Essen. Nach der 1:2-Heimniederlage gegen den KFC Uerdingen fasst SpVg-Trainer Dirk Tönnies ein realistisches Ziel ins Auge. Der KFC will oben angreifen.

Ade, Spitzengruppe: Nach der 1:2-Heimniederlage gegen den KFC Uerdingen hat sich die SpVg Schonnebeck für absehbare Zeit vom Führungstrio verabschiedet. „Wir werden um die Plätze vier bis acht spielen, da hatten wir uns eh eingeordnet“, gibt Trainer Dirk Tönnies ein realistisches Ziel aus.

Aber anders als in Ratingen und Baumberg, wo es deftige Niederlage setzte, war diese vor der stattlichen Kulisse von 525 Zuschauern am Schetters Busch zu vermeiden gewesen. Denn den Gästen, die nunmehr den siebten Sieg in Folge feierten und wieder nach oben schauen, gehörte nur die Anfangsviertelstunde, in der sie aber die Grundlage für den Auswärtserfolg legte.

Schon nach sechs Minuten die KFC-Führung

Der KFC presste entschlossen in der Schonnebecker Hälfte und wurde schon nach sechs Minuten belohnt: Niemand fühlte sich für Pepijn Schlösser auf der rechten Seite zuständig, der lief durch bis zur Außenlinie, flankte genau auf Stürmer Gianluca Rizzo, der beherzt vollendete. Und es kam noch ärger für das Team von Trainer Tönnies: Beim Klärungsversuch gegen Rizzo im Strafraum zog Abwehrchef Tim Winking das Bein hoch, Schiedsrichter Martin Ulankiewicz erkannte auf Strafstoß. Dimitrios Touratzidis verwandelte sicher zum 2:0. Sehr zur Freude der Uerdinger Fans, die unter bemerkenswertem Polizeieinsatz auf den Straßen ihren Platz auf der Gegengerade eingenommen hatten und entsprechend feierten.

Zuckerpass von Yannick Geisler

Aber in diesem Stil ging es nicht weiter, die Schonnebecker spielten sich frei und nach 19 Spielminuten war die Spannung in der Partie zurück: Yannick Geisler, der diesmal für die kreativen Elemente im Aufbauspiel zuständig war, spielte einen Zuckerpass in die Tiefe auf Calvin Küper, der umkurvte seelenruhig KFC-Keeper Marin Gomoluch und schob zum 1:2 ein.

Die Gastgeber waren jetzt im Spiel, die Uerdinger konterten vereinzelt, aber durchaus gefährlich: Zweimal scheiterte der Japaner Hinata Gonda aus kurzer Entfernung am reaktionsschnellen Lukas Lingk. Auf der Gegenseite bot sich Tim Winking zweimal die Gelegenheit, seinen Fehler aus der Anfangsphase wieder gut zu machen, zielte bei seinen Freistößen aber mitten in die Mauer (40.).

Küper hatte die große Ausgleichschance

Nach dem Wechsel hatten die Gäste nur noch einmal die Chance, auf 3:1 davonzuziehen, doch Touratzidis scheiterte im direkten Duell am fehlerlosen Spvg-Torhüter. Danach spielten die Schonnebecker quasi auf ein Tor. Die dickste Chance zum Ausgleich vergab ausgerechnet der sonst so treffsichere Küper: Bloch hatte Luca Pinke links auf die Reise geschickt, der flankte auf den langen Pfosten, aber Schonnebecks Torjäger jagte die Kugel über die Latte (50.). „Fällt da das 2:2, hätte es noch einmal einen heißen Kampf geben können, aber so sind wir am Ende in Schönheit gestorben“, bedauerte Tönnies und musste am Ende konstatieren: „Der letzte Ball hat gefehlt.“

Bemühungen waren da: Küpers Effetschuss (57.) war im Endeffekt zu harmlos, ein Seitfallzieher von Kapitän Matthias Bloch (60.) verfehlte das Ziel deutlich und nach einer maßgenauen Flanke von Kevin Kehrmann köpfte wiederum Küper (65.) genau auf den Torhüter. In der Schlussphase kam durch die vielen Auswechselungen kein rechter Spielfluss mehr zustande.

Uerdingen will oben noch angreifen

„Wir haben die Konter nicht klar ausgespielt, so mussten wir bis zum Schluss zittern. Sieben Siege ist schon super für uns“, freute sich KFC-Trainer Marcus John über die Fortsetzung der Erfolgsserie. Trotz des immer noch stolzen Abstandes von neun Punkten zu Spitzenreiter Baumberg wollen die Uerdinger die Spitze noch einmal ins Visier nehmen. John: „Das haben wir vor!“.

SpVg: Lingk, Kuhlmann, Winking, Kern, Kehrmann, Bloch, Geisler (83. Denker), Pinke (65. Wessels), Brandner (79. Yeboah), Küper, Tönnies (88. Korytowski).
Tore: 0:1 Rizzo (6.), 0:2 Touratzidis (12./FE), 1:2 Küper (19.).
Zuschauer: 525.

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