Aue. Drittligist Rot-Weiss Essen ist mit einer 1:2-Niederlage beim FC Erzgebirge Aue ins Jahr gestartet. Blitztreffer von Young reicht nicht.
Rot-Weiss Essen ist mit einer Niederlage unglücklich ins neue Jahr gestartet. Der Tabellenvierte der Dritten Liga hatte den Punkt beim FC Erzgebirge Aue bereits vor Augen, kassierte aber in der Nachspielzeit durch Mirnes Pepic den Treffer zum 1:2 (1:0). Damit ist auch eine Serie gerissen, denn RWE hatte bis dahin in dieser Saison noch nie verloren, wenn man mit 1:0 geführt hatte.
+++ Aue-Fans verhöhnen RWE-Fans und präsentieren Fahne +++
Mit dem zweiten Spieltag der Rückrunde eröffnete RWE am Freitag die Dritte Liga im Jahr 2024. Aber ein Neuanfang ist es freilich nicht. Zwar geht es nach der Winterpause und einer kurzen Vorbereitung nun wieder los bei null, aber so ganz korrekt ist das ja nicht, denn die Rot-Weissen haben sich bekanntlich schon einen veritablen Punktevorrat angelegt. 33 Zähler hatten sie vor dem Duell mit dem FC Erzgebirge Aue auf dem Konto, und die kann ihnen niemand mehr nehmen. Das Ziel Klassenerhalt dürfte damit jedenfalls praktisch erreicht sein.
Rot-Weiss Essen trifft bereits in der ersten Minute
Aber sich zufrieden zurückzulehnen geht natürlich gar nicht - also auf, auf zu neuen Zielen, die auch ambitioniert sind. Wie erwartet, gab es personell nur eine kleine Veränderung. Mustafa Kourouma nahm den Platz in der Innenverteidigung für den gelb-gesperrten Felix Götze ein. Und hier tauchte auch das erste Fragezeichen auf: Wie würde RWE den Ausfall von Leistungsträger Götze verkraften?
Doch die Frage stellte sich erst gar nicht. Keine 60 Sekunden waren von der Uhr gelaufen, als RWE bereits jubelte. Leonardo Vonic gewann einen Zweikampf vor dem Strafraum gegen Schikora und marschierte los. Gleich drei Auer verfolgten ihn in den Strafraum immer mit der Furcht vor Augen, einen Elfmeter zu riskieren. Im richtigen Momente passte der bedrängte Vonic mit viel Übersicht und Coolness quer auf Isi Young, der aus wenigen Metern zum 1:0 einschob.
Die selbstbewussten Gäste waren trotz der frostigen Temperaturen sofort auf Betriebstemperatur, eroberten die Bälle früh im Mittelfeld, waren lauffreudig und machten Druck auf dem erstaunlich gepflegten Grün. Die Jungs in Lila wussten gar nicht, wie ihnen geschah, Kontrolle sieht anders aus.
Gastgeber Aue findet gegen RWE erst verspätet einen Rhythmus
Essen hatte weitere gefährliche Szenen, bevor sich Aue nach einer Viertelstunde allmählich fing und konstruktiv nach vorne arbeitete. Nun hatten die Rot-Weissen nicht mehr so den Zugriff im Mittelfeld, blieben aber gefährlich, wenn sie doch einmal zu viel Freiheiten bekamen. Dennoch erkämpften sich die Hausherren leichte Vorteile, mehr Ballbesitz und konnten einige Male nur im letzten Moment vor dem gegnerischen Tor geblockt werden.
Vor allem Linus Rosenlöcher und Marvin Stefaniak sorgten auf der linken Seite für viel Schwung. Rosenlöcher katapultierte den Ball nach guter Zusammenarbeit über das Essener Tor (20.), der emsige Stefaniak verzog nur knapp von der Strafraumgrenze (29.). Unterm Strich blieben die Abschlüsse der Sachsen aber relativ harmlos und RWE-Keeper Golz stand auch immer goldrichtig und klärte souverän.
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Nach gut einer Stunde passierte es schließlich doch. Stefaniak leitete am eigenen Strafraum mit viel Übersicht einen Konter ein, Omar Sijaric sprintete davon und kein Rot-Weisser kam so flott hinterher. Der präszise Pass in die Mitte erreichte Marcel Bär, der problemlos zum verdienten 1:1 einnetzte (61.).
Trainer Dabrowski versuchte, mit Thomas Eisfeld für Müsel im Mittelfeld noch einmal nachzulegen. Und der hatte gleich eine Chance, die er selbst eingeleitet hatte. Doch sein Versuch verfing sich im Auer Abwehrknäuel (76.). Aber mit Eisfeld, der schon häufiger gegen Aue getroffen hatte, lief es wieder etwas besser. Es blieb ein offenes Spiel, doch ein Ballverlust von Sapina in der Nachspielzeit ließ die Gastgeber dann doch noch jublen. Mirnes Pepic traf zum 2:1 (9.+3).
So haben sie gespielt
FC Erzgebirge Aue - RWE 2:1 (0:1)
RWE: Golz - Voufack, Kourouma, Rios Alonso, Brumme - Sapina - Obuz, Müsel (75. Eisfeld), Harenbrock, Young (80. Wiegel) - Vonic (80. Doumbouya).
Schiedsrichter: Exner.
Zuschauer: 6569.
Tore: 0:1 Young (2.), 1:1 Bär (61.), 2:1 Pepic (90. +3)