Essen. Oberligist hat die Anzahl seiner Partner in den letzten Jahren verdreifacht. Der ETB aber will weiter wachsen – und muss noch Vorarbeit leisten.
Bevor der ETB Schwarz-Weiß am Sonntag (15 Uhr, Uhlenkrug) seine Oberliga-Premiere auf dem neuen Kunstrasenplatz gegen den SV Biemenhorst feiert, mussten die Essener am ersten Spieltag auf fremdem Platz antreten. Beim TVD Velbert wollte die Mannschaft von Damian Apfeld am Sonntag mit drei Punkten in die neue Saison starten, was beim 1:1 trotz Chancenübergewicht nicht ganz gelang.
Viel hat sich in den vergangenen Monaten im Kader bewegt: Säulen wie Kapitän Frederik Lach und Spielmacher Guiliano Zimmerling sind geblieben, Top-Torjäger Timur Mehmet Kesim hat den Verein verlassen, der zum Beispiel in Lukas Korytowski und Umut Yildiz vielversprechende Neuzugänge verpflichtet hat.
ETB Schwarz-Weiß hat Außendarstellung aufpoliert
Doch auch neben dem Rasen hat sich zuletzt vieles verändert: Der ETB hat sein Bild in der Außendarstellung intensiv aufpoliert, in den vergangenen drei Jahren die Anzahl seiner Sponsoren verdreifacht. Insgesamt zählt der Oberligist knapp 80 Partner „Das ist nicht selbstverständlich in der heutigen Zeit“, erklärt ETB-Koordinator Günther Oberholz.
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Der Sprung sei nur durch die Arbeit des Marketing-Teams, des Wirtschaftsbeirats und einer ausgefeilten Strategie gelungen. „Die Außendarstellung, die positive Entwicklung und das professionelle Auftreten haben dazu geführt, dass das Vertrauen in den Verein wieder riesengroß ist. Das spüren wir“, meint Oberholz. Der ETB habe ein Netzwerk aufgebaut, in dem sich letztlich jeder Partner wiederfinde, es ein Geben und Nehmen gibt.
Zwei Mal im Jahr richtet der Verein ein Sponsorentreffen aus, beim letzten Meeting waren über 100 Besucher zu Gast. Das Marketing-Team und der Wirtschaftsbeirat repräsentieren den Verein in Unternehmen, der Wirtschaft und in der Stadt – praktisch als ETB-Botschafter. Der Vorteil des Oberligisten: Bei der Vielzahl an Partnern ist der Verein nicht nur von einem abhängig, sondern breit aufgestellt und arbeitet mit vielen Sponsoren zusammen, die dem Verein sehr nahestehen.
ETB Schwarz-Weiß: Erwartungen steigen zwangsläufig
Mit dem Wachstum im wirtschaftlichen Bereich und der verbesserten Infrastruktur am Uhlenkrug – der Umbau des Stadions befindet sich in der finalen Phase – gehen allerdings zwangsläufig gesteigerte Erwartungen einher. „Wir wollen das Marketing und die Anzahl der Sponsoren weiter ausbauen, um damit das Fundament zu bieten, dass sich der Verein auch im sportlichen Bereich weiterentwickeln kann“, erklärt Oberholz.
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„Das eine muss mit dem anderen einhergehen, das muss unser Anspruch sein – von allen im Verein.“ Grundsätzlich wolle der ETB in der Oberliga-Spitzengruppe eine gute Rolle unter den ersten Fünf spielen. Aufgestiegen sind in den vergangenen Jahren allerdings Vereine, die andere finanzielle Möglichkeiten als Schwarz-Weiß haben – zum Beispiel der KFC Uerdingen oder die SSVg Velbert, auf die die Essener aber in diesem Jahr wieder in der Oberliga treffen.
„Das muss das langfristige Ziel sein, da wollen wir auch irgendwann hin“, so Oberholz. Eine Möglichkeit, um diesen Prozess zu beschleunigen: Ein „großer Player“, wie Oberholz erklärt. „Wir hätten auch nichts dagegen einzuwenden, wenn irgendwann mal ein großer Player kommt, der die Tradition und die Möglichkeiten im Essener Süden für sich nutzen möchte und bei uns dann einsteigt.“
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Verschließen würde man die Türen einem großen, finanzkräftigen Partner jedenfalls nicht – im Gegenteil. „Wir würden sie dann sicherlich weit öffnen“, meint „Obi“. Dafür müsse der Verein allerdings noch ein bisschen Vorarbeit leisten. „Das ist aber natürlich ein Ziel, in der Perspektive mit einem größeren Player an der Seite den nächsten sportlichen Schritt gehen zu können.“
ETB-Koordinator Oberholz: „Verein lechzt nach Aufstieg“
Was den ETB-Verantwortlichen wichtig ist: Dieses Ziel nachhaltig zu erreichen, in einem gesunden Tempo zu wachsen – nichts überstürzen. „Der Verein lechzt natürlich auch nach einem Aufstieg in die vierte Liga“, sagt Oberholz. „Das ist aber keine kurzfristige Erfolgsstory, die sich mal eben so herbeizaubern lässt. Dafür muss man, glaube ich, ein bisschen Geduld mitbringen.“
Was Oberholz 2012 mit dem FC Kray schaffte, als die Essener sensationell in die Regionalliga durchmarschierten, ließe sich so schnell nicht wiederholen, glaubt Oberholz. „Das hatte schon eine gewisse Einmaligkeit.“
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