Essen. Der Essener Oberligist verpflichtet Julian Stöhr als neuen Co-Trainer und Christopher Stöhr als Spieler. Einer spielte bereits für Rot-Weiss Essen.
In Hinblick auf die Fahrerei, sagt Julian Stöhr, werde es besser. „Zumindest kilometermäßig über die B224“, erklärt der neue Co-Trainer des ETB Schwarz-Weiß. 70 Kilometer musste Stöhr in den vergangenen vier Jahren von seinem Wohnort Gladbeck nach Rhynern zurücklegen, wo der 33-Jährige bis zuletzt als Trainer für Westfalen-Oberligist SV Westfalia arbeitete.
ETB Schwarz-Weiß: Stöhr kickte als Youngster für RWE
„Das habe ich jetzt vier Jahre lang gemacht und war an sich auch kein Problem“, meint Stöhr. „Da gewöhnt man sich dran.“ Zum Uhlenkrug sind es nur knappe 20 Kilometer, die Fahrtdauer dürfte sich aber wohl kaum unterscheiden von der nach Rhynern, sagt Stöhr schmunzelnd. Zu lange dauern die Fahrten über die viel befahrene Bundesstraße von Gladbeck nach Essen.
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Auf dem Weg zum Uhlenkrug kommt der gebürtige Gladbecker fast an seiner alten Wirkungsstätte vorbei: Die Hafenstraße, wo Stöhr als Youngster von Rot-Weiss Essen im Georg-Melches-Stadion kickte und in der damaligen NRW-Liga seine ersten Schritte im Senioren-Fußball ging. „Durch meine ersten beiden Senioren-Jahre bei RWE hat man natürlich nochmal gemerkt, was für eine Möglichkeit die Stadt Essen an Sport bietet“, erklärt Stöhr.
In der Vorbereitung auf die neue Saison kehrt der ehemalige Rot-Weisse an der Seitenlinie an die Hafenstraße zurück, wenn der ETB am Sonntag, 7. Juli (16 Uhr), zum Testspiel beim Drittligisten zu Gast ist. „Rot-Weiss ist natürlich das Aushängeschild - das ist ja klar nach dem Aufstieg in die Dritte Liga. Der ETB kam immer sofort danach, was den Namen betraf.“ Er habe damals ja oft gegen Schwarz-Weiß gespielt, sagt er. „In der NRW-Liga. Gerade am Uhlenkrug war es schon immer schön, zu spielen.“ Selbst auf dem Platz stehen wird der gebürtige Gladbecker nicht mehr, dafür auf der Trainerbank an der Seitenlinie sitzen.
ETB Schwarz-Weiß: Auch Christopher Stöhr wechselt an den Uhlenkrug
In der neuen Oberliga-Saison assistiert er Chefcoach Damian Apfeld als Co-Trainer und löst damit Ulf Ripke ab, der Sportlicher Leiter im ETB-Nachwuchsbereich wird. Am Montag verkündeten die Schwarz-Weißen zudem die Spieler-Verpflichtung von Christopher Stöhr: Der Bruder des neuen Co-Trainers spielte in seiner Jugend bereits zwei Jahre in der ETB-U19 und verbuchte in seiner ersten Seniorensaison 2015/16 drei Oberliga-Einsätze. Der Defensivmann wechselt ebenfalls aus Rhynern zum Uhlenkrug. Bei Westfalia war der 27-Jährige, der Lehrer für Deutsch und Pädagogik an einer Schule in Wesel ist, in seinen sechs Jahren unumstrittener Stammspieler.
„Er war in den letzten sechs Jahren absoluter Dauerbrenner in einer sehr erfolgreichen Mannschaft und wird uns mit seiner Erfahrung als Innenverteidiger und Sechser enorm verstärken“, sagt Apfeld, der bereits im März Kontakt zu Bruder Julian aufgenommen hatte. Apfeld meldete sich bei Stöhr, der damals noch in Rhynern unter Vertrag stand. Der ETB-Coach überzeugte ihn mit seinen Vorstellungen und Plänen. „Deswegen habe ich dann natürlich kurz überlegt, aber relativ schnell auch für mich entschieden, dass ich das machen möchte“, sagt Julian Stöhr.
Was er damals noch nicht wusste: Dass der Co-Trainer kurze Zeit später nach der Westfalia-Trennung von Trainer Kamil Bednarski in die erste Reihe rücken und in den verbleibenden drei Saisonmonaten die Cheftrainer-Rolle übernehmen würde. „Ich möchte jetzt wieder zurück in die Co-Trainer-Rolle. Da habe ich dann auch mein Wort gehalten“, erklärt Stöhr. „So ein Hin und Her möchte ich nicht so gerne. Ich ziehe das jetzt auf jeden Fall auch durch und freue mich auf die neue Aufgabe beim ETB.“
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Eine genaue Aufgabenverteilung für die neue Saison gebe es noch nicht, sagt Stöhr, der als Spieler auch unter anderem bei Westfalia Herne und TuS Hordel aktiv war. „Wir haben natürlich schon mal grob darüber gesprochen, aber detailliert machen wir das alles in der Pause.“ Er wolle nichts überstürzen, sowohl Apfeld als auch er hätten im normalen Spielbetrieb noch oder bis zuletzt ihre Aufgaben gehabt, erklärt der Lehrer.
„Ich passe mich natürlich an. Dort, wo Damian mich braucht, unterstütze ich ihn auf jeden Fall.“ Apfeld sagte bei Stöhrs Vorstellung: „Ich bin der festen Überzeugung, dass Julian für uns einen sehr großen Mehrwert haben wird – speziell in der Trainingsarbeit, aber auch in der Spiel- und Gegneranalyse.“
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