Moers. In der Fußball-Landesliga tritt der SV Scherpenberg in Lowick an. Nachfolger für Trainer Ralf Gemmer soll in Kürze feststehen.

Die Trainerfrage beim Fußball-Landesligisten SV Scherpenberg dürfte nicht mehr lange unbeantwortet bleiben. Auch in den vergangen Tagen wurden Gespräche geführt, um einen Nachfolger für den am Saisonende nach dann viereinhalb Jahren Amtszeit ausscheidenden Ralf Gemmer zu finden. Der neue Sportliche Leiter Sven Schützek peilt offenbar das Wochenende an, um den neuen Cheftrainer fix zu haben. Zuvor ist das Team am Donnerstag um 20 Uhr beim Tabellenvierten Sportfreunde Lowick gefordert. Mit einem Sieg könnten sich die elftplatzierten Blau-Weißen in der Tabelle ein gutes Stück nach oben bewegen.

SV Scherpenberg in Lowick ohne „Zehner“ Konstantin Möllering

Coach Gemmer muss in Lowick auf jeden Fall einen neuen „Zehner“ aufbieten. Konstantin Möllering ist aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Dazu ist El Houcine Bougjdi, zuletzt beim 3:2 über Mintard mit zwei Treffern erfolgreich, aktuell stark erkältet. Der Einsatz des defensiven Mittelfeldmotors ist damit in Frage gestellt. Gleiches gilt für Julian Grevelhörster. Den Linksverteidiger plagen derzeit Oberschenkelprobleme.

Wird den SV Scherpenberg im Sommer verlassen: Julian Grevelhörster (rechts), hier gegen den Mintarder Reid Osei am Ball.
Wird den SV Scherpenberg im Sommer verlassen: Julian Grevelhörster (rechts), hier gegen den Mintarder Reid Osei am Ball. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Apropos Grevelhörster: Der 31-jährige ehemalige Hamborner zählt zu einer Batterie von sechs Spielern, die den SV Scherpenberg zum Saisonende verlassen wollen. Grevelhörster hatte zwar ebenso seine Zusage bei den Moersern gegeben wie Ex-MSV-Profi Nico Klotz und Rechtsaußen Andre Meier. Mit der Trennung von Trainer Ralf Gemmer zum Saisonende hat sich der sportliche Rahmen für das Trio aber offenbar entscheidend verändert. Auch Verteidiger Marcel Gesemann wird nicht mehr dabei sein. Mit dem dauerverletzten Rafael Schütz sowie Winterzugang Max Werner plant Scherpenberg offenbar ebenfalls nicht mehr.

SV Scherpenberg: Andre Rieger verlängert, Max Werner geht

Der vom Oberligisten SV Sonsbeck geholte Werner, der bislang im defensiven Mittelfeld und als Innenverteidiger im Einsatz war und dazu als Eckball- und Freistoßschütze in Erscheinung trat, scheint bisher die in ihn gesetzten Erwartungen nicht recht zu erfüllen. „Wir haben unser Angebot an ihn zurückgezogen“, sagt dazu der Sportliche Leiter Sven Schützek. Die Abwanderungswilligen, Werner hier ausgeklammert, werden vor allem mit Duisburger Fußball-Bezirksligisten in Verbindung gebracht. Bekanntlich ist Coach Ralf Gemmer ein heißer Kandidat auf den zum Sommer frei werdenden Trainerposten beim MTV Union Hamborn. Auch die GSG Duisburg und der Duisburger SV 1900 sollen Interesse an den Scherpenberger Spielern haben.

Ist als Außenstürmer ein Wirbelwind - wenn er denn fit ist: SV Scherpenbergs Andre Rieger (links).
Ist als Außenstürmer ein Wirbelwind - wenn er denn fit ist: SV Scherpenbergs Andre Rieger (links). © FUNKE Foto Services | Rüdiger Bechhaus

Auf der Gegenseite konnte am Mittwoch der Sportliche Leiter Sven Schützek auch eine Zusage für die neue Saison verbuchen. Außenstürmer Andre Rieger wird in eine dritte Saison beim SV Scherpenberg gehen. Dem 21-jährigen Blondschopf machte lange eine schwere Handgelenksverletzung aus dem Winterurlaub zu schaffen. 2024 konnte der Ex-Budberger noch kein Pflichtspiel für die Moerser bestreiten. „Andres Talent ist allerdings unbestritten, ich freue mich darüber, dass er bleibt“, bekräftigt Sven Schützek.

SV Scherpenberg gegen Mintard eine Halbzeit lang stark

Der Sportleiter wird am Donnerstagabend bei den Sportfreunden Lowick in Bocholt vor Ort sein, wenn es darum geht, dem Saisonrest noch einen positiven Dreh zu verpassen. Beim 3:2 über Blau-Weiß Mintard mit Ex-Nationalspieler David Odonkor an der Seitenlinie zeigte sich Scherpenberg vergangenen Sonntag vor allem in der ersten Halbzeit wieder verbessert und lag ja auch mit 3:0 vorn. „Da haben wir wirklich gut gespielt“, unterstreicht Trainer Ralf Gemmer. Dass er in Lowick fest auf Möllering und möglicherweise auch auf Bougjdi im Mittelfeld wird verzichten müssen, ist sicher ein personeller Nachteil.