Moers. Der neue Außenangreifer Niklas Pfersdorf hat große Ziele. Wieso er auf Hummus schwört - und von der 2. Liga träumt. Dazu: der Drittliga-Spielplan.

Eines darf im Kühlschrank von Niklas Pfersdorf nicht fehlen. Der 25-jährige Neuzugang des Moerser SC schwört auf Hummus. Die orientalische Paste aus Kichererbsen ist zwar ein proteinreicher Aufstrich zu Brotchips. „In erster Linie geht es aber um den geschmacklichen Genuss und nicht darum, hier noch ein paar Fitnessprozente rauszukitzeln“, versichert der Außenangreifer. Der ist seit einigen Wochen beim Volleyball-Drittliga-Aufsteiger im Training. Die Rahmenbedingungen für das Team von Trainer Hendrik Rieskamp im Enni-Sportpark Rheinkamp empfindet der Hildener Pfersdorf dabei durchaus als sportlichen Genuss.

Das sind die vorläufigen Spieltermine in der 3. Liga

Mit elf Konkurrenten bekommt es der Moerser SC in der neuen Drittliga-Saison zu tun. Hier ist der vorläufige Spielplan mit den Hinrundenterminen:

21./22. September: MSC - TK Hannover; 28./29. September: SVG Lüneburg II - MSC; 5./6. Oktober: VfL Lintorf - MSC; 12./13. Oktober: MSC - DJK Delbrück; 19./20. Oktober: Brühler TV - MSC; 26./27. Oktober: MSC - FCJ Köln; 2./3. November: USC Braunschweig - MSC; 9./10. November: MSC - Tecklenburger Land; 16./17. November: Meckenheimer SV - MSC; 30. November/1. Dezember: MSC - VV Humann Essen II; 7./8. Dezember: PTSV Aachen - MSC.

Die Rückserie wird am 14. oder 15. Dezember bei TK Hannover eingeleitet. Die letzte Punktspielpartie wird am 13. Mai 2025 um 16 Uhr im Enni-Sportpark gegen Aachen ausgetragen.

Moerser SC mit sehr guten Trainingsbedingungen

„Wir können im Enni auf drei Feldern parallel die einzelnen Positionen trainieren. Es gibt den Cheftrainer, zwei Co-Trainer, viel Feedback und klar formulierte Verbesserungsvorschläge. Das ist für Drittliga-Verhältnisse eine ziemlich gute Ausgangsposition“, unterstreicht der MSC-Zugang. Ein Urteil darf sich Niklas Pfersdorf durchaus erlauben. Zwei Saisons mit den Solingen Volleys und zuletzt drei Spielzeiten mit dem TV Hörde in der 3. Liga, wo der Abstieg zuletzt aber nicht mehr zu verhindern war, stehen in seiner Statistik. Und Techniktraining nach Saisonende bis zu den Sommerferien sei nicht gerade der Standard gewesen, wie der Neuzugang vorsichtig anmerkt.

Alter Bekannter beim Moerser SC: Punktegarant Lukas Lübke (rechts) in Aktion.
Alter Bekannter beim Moerser SC: Punktegarant Lukas Lübke (rechts) in Aktion. © FUNKE Foto Services | Rüdiger Bechhaus

Der Moerser SC dürfte nicht nur wegen der Trainingsintensität für den Außenangreifer eine der aktuell besten Volleyball-Adressen in Wohnortnähe sein. „Ich habe eine Mannschaft mit sportlicher Ambition gesucht. Und alle hier haben Bock, das merkt man natürlich im Training. Das Team besitzt eine gute Qualität. Wir sollen in der Lage sein, in der Dritten Liga gut mitzuspielen“, so Pfersdorf. Der Einstieg beim MSC fiel nicht schwer. Mit Lukas Lübke hat Pfersdorf schon bei den ART Füchsen in Düsseldorf gespielt und den Aufstieg von der Regionalliga in die 3. Liga erreicht. Lukas Schattenberg, Luca Wagner oder auch Libero Andre Illmer kreuzten als Gegner des Öfteren die Wege. Und mit dem neuen Zuspieler Frederik Schmidt aus Solingen bildet Pfersdorf eine bergische Fahrgemeinschaft.

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MSC-Zugang und Vorbilder: Timo Tekahn, Georg Grozer, Cristiano Ronaldo

Vorbilder im Volleyball nennt Niklas Pfersdorf übrigens zwei. Erstens Timothée Carle, französischer Außenangreifer bei den Berlin Recycling Volleys. Und zweitens den Ex-Moerser Georg Grozer. „Es macht viel Spaß, ihm zuzusehen. Er ist komplett hemmungslos am Ball und einer der besten Volleyballer, den Deutschland jemals hatte.“ Der 39-jährige Diagonalspieler, der von 2002 bis 2008 für den MSC spielte, mischte zuletzt beim türkischen Erstligisten Arkasspor Izmir mit. Über das Netzspiel hinaus kann Niklas Pfersdorf übrigens dazu der professionellen Arbeitsethik von Fußball-Idol Cristiano Ronaldo einiges abgewinnen: „Er hat sich unheimlich viel auch selbst erarbeitet, das erfordert einfach großen Respekt.“

Für Deutschland immer noch wertvoll und nahezu unverzichtbar: Volleyball-Idol Georg Grozer (rechts), hier bei der EM 2023 in Italien gegen Estlands Märt Tammearu in Aktion.
Für Deutschland immer noch wertvoll und nahezu unverzichtbar: Volleyball-Idol Georg Grozer (rechts), hier bei der EM 2023 in Italien gegen Estlands Märt Tammearu in Aktion. © dpa | Loris Cerquiglini

Die sportlichen Ziele des Neu-Moerser orientieren sich natürlich nicht an CR7 und Kollegen. Dennoch sind die definierten Vorhaben im Rahmen des Leistbaren ambitioniert. „Ich will mich beim MSC nach vorn entwickeln und vielleicht auch mal in der Zweiten Liga spielen. Das ist schon ein großer Ansporn“, gibt Niklas Pfersdorf zu und schiebt hinterher: „Als Spieler will ich wissen, wie weit es nach oben gehen kann. Wenn ich das jetzt im besten Sportalter nicht ausprobiere über meine nun gute Chance in Moers, dann werde ich mir in einigen Jahren sicher die Frage stellen, warum ich es nicht versucht habe.“

Hat mit Niklas Pfersdorf vermutlich einen guten Fang gemacht: Cheftrainer Hendrik Rieskamp vom Moerser SC.
Hat mit Niklas Pfersdorf vermutlich einen guten Fang gemacht: Cheftrainer Hendrik Rieskamp vom Moerser SC. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Moerser SC: Auch Beachvolleyball ist eine anstrengende Herausforderung

Fußball, um noch einmal Legende Ronaldo aufzugreifen, hat Pfersdorf in jungen Jahren auch gespielt. Beim Hilden 05/06, einem A-Kreisligisten. Volleyball liegt wegen Papa Ingo Pfersdorf im familiären Blut. Niklas‘ Vater ist vor allem im Beachvolleyball unterwegs, hat dort als größten Erfolg den zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften vorzuweisen. Auch Niklas Pfersdorf, der erst mit zwölf Jahren zu den Volleyballern des Hildener AT wechselt, spielt gern im Sand. Den empfindet er beim Zwei-gegen-zwei-Match als anstrengende Herausforderung. Ein Partner war dabei übrigens auch der Moerser Niklas Kotte, der zuletzt für Münster in der 2. Bundesliga unterwegs war. Beste Platzierung für Beacher Pfersdorf: Rang drei bei der Westdeutschen Meisterschaft.

Eine Sportart übt der MSC-Neuling übrigens, wenn es die Zeit erlaubt, zu Hause in Wuppertal aus. Ohne Publikum und ganz in Ruhe. Im Keller steht ein Poolbillardtisch. „Das Spiel erdet einen ungemein“, versichert Pfersdorf, „man muss nämlich die Fehler, die im Spiel natürlich leicht passieren, ausschließlich bei sich selbst suchen.“