Moers. Rund ums 3:2 in der Fußball-Landesliga über Blau-Weiß Mintard wird auch die Trainerfrage diskutiert. Mögliche Kandidaten sind vor Ort.

Wer wird ab Sommer neuer Trainer beim SV Scherpenberg? Die Frage beschäftigte viele der gut 250 Zuschauer am Rande des 3:2 (3:0)-Heimsieges gegen Blau-Weiß Mintard in der Fußball-Landesliga. Der Sportliche Leiter Sven Schützek hat offenbar schon Kandidaten an der Angel, einer davon war am Sonntag in Asberg bereits vor Ort. Dazu gibt es zahlreiche Interessierte. Bis Ende der kommenden Woche soll es eine Entscheidung darüber geben, wer auf Ralf Gemmer folgt. Der Coach hatte bekanntlich am Donnerstagabend erklärt, dass er nach viereinhalb Jahren beim Moerser Ortsteilverein Schluss machen wird (wir berichteten). Dem Vernehmen nach soll Gemmer beim Duisburger Bezirksligisten MTV Union Hamborn gute Karten haben, den dort frei werdenden Trainerjob zu übernehmen.

SV Scherpenberg: Konstantin Möllering bleibt, Emirhan Karaca kommt

Während die Frage nach dem nächsten Chefcoach noch unbeantwortet bleibt und im Team naturgemäß für Diskussionsstoff sorgt, gibt es weitere Personalien. Konstantin Möllering wird eine zweite Saison im Mittelfeld der Scherpenberger absolvieren. „Er hat noch nicht alles gezeigt, was er drauf hat“, sagt Sportleiter Schützek über den ehemaligen Regionalliga-Fußballer, der sich im zweiten Jahr offenbar besser auf seine Aufgaben fokussieren kann und wird. Dazu kommt Emirhan Karaca vom Ligakonkurrenten 1. FC Lintfort. Der 22-jährige Stammspieler gilt als überaus zweikampf- und laufstarker Sechser. „Solch einen Typen brauchen wir ihm Team“, betont Sven Schützek.

Verursachte in der zweiten Halbzeit einen Elfmeter: Scherpenbergs Innenverteidiger Nico Kuipers (in Weiß), hier gegen Tobias Kolb.
Verursachte in der zweiten Halbzeit einen Elfmeter: Scherpenbergs Innenverteidiger Nico Kuipers (in Weiß), hier gegen Tobias Kolb. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Am Sonntag im Heimspiel gegen Mintard zeigten die Scherpenberger eine blitzsaubere erste Halbzeit. Mit El Houcine Bougjdi im defensiven und Konstantin Möllering im offensiven Mittelfeld lief der Ball bisweilen flott durch die Reihen. Die von Ex-Nationalspieler David Odonkor betreuten Gäste kamen in einer 5-3-2-Taktik, die nach 20 Minuten in ein 4-2-3-1 gewechselt wurde, nicht ins Match und leisteten sich vor allem im Spielaufbau grobe Fehler. Bougjdi zirkelte zeitig einen 20-Meter-Freistoß zum 1:0 in den linken Torwinkel (7.), war dann vier Minuten vor der Pause mit einem Solo auch zum 2:0 zur Stelle. Den dritten Treffer legte Möllering mustergültig auf. Tim Falkenreck erzielte im Alleingang seinen zwölften Saisontreffer (45.+1).

SV Scherpenberg: Trainer Ralf Gemmer sieht wieder Schritt nach vorn

Nach der Pause wendete sich das Blatt. Mintard zeigte sich nach drei Personalwechseln bissiger, setzte Scherpenberg über weite Strecken unter Druck. Moreno Mandel verwandelte einen von Nico Kuipers verschuldeten Foulelfmeter (48.), dann steuert Timo Conde im Konter über die linke Seite das 2:3 bei (76.). Die Gastgeber mussten sich bei Torhüter Martin Hauffe bedanken, der zwischen den Treffern gleich dreimal per Parade gerettet hatte.

Sehr engagiert an der Seitenlinie: Trainer David Odonkor von Blau-Weiß Mintard, ehemaliger Fußball-Nationalspieler und WM-Teilnehmer von 2006.
Sehr engagiert an der Seitenlinie: Trainer David Odonkor von Blau-Weiß Mintard, ehemaliger Fußball-Nationalspieler und WM-Teilnehmer von 2006. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Blau-Weiß Mintard: Trainer David Odonkor nur mit Halbzeit zwei zufrieden

„Ein doofer Elfmeter direkt nach der Pause hat uns etwas rausgebracht und dem Gegner Kraft gegeben. In Halbzeit eins waren wir aber klar besser. Nach den letzten nicht so guten Auftritten war das wieder ein Schritt nach vorn“, befand SVS-Trainer Ralf Gemmer. Naturgemäß weniger zufrieden war David Odonkor: „In der zweiten Halbzeit waren wir mental, körperlich und fußballerisch stark. Da hat dann ein wenig das Glück für ein mögliches 3:3 gefehlt. In Halbzeit ist uns allerdings völlig die Vorgabe abgegangen, mutig gegen den Ball zu spielen.“

SV Scherpenberg: Hauffe - Grevelhörster, Gesemann, Kuipers, Klotz (90.+2 Gronemann) - Grlic (90. Werner), Bougjdi - Kretschmer (90.+4 von Zabiensky), Möllering (74. Badnjevic), Meier (80. Blank) - Falkenreck.