Moers. Beim Fußball-Landesligisten SV Scherpenberg endet die Zeit von Trainer Ralf Gemmer nach fast viereinhalb Jahren. Das sind die Gründe.

Das Training auf dem Asberger Kunstrasen am Donnerstagabend war für die Landesliga-Fußballer des SV Scherpenberg kein gewöhnliches. Nach vier Jahren und drei Monaten Amtszeit verkündete Cheftrainer Ralf Gemmer, eigentlich noch bis Sommer 2027 unter Vertrag, im Kreise seiner Kicker den Abschied vom Moerser Ortsteilverein zum Saisonende. Am Sonntag (Anstoß: 15.30 Uhr) wird mit dem Heimspiel gegen Blau-Weiß Mintard, das bekanntlich vom 2006er WM-Fußballer David Odonkor gecoacht wird, offiziell die Abschiedstournee eingeleitet.

SV Scherpenberg: Trainer und Sportleiter nicht auf einem Nenner

Überraschen konnte die Trennung eigentlich niemanden. Es war ein Ausstieg mit Ansage. Seit drei Monaten versuchen der neue Sportleiter Sven Schützek und Coach Gemmer, der zuvor die Sportleiter-Aufgaben inklusive Spielerverpflichtungen und Ausrüsterdrähte selbst verantwortet hatte, eine Zusammenarbeit. Gerade auch mit Hinblick auf die Spielzeit 2024/25, wo der Verein den nächsten Anlauf auf den Oberliga-Aufstieg wagen will. Mit frischen Ideen, mit neuem Personal, auch dem einen oder anderen Sponsor, vielleicht sogar mit einem Platzwechsel von Asberg nach Meerbeck. So ist jedenfalls der Plan von Sportleiter Schützek.

Ist beim SV Scherpenberg nun gefragt: der Sportliche Leiter Sven Schützek.
Ist beim SV Scherpenberg nun gefragt: der Sportliche Leiter Sven Schützek. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Trainer und Sportleiter kamen in all diesen Fragen offenbar nicht auf einen Nenner. „Wir haben zu unterschiedliche Ansichten, was die Planungen für die neue Saison anbetrifft, deshalb höre ich zum Saisonende auf“, erklärte Ralf Gemmer nun gegenüber der Redaktion und mit Blick auf die Zusammenarbeit mit Sven Schützek. Schon in den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, der Trainer würde sich bereits nach einer neuen Aufgabe umsehen.

Neuer Klub für Ralf Gemmer könnte MTV Union Hamborn sein

Die vakanten Posten beim Bezirksligisten GSG Duisburg, der bekanntlich von Ex-MSV- und Ex-Schalke-Profi Dietmar Schacht gelenkt wird, oder beim A-Kreisligisten SV Schwafheim , ein früherer Verein von Ralf Gemmer, schienen ein Thema zu sein. Dazu wird der Trainerposten beim Hamborner Bezirksligisten MTV Union, der in der Gruppe 5 allerdings noch in argen Abstiegsnöten steckt und aktuell von Kai-Stefan Neul gecoacht wird, zum Saisonende frei. „Ich kenne natürlich Union als Verein“, sagt Ralf Gemmer, der unweit der Platzanlage an der Warbruckstraße wohnt, „ich weiß aber derzeit noch nicht, was ich in der neuen Saison mache.“

Fing sich in Hohenbudberg nach nur 15 Einsatzminuten Gelb/Rot ein: SV Scherpenbergs Außenstürmer Luca Grillemeier (links).
Fing sich in Hohenbudberg nach nur 15 Einsatzminuten Gelb/Rot ein: SV Scherpenbergs Außenstürmer Luca Grillemeier (links). © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Bei den Scherpenbergern ist nun Sportleiter Schützek gefragter denn je. „Ich bin am Donnerstag von Vereinschef Kay Bartkowiak informiert worden, dass Ralf nicht weitermachen will. Das ist schade, muss ich aber so akzeptieren. Die Zusammenarbeit war zwar ruckelig, aber doch weitgehend gut“, betont Sven Schützek. Wie nun die Erwartungshaltung aussieht? „Wir wollen die Saison in Ruhe zu Ende bringen und sollten dabei nicht in Abstiegsgefahr geraten.“ Vor Relegationsplatz 16, den aktuell die SGE Bedburg-Hau inne hat, hat Scherpenberg immerhin acht Punkte Vorsprung. Zehn Partien sind noch zu absolvieren.

SV Scherpenberg ohne zwei gesperrte Außenstürmer

In den kommenden Tagen wird nicht nur die Trainersuche für Schützek im Fokus stehen. Auch mit einigen Spielern aus dem aktuellen Kader wird noch gesprochen. Für Sonntag zum Heimspiel gegen Blau-Weiß Mintard gibt es personelle Einschränkungen. Mit Ömer Akbel (Rot-Sperre) und Luca Grillemeier (Gelb/Rot beim Kreispokal in Hohenbudberg) fallen zwei Außenstürmer aus. Dazu ist Innenverteidiger Marcel Gesemann wegen eines Magen-Darm-Infekts derzeit kränklich. Nach der weitgehend kärglichen Vorstellung am Ostermontag beim A-Kreisligisten ESV Hohenbudberg plant Trainer Gemmer mit Umstellungen in der Startelf: „Da habe ich nur drei Feldspieler plus Torwart in Normalform gesehen.“