.
„Für uns war es einfach ein Highlight“, bilanzierte der FC-Trainer, „sich mal ein bisschen mit solchen Jungs zu messen. Die Chance hat man ja auch nicht in jeder Vorbereitung.“ Für seine Elf war es die dritte Einheit nach dem Trainingsauftakt am Dienstag und dem 6:3 im Test am Donnerstag gegen Schwarz-Weiß Alstaden.
Wiedersehen vieler alter Weggefährten
Im Mittelpunkt des Tages stand aber gar nicht unbedingt das Spiel gegen den Regionalligisten aus der Nachbarstadt, sondern das Wiedersehen etlicher alter Weggefährten aus Zeiten, als sich die Styrumer mindestens auf Augenhöhe mit RWO bewegten. Einige von ihnen hatten sich zum Teil seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. „Da kommen natürlich einige ,Dönekes‘ wieder hoch“, meinte etwa Holger Osieck, der sich nach seiner Zeit beim 1. FC (1972 bis 1976) den wohl größten Namen machte.
100 Jahre 1. FC Mülheim - Rot-Weiß Oberhausen zu Gast
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Beim Deutschen Fußballbund arbeitete er sich schon 1979 bis zum Assistenten von Bundestrainer Jupp Derwall hoch. Beim WM-Titel 1900 war er der offizielle Trainer der deutschen Nationalmannschaft an der Seite von Teamchef Franz Beckenbauer.
Mülheims Bürgermeister war als Teenager selbst im Stadion
„An so einem Tag schwelgt man natürlich auch in Erinnerungen“, sagte auch Mülheims Bürgermeister Markus Püll, der in Vertretung von Oberbürgermeister Marc Buchholz die Glückwünsche der Stadt zum großen Jubiläum überbrachte. Als 15-Jähriger verfolgte er mit seinem Vater und seinem Bruder selbst das DFB-Pokalspiel der Styrumer gegen den amtierenden Sieger Eintracht Frankfurt. Vor allem die Schüsse von „Atom-Otto“ Luttrop blieben ihm in Erinnerung. Die Eintracht gewann am Ende mit 3:0 und holte sich später erneut den Pott.
Neben den Legenden aus den goldenen 70er Jahren waren aber auch eine Reihe ehemaliger Spieler aus späteren Zeiten – so zum Beispiel aus der Mannschaft, die 1996/97 zum letzten Mal den Aufstieg in die Landesliga schaffte. Seitdem pendelt der Klub zwischen Kreisliga A und Bezirksliga.
1. FC Mülheim erhält viel Lob für die Jugendarbeit
Neben den sportlichen Aspekten hob Stadtdirektor und Sportdezernent David Lüngen in seiner Rede die Bedeutung der Jugendarbeit im Stadtteil Styrum hervor. „Der Verein hat tausenden jungen Menschen das Fußballspielen beigebracht aber auch über den Sport hinaus Werte vermittelt“, so Lüngen. Peter Hein, Vorsitzender des Verbandes Mülheimer Fußballvereine knüpfte daran an und sagte: „Diese ehrenamtliche Leistung wird heute leider nicht immer so anerkannt wie es eigentlich sein sollte.“
Trotz schwieriger Zeiten nach den goldenen 70ern, so Lüngen, habe der Verein zusammengestanden und durfte nun dieses runde Jubiläum feiern.
Das Durchhaltevermögen wird der Klub auch weiterhin benötigen, damit in der Zukunft weitere Jubiläen folgen können.
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