Essen. Oberligist besiegt Hamborn am letzten Spieltag 4:1, Uerdingen verliert: Schonnebeck ist Vizemeister. Der Co-Trainer entscheidet das Spiel.
Die Fans der Spvg. Schonnebeck hatten sich überpünktlich auf ihren Plätzen am Schetters Busch eingefunden, die Mannschaften ein paar Minuten früher als gewöhnlich den Kunstrasen betreten. Wie üblich verabschiedete auch der Oberligist am letzten Spieltag einige Spieler: Torhüter Torben Simon, Joshua Yeboah, Nils van den Woldenberg, Malick-Montell Mourtala, Max Fleer, Daniil Brazhko, Marius Heck und Lukas Korytowski werden in der neuen Saison nicht mehr für die „Schwalben“ auflaufen und erhielten Abschiedsgrüße.
Spvg. Schonnebeck: „Vizemeister“-Gesänge im Mannschaftskreis
In der Startelf? Stand beim deutlichen 4:1 (1:1)-Heimsieg zum Saisonabschluss gegen die Sportfreunde Hamborn 07 aber keiner von den Abgängen. Durch die drei Punkte zog Schonnebeck in der Tabelle sogar noch an Regionalliga-Aufsteiger KFC Uerdingen, der 0:1 beim FC Büderich unterlag, vorbei und feierte die Vizemeisterschaft nach einer herausragenden Saison. „Vizemeister“-Gesänge hallten durch den Mannschaftskreis, die Anhänger feierten die Spieler, grün-weißer Rauch stieg von der Tribüne auf.
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„Mich freut es, dass das jetzt auf den letzten Metern so funktioniert hat“, sagte der Vereinsvorsitzende Frank Isert. „Es freut mich natürlich auch, dass es aus Büderich noch so positive Nachrichten gab. Die Vizemeisterschaft haben sich die Jungs auch verdient“, jubelte Trainer Dirk Tönnies. „Hut ab vor der Saison, Hut ab vor der jungen Truppe. Das macht einfach Spaß.“
Spvg. Schonnebeck: Torhüter Julian Zelenkov feiert Oberliga-Debüt
Torhüter Julian Zelenkov, der zur neuen Saison von der U19 in die erste Mannschaft aufrückt, stand von Beginn an auf dem Platz und durfte seine ersten Oberliga-Minuten sammeln. Die Youngster-Talente Conor Tönnies und Arne Wessels starteten ebenfalls und wirbelten die Hamborner Defensive durcheinander. Mehrfach kombinierten sich die Gastgeber in der ersten Halbzeit in aussichtsreiche Positionen, ließen in den Aktionen aber immer wieder die letzte Konsequenz oder Präzision vermissen.
Bis Robin Brandner den Ball in die Mitte auf Tönnies legte, der nur noch einschieben musste (43.) – der 1:1-Ausgleich. Denn nach knapp 20 Minuten waren die Gäste bereits völlig aus dem Nichts in Führung gegangen: Hamborns Pascal Spors musste freistehend nur noch einköpfen (20.). Unter den Zuschauern gab es keine zwei Meinungen: Zur Pause hätten die „Schwalben“ aufgrund der unzähligen Möglichkeiten gegen den Absteiger aus Duisburg führen müssen, ließen es vor dem Tor aber etwas zu locker angehen.
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„Es war von der ersten Minute an ein Sommerkick. Wenn wir am Anfang zwei, drei Möglichkeiten nutzen, wird es auch nochmal einfacher“, haderte Tönnies. Nach der Halbzeit setzte sich das Bild fort: Die Hausherren machten das Spiel, aber aus ihren Chancen viel zu wenig. Beide Mannschaften fehlte die letzte Spannung, in der Rückwärtsbewegung fehlte auf beiden Seiten das Tempo.
Zuerst Abseits, dann Doppelpack: Studtrucker lässt Schonnebeck jubeln
Doch da war ja noch das Ergebnis aus Uerdingen – und Schonnebeck wollte Platz zwei jetzt auch endgültig absichern: Simon Skuppin tunnelte den Ex-Krayer Jan Fauseweh im Hamborner Tor zur 2:1-Führung (69.). „Es war klar, dass wir das Spiel irgendwie noch drehen“, meint Tönnies. Marwin Studtrucker hatte auch nochmal Bock: Schonnebecks Co-Trainer, der seine Spielerkarriere eigentlich bereits beendet hatte, wechselte sich ein (70.) und murmelte den Ball nach Zuspiel von Conor Tönnies tatsächlich noch einmal über die Linie.
Der Linienrichter aber hatte – wie bereits bei zwei vermeintlichen Treffern von Tönnies und Wessels in der ersten Halbzeit - eine Abseitsposition erkannt. Aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben: Studtrucker durfte sich tatsächlich noch zwei Mal in die Torschützenliste eintragen (82./87.), weil die Sportfreunde in ihrem vorerst letzten Oberliga-Spiel kaum noch Lust zu verteidigen hatten. Mourtala und van den Woldenberg sammelten noch ihre letzten Schonnebeck-Minuten, U19-Youngster Nils Grigoleit absolvierte sein Oberliga-Debüt. Dann durfte gefeiert werden.
So haben sie gespielt
Spvg. Schonnebeck – Sportfreunde Hamborn 07 4:1 (1:1).
Schonnebeck: Zelenkov – Kern (78. Mourtala), Baraza, Bloch – Kehrmann (70. Studtrucker), Skuppin, Minewitsch (55. Golubytskij), Kuhlmann (78. van den Woldenberg) – Tönnies – Brandner (82. Grigoleit), Wessels.
Tore: 0:1 Spors (20.), 1:1 Tönnies (43.), 2:1 Skuppin (69.), 3:1/4:1 Studtrucker (82./87.).
Zuschauer: 187.