Essen. Oberligist hat auf Antrag für eine Regionalliga-Lizenz verzichtet. Aber hätte Schonnebeck nicht am Uhlenkrug spielen können? Die Hintergründe.
Die Spvg. Schonnebeck befindet sich in einer beeindruckenden Verfassung.
Zuerst nahm der Oberligist beim 6:0-Heimsieg Germania Ratingen förmlich auseinander, drei Tage später bezwangen die „Schwalben“ auch Spitzenreiter Sportfreunde Baumberg mit 3:2 am Schetters Busch. Die Mannschaft von Trainer Dirk Tönnies präsentiert sich aufstiegsreif, oder?
Schonnebeck-Vorsitzender Isert: „Ich finde es sehr bemerkenswert“
Das Problem: Der Verein hat bekanntlich aus infrastrukturellen Gründen auf den Antrag für eine Regionalliga-Lizenz verzichtet, am Schetters Busch hätten die „Schwalben“ unter den aktuellen Voraussetzungen keine Viertliga-Spiele austragen dürfen. „Ich finde es sehr bemerkenswert, wie charakterstark unsere Truppe trotz des Nicht-Antrags mit der Situation umgeht“, sagt der Vorsitzende Frank Isert.
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Eine Frage, die sich viele Fans im Nachgang stellten: Wäre das Stadion am Uhlenkrug, die Heimspielstätte des ETB Schwarz-Weiß, nicht als mögliche Ausweichspielstätte in Frage gekommen? Immerhin hat der ETB den Antrag ja gestellt. Allerdings hätten wohl auch die Schwarz-Weißen im Falle eines Aufstiegs, der inzwischen kein Thema mehr ist, in den ersten Monaten ausweichen müssen, so Isert, weil das Stadion aufgrund der derzeitigen Umbauarbeiten die Regionalliga-Bedingungen noch nicht hätte erfüllen können.
Schonnebeck hätte am Uhlenkrug keine Planungssicherheit gehabt
„Somit hätten wir nie zum 1. Juli den Uhlenkrug als Spielstätte angeben können. Ich weiß nicht, wie der ETB das gemacht hätte“, erklärt Isert, der aber bestätigt, dass sich der Verein mit der Möglichkeit beschäftigt habe. Die Umbauarbeiten werden voraussichtlich erst Ende September oder im Oktober abgeschlossen sein. Planungssicherheit hätte die Spielvereinigung aber auch dann wohl nicht gehabt. Sie hätte sich also eine Ausweichspielstätte von der Ausweichspielstätte suchen müssen, was wiederum einen enormen wirtschaftlichen Aufwand bedeutet hätte.
Schonnebeck prüfte natürlich auch noch weitere Möglichkeiten, schaute sich mit dem Verband und Vertretern der Sport- und Bäderbetriebe verschiedene Spielstätten in Essen an wie das Stadion an der Hafenstraße oder den Sportpark „Am Hallo“, die aber aus unterschiedlichen Gründen keine Option waren.
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Auch die IMS Arena in Velbert wurde als Ausweichspielstätte in Betracht gezogen, was aber aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten für Schonnebeck keinen Sinn ergeben, weil jeder Spieltag den Verein einen fünfstelligen Betrag gekostet hätte. Die Idee, ins Lohrheidestadion in Wattenscheid ausweichen zu können, war ebenfalls schnell wieder gestrichen, weil dort wie am Uhlenkrug Umbauarbeiten laufen. Für die Zukunft arbeitet der Verein im Hintergrund bekanntlich bereits daran, den Schetters Busch für die Regionalliga auszubauen. „Da müssen noch viele Hürden genommen werden, wir befinden uns aber in guten Gesprächen mit den Sport- und Bäderbetrieben“, erklärt Isert.
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