Essen. Nachdem die Schwarz-Weißen die Lizenz für die Regionalliga beantragt haben, wollen sie diese Saison noch einmal oben angreifen.

Beim ETB Schwarz Weiß herrschte in der letzten Woche doppelter Grund zur Freude: Als der 2:0-Sieg über den Tabellenzweiten Ratingen 04/19 unter Dach und Fach war, brandete im VIP-Container noch einmal Jubel auf, als Pressesprecher Axel Schulten den Anwesenden verkündete, dass der ETB just an diesem Tag auch die Lizenz für die Regionalliga beantragt habe. Und das noch vor der Partie gegen Ratingen!

Die Saison soll nicht einfach so ausklingen

Da sei man ein bisschen ins Risiko gegangen, gab der 1. Vorsitzende Karl Weiss zu, aber etwas anderes wäre der Mannschaft und dem mittlerweile stattlichen Sponsorenpool auch nicht „zu verkaufen“ gewesen. „Wir wollten der Mannschaft und dem Trainer auch klar machen, dass wir die Saison jetzt nicht so einfach ausklingen lassen wollen“, so Weiss, dessen Hoffnung auch ein bisschen auf dem Restprogramm beruht: Sechs Heimspiele sind es noch am Uhlenkrug, nur dreimal muss das Team von Trainer Damian Apfeld auswärts antreten.

Zur neuen Saison erhält der Uhlenkrug zwei neue Spielflächen, auf dem Aschegelände (hinten) befindet sich dann ein Kunstrasenplatz.
Zur neuen Saison erhält der Uhlenkrug zwei neue Spielflächen, auf dem Aschegelände (hinten) befindet sich dann ein Kunstrasenplatz. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Die Mannschaft müsse jetzt zeigen, was sie will, fordert der ETB-Boss, der vor allem seine Angreifer in die Pflicht nimmt: „Da erwarte ich von Addai, Cissé, Zimmerling und auch Kesim, dass sie jetzt liefern.“ Und das am besten in Toren. Die Ausgangslage ist klar: Durch den möglichen Aufstiegsverzicht von Spitzenreiter Baumberg und der Spvg Schonnebeck wird es einen Dreikampf um den begehrten Platz zwischen Ratingen (44 Punkte), KFC Uerdingen (40) und eben jenem ETB geben. Die Crux für die Essener: Sie müssen nicht nur die beiden Rivalen überholen, sondern in der Endabrechnung auch mindestens Dritter werden, um die Aufstiegsberechtigung zu erhalten.

Wenn wir jetzt eine kleine Serie starten, dann ist sicherlich noch was möglich
Karl Weiss, 1. Vorsitzender des ETB, zum Endspurt in der Liga.

Eine sportliche Herausforderung, aber sicherlich nicht unmöglich. Die Heimspiele gegen Baumberg, das unglücklich verloren ging, sowie der Sieg über den Zweiten Ratingen zeigte das ETB-Team stark verbessert, sodass auch Karl Weiss der Meinung ist: „Wenn wir jetzt eine kleine Serie starten, dann ist sicherlich noch was möglich.“ Die nächsten beiden Spiele werden sicherlich schon zeigen, wohin die Reise für die Schwarz Weißen geht: Dem Heimspiel gegen den Sechsten VfB Hilden, zur Winterpause noch einer der Aufstiegsaspiranten, folgt am Wochenende darauf das prestigeträchtige Essener Derby in Schonnebeck. „Am Schetters Busch wird es spannend, auch wenn Schonnebeck keine Aufstiegsambitionen hegt, werden sie uns sicherlich in der Liga halten wollen“, ahnt der Vorsitzende.

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Während die sportliche Situation noch unklar ist, herrscht über die weiteren Regionalliga-Voraussetzungen Klarheit. Der Uhlenkrug wird zum Start der neuen Saison auf jeden Fall regionalligatauglich sein. Im Sommer bekommt der ehemalige Parkplatz hinter der Haupttribüne seinen Kunstrasen, gleichzeitig wird im Stadion der neue Naturrasen verlegt. Der (benötigte) abgetrennte Gästebereich fasst heute schon über 1000 Zuschauer (800 sind erforderlich), einen getrennten Eingangsbereich gibt es schon jetzt, eine neue Flutlichtanlage wird installiert - und Sitzplätze auf der Haupttribüne sind auch genügend vorhanden.

Im nächsten Jahr feiert der ETB sein 125.

Sollte es am Ende mit dem Aufstieg nicht klappen, wird man die gesteckten Ambitionen nicht wieder einholen, schließlich hat man nächstes Jahr 125-jähriges Vereinsjubiläum. „Wir werden versuchen, die Stammspieler zu halten und wollen den Kader sinnvoll ergänzen. Wir werden auf jeden Fall den eingeschlagenen Weg weitergehen und nicht sagen, wir wollen nur so mitspielen. Alles andere können wir unserer Mannschaft und den Sponsoren doch gar nicht verkaufen“, bekräftigt Karl Weiss.