Moers. Zwei Tage vor Ablauf der Sommer-Transferperiode verliert Fußball-Landesligist SV Scherpenberg erneut einen Spieler – wieder an Sterkrade-Nord.

Beim Fußball-Landesliga-Vizemeister SV Scherpenberg bleibt das Personal, vorsichtig formuliert, in Bewegung. Am Dienstagabend verlor das Team von Trainer Ralf Gemmer erneut einen Spieler an den Ligakonkurrenten Sportvereinigung Sterkrade-Nord. Und der Verlust von Sechser-Routinier Yunus Kocaoglu ist ein schwerwiegender. Der 29-Jährige zählte bislang zu den Stammspielern im Scherpenberger Team, überzeugte dazu mit großer Zweikampfstärke und Laufleistung.

Die mit nur einem Punkt aus fünf Spielen aktuell auf einem Abstiegsplatz rangierenden Nordler mit dem Moerser Trainer Sven Schützek indes freuen sich über eine weitere Verstärkung. Schon vor elf Tagen waren bekanntlich Innenverteidiger Linus Ansumana, Außenbahnspieler Ouassim El Abdouni, Spielmacher Baran Özcan sowie Sechser Ibrahim Üzüm zu den Oberhausenern gewechselt. Die allerdings Mittelfeldspieler Celil Kuzu (25) an den Bezirksligisten GSG Duisburg verlieren. Bei Scherpenberg hatte sich bekanntlich vergangene Woche in Valdet Totaj zusätzlich ein variabler Offensivspieler von Scherpenberg zum Düsseldorfer Bezirksligisten FC Kosova verabschiedet.

Einsatzfreudig: SV Scherpenbergs Yunus Kocaoglu (in Schwarz), hier beim 2:0 zum Saisonauftakt gegen Niklas Piljic vom ESC Rellinghausen.
Einsatzfreudig: SV Scherpenbergs Yunus Kocaoglu (in Schwarz), hier beim 2:0 zum Saisonauftakt gegen Niklas Piljic vom ESC Rellinghausen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

SV Scherpenberg: Kapitän Nico Frömmgen nur auf der Bank

Nun also als sechster Abgang während der noch frischen Landesliga-Saison Yunus Kocaoglu, der seit 2020 beim SV Scherpenberg spielt und immerhin 59 Landesliga-Einsätze hatte. Unter Nordler-Trainer Sven Schützek hat Kocaoglu, der bei der Transaktion übrigens durchaus auch auf Honorar verzichtet, schon zweimal gearbeitet: 2014 und 2015 beim Bezirksligisten SV Hönnepel-Niedermörmter II, dann bis 2017 beim damaligen Bezirksligisten Fichte Lintfort.

Ob es kurz vor Ende des Transferfensters am Donnerstagabend einen weiteren Personalwechsel an der Asberger Straße geben wird, gilt als durchaus möglich. Und dies bei einem der zahlungskräftigsten Vereine der beiden Fußball-Landesligen am Niederrhein.

Zuletzt schwächelte das Team von Trainer Ralf Gemmer nach drei Startsiegen. Auf die dürftige Leistung beim 1:4 im Duell bei Aufstiegsfavorit FC Kray folgte ein ernüchterndes 2:3 im Heimspiel gegen Aufsteiger VfB Speldorf. Einzig Kapitän Nico Frömmgen und El Houcine Bougjdi hatten im Vergleich zur Vorwoche, als das Team von Trainer Ralf Gemmer in der Kray-Arena auf ganzer Linie enttäuscht hatte, in der Startelf gefehlt.

Auch eine Frage des Spielsystems beim SV Scherpenberg?

„Nico hat vergangene Woche wegen einer leichten Verletzung nicht trainieren können. Deshalb war er zunächst auf der Bank“, klärte Coach Gemmer auf. Allen übrigen Enttäuschten gegen den Mülheimer Aufsteiger erneut das Vertrauen auszusprechen, zahlte sich jedoch nicht aus. Zur Halbzeit hieß es bereits 1:3, ehe Innenverteidiger Frömmgen für seinen Stellvertreter Marcel Gesemann doch noch auf den Kunstrasen lief.

Wo der Hebel anzusetzen ist, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen? Trainer Ralf Gemmer wird wohl auch über seine Mannschaftstaktik nachdenken. Nach der Vorbereitung hatte er sein angestammtes 4-2-3-1 gegen ein 4-4-2 ohne echten Spielmacher hinten den Spitzen getauscht. Ob das so bleibt, wird sich schon am Sonntag (15.30 Uhr) beim Gastspiel bei DJK Arminia Klosterhardt zeigen.