Essen. Der Umbau des Uhlenkrug-Stadions geht in die finale Phase. Einige Baustellen müssen allerdings noch bearbeitet werden. Das ist der Stand.
Die Bagger rollen über die Baustelle am Uhlenkrug, Boden- und Bauschuttberge türmen sich auf, wo bis zuletzt noch die Fußballer des ETB Schwarz-Weiß auf einem Rasenplatz um jeden Zentimeter Gras gekämpft hatten. Hinter der Tribüne leuchtet der neue Kunstrasenplatz in sattem Grün. Kurzum: Der Umbau der ETB-Heimspielstätte im Essener Süden, der die Stadt insgesamt 3,2 Millionen Euro kostet, geht allmählich in die finale Phase.
Zeitplan: ETB Schwarz-Weiß will Mitte Oktober wieder im Stadion spielen
Im Optimalfall Mitte Oktober, spätestens Anfang November will der Oberligist auf dem neuen Rasen im Stadion spielen können. „Wir gehen erstmal davon aus, dass wir über spätestens Mitte Oktober sprechen – so schnell wie möglich“, erklärt ETB-Koordinator Günther Oberholz. Bedeutet: Das Heimspiel gegen den VfB Hilden am Sonntag, 20. Oktober (15 Uhr), soll schon wieder im Stadion stattfinden. Die ersten vier Oberliga-Heimspiele werden auf dem neuen Kunstrasenplatz ausgetragen, den die Schwarz-Weißen planmäßig seit dem 1. Juli nutzen können.
Der große Dank der ETB-Verantwortlichen geht an die Sport- und Bäderbetriebe – unter anderem für die pünktliche Fertigstellung des Kunstrasens. Die Zusammenarbeit sei absolut zufriedenstellend - genauso wie mit der Baufirma, die einen Riesenjob mache, so Oberholz. In knapp zwei Monaten soll der Uhlenkrug also in neuem Glanz erstrahlen.
ETB Schwarz-Weiß: Neue Drainage am Uhlenkrug
Doch wie ist die Situation aktuell? Derzeit wird die Kanalisation und die neue Drainage angeschlossen. Wo sonst die Zuschauer ins Stadion kommen, waren bis zuletzt Leitungen im geöffneten Boden zu sehen – der neue Kanalisationsschacht, der für die Laufbahn und den neuen Rasenplatz genutzt werden soll. „Wir bekommen eine komplett neue Drainagenlegung“, erklärt Oberholz.
Die Laufbahn, früher mit Asche als Untergrund, wurde abgetragen und wird künftig zur Tartanbahn mit einem Kunststoffbelag. Die neue Bahn könne allerdings erst im Frühjahr 2025 fertiggestellt werden, weil die Verarbeitung des Kunststoffs und die Linierung im Winter nicht realisierbar seien, teilten die Sport- und Bäderbetriebe auf Nachfrage mit.
„Im Vordergrund steht, dass der Rasenplatz fertiggestellt wird, damit wir dort die Heimspiele austragen können“, erklärt Oberholz. Der Naturrasen soll voraussichtlich durch Rollrasen wiederhergestellt werden, um die Anwachsphase zu beschleunigen, damit das Stadion bereits im Herbst wieder bespielbar ist, teilen die SBB mit. „Die Anwachsphase ist relativ kurz“, erklärt Oberholz.
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Stressen? Müssen sich die Schwarz-Weißen aber nicht. „Die Zeit haben wir ja noch“, meint Klubpräsident Karl Weiß. „Wir reden ja jetzt noch über acht, neun Wochen.“ Derselbe Fehler, der im Sommer des vergangenen Jahres im Stadion an der Hafenstraße passierte, soll am Uhlenkrug nicht unterlaufen. Dort war der Naturrasen damals neu eingesät worden, das neue Grün aber nicht rechtzeitig richtig angewachsen.
Uhlenkrug: Leichtathletik-Fläche und Kunstrasen hinter den Toren
„Wenn eingesät werden würde, wäre eben die Frage, ob das in der Zeit klappen würde. Das hängt sehr stark vom Wetter ab“, erklärt Weiß. In dem Halbkreis hinter dem rechten Tor – aus Sicht von der Tribüne – soll eine Kunstrasen-Trainingsfläche vom Rasenplatz bis zur Laufbahn entstehen, die möglichst weit ausgedehnt werden soll. Auf der linken Seite soll der Halbkreis hinter dem Tor für eine Leichtathletik-Trainingsfläche aus Kunststoff genutzt werden – unter anderem für Schulsport. Allerdings gilt auch hier: Die Leichtathletik-Fläche, inklusive Weitsprunggrube, kann im Winter noch nicht genutzt und erst im Frühjahr 2025 freigegeben werden.
Dazu sollen die Trainerbänke leicht abgesenkt werden. „Eine gute Idee“, findet Weiß. „Damit wir dann hier auch mehr Sichtbarkeit von der Tribüne aus haben, weil das ja vorher auch ein Problem war“, so Oberholz. Von manchen Plätzen schauten die Zuschauer gegen die Trainerbänke und hatten nicht das komplette Spielfeld im Blick.
Eine neue LED-Beleuchtung in den Flutlichtmasten soll für eine vernünftige Ausleuchtung bei den Abendspielen und ebenfalls für bessere Sicht sorgen. Auf der Sitzplatztribüne selbst hat bereits die Betonsanierung begonnen, kleine Stolperfallen warten auf die Baustellen-Besucher.
Uhlenkrug: ETB-Verantwortliche wünschen sich stimmiges Gesamtbild
Auch am Tribünendach ist bereits gearbeitet worden, ein Gerüst steht vor der Tribüne. Die Stahlträger sind mitunter bereits verstärkt worden. „Jetzt geht es noch um das Gesamterscheinungsbild der Tribüne. Wenn man wie hier einen so großen Eingriff vornimmt, sollte das auch stimmen. Dazu gehören dann eben auch ein paar Arbeiten an der Tribüne“, erklärt Oberholz. „Wir befinden uns in Gesprächen mit der Stadt.“ Die Sitzschalen seien teilweise total hinüber, völlig veraltet, bemängelt der Koordinator – genauso wie der Anstrich der Tribüne.
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„Wenn man die Tribüne von außen und auch den Innenanstrich sieht, ist das natürlich alles in die Jahre gekommen“, erklärt Oberholz. „Es wäre schade, wenn man das jetzt nicht auch noch in die Tat umsetzen könnte.“
Es sei an der Zeit, auch in die Sportanlagen im Essener Süden zu investieren, findet Weiß. „Hier ist die Zeit ein bisschen stehen geblieben.“ Auch wegen des Stadion-Innenraums und der unbefriedigenden Kabinensituation befindet sich der Verein derzeit noch im Austausch mit der Stadt Essen. Für die Mehrzwecknutzung über zwei Plätze sei der Kabinentrakt völlig unzureichend, so Oberholz – zumal sich dort auch die knapp 70 ETB-Damen umziehen und vorbereiten müssen.
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