Mülheim. Völlig überrascht war Trainer David Odonkor über seine Freistellung beim Mülheimer Landesligisten BW Mintard. Eine Sache kann er nicht verstehen.
Nach etwa zehn Monaten endet das Kapitel David Odonkor beim Fußball-Landesligisten Blau-Weiß Mintard. Nach drei Niederlagen in Folge zogen die Verantwortlichen in der Aue die Reißleine und beendeten die Zusammenarbeit mit dem früheren Nationalspieler und seiner Co-Trainerin Soumiya Bouhadi.
Für viele kam der Schritt völlig überraschend – auch für den Trainer selbst, wie er im Interview verriet.
David Odonkor nach der Trennung von BW Mintard: „Wir wären wieder in die Spur gekommen“
Herr Odonkor, Sie sind nicht mehr Trainer von Blau-Weiß Mintard, hat Sie diese Entscheidung überrascht?
Ich war sehr überrascht. Es kann immer passieren, dass du mal Spiele verlierst, aber die Mannschaft funktioniert. Ich kann die Entscheidung natürlich nur akzeptieren, was anderes kann ich ja nicht machen. Aber es ist natürlich schade, dass man dieses Vertrauen nicht mehr bekommt. Das ist traurig und bitter, denn die Jungs haben gut gearbeitet und wir stehen immer noch gut da.
Das heißt, es hat sich für Sie auch nicht vorher abgezeichnet?
Nein. Wir haben mal über das Spiel gegen Speldorf gesprochen. Aber ansonsten kam es total überraschend, dass man sagt, man sehe keine Weiterentwicklung. Wir haben eine der jüngsten Mannschaften in der Liga und haben trotzdem überzeugend unsere Spiele gewonnen. Dass man jetzt die Reißleine zieht, ist natürlich die Sache des Vereins. Aber wir haben bisher eine gute Saison gespielt. Jetzt schon nach ein paar Niederlagen nur nach unten zu gucken, dann weiß ich nicht, wo wir sind. Man hat jetzt eine Talfahrt gehabt, aber das war letzte Saison schlimmer. In der Hinsicht, bin ich sprachlos, dass man den Schritt gegangen ist.
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An zwischenmenschlichen Dingen kann es also nicht gelegen haben?
Wir haben ein super Verhältnis mit der Mannschaft. Das Feedback war sehr positiv. Wir waren immer offen und ehrlich, haben ins Team reingehört. Was wir den Jungs vermittelt haben und wo wir hinwollen, da haben wir versucht, das Maximale rauszuholen. Ich bin davon überzeugt, dass wir wieder in die Spur gekommen wären. Die Jungs wollen und können es ja auch. Sie wissen, woran es lag. Leider können wir diesen Weg nicht mehr gehen. Wir sind happy, dass wir die Mannschaft trainieren durften und wir können ihr nur das Beste wünschen.
Co-Trainerin Bouhadi „schockiert“
Auch Odonkors Co-Trainerin Soumiya Bouhadi war ob der Entscheidung schockiert. „Überrascht kann ich noch nicht mal sagen, weil der Verein von der Struktur her unberechenbar war. Man wusste nie, was als nächstes kommt“, so die 34-Jährige.
„Ich habe aus meiner Perspektive heraus noch nie so eine falsche Entscheidung erlebt. Mir tut es leid, diese Jungs zu verlieren. Das ist das erste Mal, dass es mich auch emotional trifft“, so die Co-Trainerin, die kein Verständnis für die Trennung aufbringen kann. „Ich kann es null nachvollziehen, was man mir gesagt hat.“
Das sportliche Abschneiden könne kein ernsthafter Grund sein. „Unsere Zielvereinbarung war: alles ab Platz sieben nach oben ist super. Was die genauen Beweggründe waren, wird man nie erfahren.“
Wie geht es für Sie persönlich weiter? Haben Sie jetzt wieder Spaß an der Trainerrolle gefunden?
Spaß habe ich immer gehabt. Ich bin immer mit Freude zum Training gefahren. Ich bin Fußballer, ich bin Trainer und wenn was kommt, dann hört man sich das natürlich an. Nur weil jetzt diese Entscheidung getroffen wurde, heißt das ja nicht, dass ich jetzt aufhöre oder so. Ich bin noch jung, ich hungrig und man wird sehen, was kommt. Ich habe immer noch Spaß an dem Job.
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