Essen. Moskitos Essen gelingt mit dem 5:3-Erfolg in Herne der dritte Sieg in Folge in der Eishockey-Oberliga. So bewerten die Essener den Derbysieg.
Arm in Arm tänzelten die Spieler der Moskitos Essen auf dem Eis der Herner Hannibal-Arena, als Sandis Zolmanis mit dem Finger hinauf in den Gästeblock zeigte. Wen hatte der Lette gesehen? Thomas Böttcher, der in der ersten Reihe gemeinsam mit den Essener Anhängern die „Derbysieger, Derbysieger!“ feierte – was für ein Bild. „Es gibt nichts Geileres als einen Derbysieg – dann auch noch auswärts hier in Herne“, freute sich der Vereinschef über das 5:3 (2:2, 1:0, 2:1) vor 2500 Zuschauern beim Herner EV. Und das nur zwei Tage nach dem fast sensationellen 3:2-Heimerfolg gegen die Hannover Scorpions.
Die „Mücken“ haben einen Traumstart in die Oberliga-Saison hingelegt – trotz des komplizierten Auftaktprogramms: Platz drei nach vier Spieltagen, acht von möglichen zwölf Punkten geholt, obwohl die Gegner Tilburg, Leipzig, Hannover und Herne hießen. Das ist Balsam für die in den letzten Jahren nicht gerade verwöhnte Fanseele.
Moskitos-Angreifer Dmitriev empfindet Saisonstart als sehr positiv
Wie ordnen die Moskitos den Traumstart ein? „Na ja, nach zwei Wochen kann ich das noch nicht genau sagen“, meinte Hattrick-Held Alexej Dmitriev. Insgesamt bewerte er den Start aber als „sehr positiv“. „Punktemäßig sind wir sehr zufrieden bei so einem Auftaktprogramm“, erklärte der Moskitos-Trainer und ehemalige HEV-Coach Danny Albrecht, der genauso wie die sechs ehemaligen Herner Spieler, die im Sommer nach Essen gewechselt sind, drei Punkte von seiner alten Wirkungsstätte entführt hat.
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Die Euphorie unter den Essener Fans ist berechtigt und die Verantwortlichen lassen sie auch gerne zu, eine steigende Erwartungshaltung aufgrund von offensiven Aussagen riskieren aber weder Spieler noch Verantwortliche. Analysieren wollte den Derbysieg niemand so richtig.Zu wild war die Begegnung, ab dem zweiten Drittel geprägt von Fouls, Provokationen, Strafzeiten und unschönen Szenen auf dem Eis. Insgesamt 81 Strafminuten kassierten die beiden Mannschaften.
Die Schiedsrichter, die einen alles andere als souveränen Auftritt hinlegten, diskutierten immer wieder untereinander und mit den Spielern, sorgten so für lange Unterbrechungen. Es sei eines der schlimmsten Eishockeyspiele gewesen, die er selbst gecoacht habe, sagte Albrecht. „Es war so zerfahren, nicht von Eishockey geprägt. Wir konnten unser Spiel gar nicht spielen, weil immer wieder unterbrochen wurde – immer wieder Strafzeiten, immer wieder Genecke.“
Wenn das Revierduell aber mal über einen kurzen Zeitraum durchlief, hatten die Gäste die bessere Spielanlage und kontrollierten das Geschehen. Insgesamt wirkten die „Mücken“ mannschaftlich geschlossener und setzten ihre Stiche zum richtigen Zeitpunkt. „Ein Schlüssel war, dass wir die Tore in wichtigen Situationen gemacht haben“, analysierte Albrecht.
Moskitos wollen Euphorie mitnehmen ins nächste Derby am Freitag in Duisburg
Als die Gäste nach nervösen Anfangsminuten schon mit 0:2 hinten lagen und unterzugehen drohten, antwortete Enrico Saccomani zügig mit dem Anschlusstreffer. Zu Beginn des Schlussdrittels stellte der Ex-Herner Elvijs Biezais die Essener Führung zügig auf 4:2, der bereits entscheidende Treffer.
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„Die Moral war wichtig. Die Jungs haben Schüsse geblockt, alle waren positiv auf der Bank“, erklärte Dmitriev, dessen Leistung Albrecht hervorhob. Der ehemalige DEL-Angreifer habe nicht nur aufgrund seiner drei Treffer überragend gespielt. „Die läuferische Leistung, die er an den Tag gelegt hat, und wie ruhig er auf der Bank mit den Jungs gesprochen hat, das war heute hervorragend von ihm“, lobte Albrecht, der zudem Torwart Bastian Flott-Kucis ein Sonderlob verteilte. Der Torhüter musste im Anfangsdrittel zwischenzeitlich das Eis verlassen, um die Schlittschuhe zu wechseln. Förderlizenztorwart Leon Hümer ersetzte ihn für wenige Minuten. „Basti hat sofort zurück ins Spiel gefunden und eine enorme Sicherheit ausgestrahlt“, so Albrecht.
Die Euphorie mitnehmen wollen die Moskitos ins nächste Derby am Freitag (20 Uhr, Westbahnhof) gegen die Füchse Duisburg, die nach dem erfolgreichen Debüt von Trainer Christoph Schubert am Sonntag beim Herforder EV mit 2:12 untergingen. „Wir konzentrieren uns auf unsere Leistung. Wir müssen wieder lernen, ein bisschen mehr von der Strafbank wegzubleiben, weil ich meine besten Spieler zur besten Zeit auf dem Eis brauche“, so Albrecht.
So haben sie gespielt
Herner EV Miners – Moskitos 3:5.
Drittel: 2:2, 0:1, 1:2.Tore: 1:0 (7.), 2:0 (13.), 2:1 Saccomani (14.), 2:2/2:3 Dmitriev (19./31.), 2:4 Biezais (41.), 3:4 (44.), 3:5 Dmitriev (55.). Strafminuten: Essen 48 – Herne 33. Zuschauer: 2500.
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