Essen. Im Essener Landesliga-Derby steht viel auf dem Spiel: Steele unter Zugzwang, SGS kann Riesenschritt machen – und schiebt den Druck weg.

Viele Fragen stehen vor dem Essener Abstiegskampf-Knaller in der Landesliga im Raum: Darf die SpVgg. Steele ein wenig durchatmen und kann sich aus der Abstiegszone befreien? Zieht sie die SG Schönebeck noch einmal richtig in den Abstiegskampf mit hinein oder kann die ihr kleines Polster ausbauen und darf sich allmählich etwas entspannen?

Die Antworten gibt es am Sonntag (15 Uhr), wenn die Spielvereinigung die SGS zum Derby am Langmannskamp empfängt – die Punkte könnten in der aktuellen Lage wertvoller kaum sein. „Alles andere als ein Sieg – selbst ein Unentschieden – ist eigentlich schon fast zu wenig für uns“, sagt Steele-Trainer Dirk Möllensiep, dessen Mannschaft nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge auf dem ersten Abstiegsplatz steht.

„Sehr enttäuschend“: SpVgg Steele hat letzten beiden Spiele verloren

Nur einen Punkt beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer, die SGE Bedburg-Hau hat allerdings ein Spiel weniger absolviert. Gegen den VfB Speldorf (1:3) und Arminia Klosterhardt (2:3) hatten sich die Essener eigentlich mehr ausgerechnet. „Für uns persönlich liefen die letzten beiden Spiele schon sehr enttäuschend“, hadert Möllensiep, der mehrere Ausfälle kompensieren muss.

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Zum Beispiel den von Defensivmann Maurice Muschalik, der seit Anfang März aufgrund eines Kreuzbandrisses fehlt und extrem viele Löcher gestopft und Laufarbeit geleistet habe. Oder der von Top-Torjäger Timo Nickel (eElf Treffer), der aufgrund von muskulären Problemen ausfiel und erst am Donnerstag wieder ins Training eingestiegen ist. Dazu reiht sich nun Kapitän Dominic Hörstgen, der mit seiner Handverletzung nicht ins Risiko gehen kann.

Steele-Trainer Möllensiep: „Schönebeck hat einen guten Lauf“

Immerhin ist Elias Ilouriachi nach seiner Einwechslung in Klosterhardt wieder auf dem Weg zu hundertprozentiger Fitness. „Die Lösung ist eigentlich ganz einfach: Punkten“, sagt Möllensiep. „Schönebeck hat einen guten Lauf, sie haben in den vergangenen Wochen viele Punkte geholt und sind im Pokal weitergekommen. Sie werden sicherlich mit einer breiteren Brust auftreten als wir. Aber wir wissen auch, wie wir sie zu bespielen haben und müssen gucken, dass wir unsere Tugenden in die Waagschale werfen.“

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Die Aufgabe „Klassenerhalt“ sei durch die beiden jüngsten Niederlagen nicht einfacher geworden, dazu kommt das komplizierte Restprogramm, die Rettung sei aber immer noch „machbar“, so Möllensiep. In Schönebeck können sie etwas entspannter auf die Tabelle schauen: Vier Punkte trennt die SGS, die durch den 3:1-Pokalsieg in Vogelheim unter der Woche ins Finale einzog, von Steele und der Abstiegszone.

„Wir haben eine ganz gute Ausgangsposition und auch ein gewisses Selbstvertrauen. Die Mannschaft weiß, was sie kann und dass sie in der Lage ist, gegen jeden Gegner zu gewinnen“, erklärt SGS-Coach Olaf Rehmann. Die Ausgangslage für den Endspurt ist vielversprechend, Schönebeck hat ein kleines Polster, könnte von Steele aber wieder in den Abstiegskampf mit hineingezogen werden. Der Trend spricht für die SGS: Seit drei Spielen sind die Essener ungeschlagen.

SGS-Coach Rehmann: „Zugzwang eindeutig bei Steele“

„Wenn wir das Spiel gewinnen, ist es für uns ein Riesenschritt und für Steele ein Riesenproblem“, weiß Rehmann. „Wenn wir das Spiel nicht gewinnen, dann wären wir nur noch einen Punkt oder eventuell sogar noch vier Punkte vor. Dann haben wir aber immer noch ein Spiel weniger als Steele.“

Der Zugzwang sei eindeutig bei den Gastgebern, betont Rehmann. Personell gibt es allerdings auch eine unangenehme Nachricht für den Trainer: Neben den Langzeitverletzten fehlt auch Kapitän Dennis Wibbe (acht Saisontreffer) gelbgesperrt.