Moers/Goch. GSV war zuletzt vor fünf, Viktoria vor acht Jahren in der Landesliga. Einer der beiden Traditionsvereine erfüllt sich Aufstiegstraum.

Der Sommer 2019 steht beim GSV Moers wie auch bei Viktoria Goch für eine kleine Zäsur an der Seitenlinie. Die Grafschafter waren frisch aus der Fußball-Landesliga abgestiegen. Der aktuelle Lintforter Sportleiter Thorsten Schikofsky gab damals seinen Trainerposten an Assistent Dirk Warmann ab. Bei den Gochern stieg Daniel Beine als junger Chefcoach ein. Seit nunmehr fünf Jahren duellieren sich die Trainer in der Fußball-Bezirksliga. Immer mit dem Ziel, ihren Klub zurück in die Landesliga zu führen. Da spielte Ex-Oberligist Goch übrigens zuletzt 2016.

GSV Moers gewinnt direktes Duell in Goch mit 2:0

Einer der beiden Cheftrainer wird das Ziel in dieser Saison in der Gruppe 4 erreichen. Das direkte Duell in Goch hatten die Grafschafter zwar Ende Februar mit 2:0 gewonnen. Doch der Vorsprung für Gelb-Schwarz gegenüber Rot-Schwarz ist vor den finalen vier Partien seit dem 1. Mai futsch. Der GSV führt bei Punktgleichheit nur noch wegen des Torverhältnisses die Tabelle an. „Wir müssen damit rechnen, dass Viktoria alle vier Partien gewinnt. Also werden wir auch alles gewinnen müssen“, sagt GSV-Coach Warmann. Bleibt es bei Punktgleichheit, gäbe es am Ende sogar Entscheidungsspiele gegeneinander. Zuschauerrekordkulissen im an der Filder Straße und im Hubert-Houben-Stadion natürlich garantiert.

Seit Sommer 2019 als Cheftrainer bei Viktoria Goch mit Landesliga-Aufstiegsambitionen aktiv: Daniel Beine.
Seit Sommer 2019 als Cheftrainer bei Viktoria Goch mit Landesliga-Aufstiegsambitionen aktiv: Daniel Beine. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Das Derby in Repelen an diesem Sonntag könnte der größte Stolperstein für den GSV sein. Danach geht es gegen Uedem, zu Fast-Absteiger Sevelen und gegen den Tabellenfünften Praest. Alles machbar. Die Gocher sind in Kevelaer, gegen Repelen, in Uedem und gegen Sevelen aktiv. Dreimal Abstiegskandidat, einmal Tabellenachter. Auch alles machbar. Nachteil GSV, gerade nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Kevelaer? „Seit einigen Wochen treffen wir schlecht. Es fehlt meinen jungen Spielern offensiv die Ruhe. Vielleicht ist es am Ende auch eine Frage der Qualität“, merkt Trainer Dirk Warmann selbstkritisch an.

GSV Moers: Nur eine Niederlage in der Rückrunde

Beide Teams arbeiten personell zweifelsohne auf die Landesliga hin. Der GSV hat sich (wir berichteten) mit Tim Konrad den erfahrenen Spielmacher des Landesligisten 1. FC Lintfort geangelt. Im Winter kamen U19-Abwehrtalent Anton Riegert (KFC Uerdingen), Torjäger Joel Preuß (TuS Asterlagen), der in zwölf Partien auch schon siebenmal getroffen hat, Mittelstürmer-Schlaks Ava Kader (FC Neukirchen-Vluyn) und Offensivakteur Emir Demiri vom Landesligisten SV Budberg. Acht Siege, vier Unentschieden und nur die eine 0:3-Pleite in Broekhuysen sprechen in der Rückrunde für den GSV, der im Januar sogar ein Kälte-Trainingslager in Kranenburg zur Vorbereitung absolviert hatte.

Beim 1. FC Lintfort in vielen Spielen eine Enttäuschung: der ehemalige Klever Oberliga-Fußballer Luca Plum (rechts).
Beim 1. FC Lintfort in vielen Spielen eine Enttäuschung: der ehemalige Klever Oberliga-Fußballer Luca Plum (rechts). © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Doch auch die Gocher sind ein Dauerbrenner, wenn es ums Anklopfen an die Landesliga-Tür geht. Achter, Erster in der Corona-Abbruchsaison 2020/21, Zweiter, Dritter, Zweiter heißt die unbefriedigende Tabellenplatz-Ausbeute für Daniel Beine. Der 36-Jährige hat schon sechs Zugänge mit Potenzial für 2024/25 festgemacht: Guisepppe Geukes und Rückkehrer Jonathan Brilski von Landesliga-Absteiger SV Hönnepel-Niedermörmter etwa. Dazu der Ex-Klever Oberligaspieler Luca Plum (1. FC Lintfort), der in der Landesliga erfahrene Daniel Sederstrem (VfL Tönisberg), George Wiedemann (GSG Duisburg) und auch Talent Ben Pauls aus der Klever Bezirksliga-Reserve.

Gocher Leistungsträger wie der Ex-Scherpenberger Luca Palla (zwölf Saisontore) sind begehrt. Mittlerweile scheint die Viktoria aber das nötige Kleingeld zu besitzen, um vielversprechende Spieler auch halten zu können. Wie eben Palla.