Moers. Kapitän Nico Frömmgen vom Fußball-Landesligisten SV Scherpenberg hat vor dem Saisonstart auch Lehren aus der vergangenen Saison gezogen.

Nach dem verpassten Oberliga-Aufstieg sind forsche Töne beim Fußball-Landesligisten SV Scherpenberg bis auf Weiteres tabu. Das ist natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass die Saison mit 20 statt nur 14 Mannschaften und demzufolge 14 Spielen mehr ungleich schwerer werden dürfte. Das sieht vor dem Auftakt am Sonntag (15 Uhr) beim VfB Rellinghausen in Essen auch Kapitän Nico Frömmgen so. „Wir wollen oben angreifen und den größtmöglichen Erfolg haben, das wollen andere in der Liga allerdings auch“, sagt der frühere Schalker Juniorenspieler vor seiner neunten Scherpenberger Saison.

SV Scherpenberg: Mindestens vier ernsthafte Konkurrenten

Die Gegnerschar für Aufstiegsplatz eins und Relegationsplatz zwei ist augenscheinlich. „FC Kray, Blau-Weiß Dingden, die Sportfreunde Niederwenigern mit einer eingespielten Truppe“, so zählt Frömmgen die ärgsten Rivalen auf, „vielleicht ist auch der 1. FC Lintfort bei den Teams oben mit dabei.“

Zweifelsohne hält der 30-Jährige seine Scherpenberger für stark genug, ein gewichtiges Wort mitzusprechen. Doch es gibt auch Lehren aus der vergangenen Saison mit dem frustrierende Ende eines zweiten Zitronenplatzes. „Wir müssen als gesamte Mannschaft besser verteidigen“, betont der Kapitän: „In der Rückrunde haben wir oft nicht schlau gespielt, mit vielen unnötigen Ballverlusten immer wieder vermeintlich schwächere Gegner stark gemacht und ins Spiel gebracht. Wir brauchen deshalb Konstanz in unserem Spiel. Das ist auch eine Frage der Konzentration und der Einstellung.“

Im Homberger Gelb-Schwarz und doch beim SV Scherpenberg im Tor: Andreas Kossenjans.
Im Homberger Gelb-Schwarz und doch beim SV Scherpenberg im Tor: Andreas Kossenjans. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Scherpenbergs Kapitän lobt Torhüter Andreas Kossenjans

Möglicherweise sind beide Dinge allein deshalb geschärft, weil die Konkurrenzsituation im Kader immens ist. Wirkliche Stammplätze in der Startelf gibt es nur wenige. Klar, vorn wird Ex-WM-Angreifer Kostas Mitroglou im Zweifel aufgrund seiner Erfahrung und Klasse am Ball und mit Körper immer auflaufen. Auch an Nico Frömmgen kommt Trainer Ralf Gemmer als überaus spielstarkem Abwehrchef kaum vorbei. Und mangels Alternativen wird der 49-jährige Andreas Kossenjans – Frömmgen: „Ein überragender Typ, der immer noch heiß und fit ist, Respekt“ – bis auf Weiteres im Tor stehen. Der große Rest ist dagegen wahrlich nicht in Stein gemeißelt.

„Der Trainer hat die Qual der Wahl, das ist ein Vorteil. Andererseits kann schnell Unzufriedenheit bei Spielern aufkommen, die vorerst nicht starten. Auch an unserem zweiten Kapitän Andre Meier und an mir liegt es da, dass die Stimmung gut und positiv ist. Sonst werden wir keinen Erfolg haben“, bekräftigt Nico Frömmgen.

SV Scherpenberg mit einer kleinen Systemanpassung

Am Sonntag in Rellinghausen kann Scherpenberg gleich unter Beweis stellen, ob die weitgehend gute Vorbereitung gefruchtet hat. Mit Kostas Mitroglou und dem ehemaligen Sterkrader und Hiesfelder Tim Falkenreck hat sich ein Sturmduo herauskristallisiert, das das eingespielte 4-2-3-1-System mehr in ein gutes, altes, britischen 4-4-2 verwandelt.

Der körperlich robuste, vor dem Tor bislang gut treffende Falkenreck dürfte sich hier eher in der etwas hängenden Rolle sehen. Wer dahinter die Bälle verteilt? Eher ein Achter als ein Zehner. Ex-Regionalligaspieler Konstantin Möllering könnte als eigentlich defensiver Mittelfeldspieler diesen Part ausfüllen.