Essen. Eishockey-Oberligist Moskitos Essen unterliegt den Tilburg Trappers zum Oberliga-Auftakt mit 3:5. Darum war die Niederlage am Westbahnhof unnötig.
Danny Albrecht nahm erst einmal einen großen Schluck aus der Pulle, atmete tief durch. Den Schock musste der Trainer der Moskitos Essen schnell verdauen. Der Eishockey-Oberligist erlebte einen sehr unglücklichen Saisonauftakt: Bereits nach 45 Sekunden musste Torhüter Bastian Flott-Kucis im Heimspiel gegen die Tilburg Trappers erstmals hinter sich greifen, nachdem die ESC-Verteidiger die Scheibe nach einem Tilburger Schuss von der blauen Linie nicht konsequent geklärt hatten.
„Auf geht’s Essen kämpfen und siegen“, riefen die Moskitos-Fans auf der Stehplatztribüne und machten ihre Forderung damit unmissverständlich klar. Die Essener Mannschaft konnten die 1200 Zuschauer am Westbahnhof zwar phasenweise begeistern, der Forderung an diesem Abend allerdings nur bedingt nachkommen: Die Moskitos unterlagen dem niederländischen Oberliga-Konkurrenten mit 3:5 (1:1, 1:2, 1:2).
Moskitos können schon Sonntag in Leipzig erste Punkte einfahren
Das Positive: Bereits am Sonntag (18 Uhr, Kohlrabizirkus) haben die „Mücken“ im ersten Auswärtsspiel bei den Icefighters Leipzig die Chance auf den ersten Saisonsieg. Der Auftritt gegen Tilburg dürfte jedenfalls Mut machen.
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Trainer Albrecht konnte zum Auftakt seinen kompletten Kader aufbieten, nachdem sich Robin Slanina und Johannes Oswald pünktlich zum Auftakt wieder spielfit gemeldet hatten. Die beiden Letten Sandis Zolmanis, Elvijs Biezais und Enrico Saccomani bildeten wie erwartet den ersten Angriffsblock der Moskitos. Förderlizenz-Unterstützung erhielten die „Mücken“ von Torhüter Leon Hümer, Philipp Seidel (beide Düsseldorfer EG) und Maximilian Leitner (Krefeld Pinguine).
Zurück auf die Eisfläche: Die Gastgeber erholten sich nach nervösen Anfangsminuten zügig von dem Gegentor-Schock, attackierten die Gäste früh und suchten im Angriffsdrittel den Weg zum Tor – was nach sechs Minuten erstmals belohnt wurde. Über Elvijs Biezais und Sandis Zolmanis landete die Scheibe bei Edmunds Augstkalns, der aus zentraler Position ins fast leere Tilburger Tor zum Ausgleich abschloss – eine wunderbare Kombination des lettischen Kontingent-Trios und der erste Torschrei am Westbahnhof in der noch jungen Saison.
Moskitos im offenen Schlagabtausch mit Tilburg
Damit waren auch die Essener angekommen in der neuen Spielzeit. Zuvor hatte Neuzugang Dennis Reimer bereits den Pfosten getroffen (4.), Zolmanis im Powerplay die Chance zur Führung, scheiterte aber an der Latte (8.). Fünf Minuten später verpasste Robin Slanina per Bauerntrick haarscharf das 2:1 (13.). Tilburg hatte seine Druckmomente, die Moskitos allerdings die besseren Gelegenheiten und insgesamt mehr Spielanteile im Anfangsabschnitt. Zur Führung reichte es nach dem „offenen Schlagabtausch“, wie es ESC-Verteidiger Fabio Frick beschrieb, nach den ersten 20 Minuten aber nicht.
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Das erste Tilburger Powerplay nach der Pause überstanden die „Mücken“ schadlos und sorgten in den Folgeminuten für Begeisterung auf den Rängen, als sie phasenweise Schüsse gefühlt im Sekundentakt auf das Trappers-Tor abfeuerten. Andree hielt die Niederländer im Spiel, die dann wieder aus dem Nichts in Führung gingen: Erneut wurde ein Schuss von der blauen Linie abgefälscht – diesmal gleich zwei Mal – und tippelte von einem Tilburger Schlittschuh ins Essener Tor (27.).
Der Lerneffekt blieb aus: In der Entstehung ähnlich war der nächste Gegentreffer, als ein weiterer Trappers-Schuss von außen abgefälscht wurde, im Essener Torraum die pure Orientierungslosigkeit herrschte und D’Artagnan Joly zum 3:2 abstaubte (39.). Der Rückstand? Völlig unnötig – zumal die Moskitos ein klares Chancenplus hatten. Zwischenzeitlich hatte Essens Biezais im Powerplay immerhin ausgeglichen: Der sonst so überzeugende Andree war noch nicht wieder auf den Beinen, Robin Slanina legte die Scheibe zurück und Biezais wuchtete sie ins Netz (35.).
Moskitos treffen nicht ins Tor nicht und werden bestraft
Im Schlussdrittel knüpfte der lettische Angreifer nahtlos daran an: Nach einem hervorragenden Doppelpass mit Landsmann Augstkalns traf er aus spitzem Winkel zum 3:3-Ausgleich und schnürte damit seinen Doppelpack (48.) – alles wieder offen. Reimer hatte wenige Sekunden später sogar die Führung auf dem Schläger, ließ sich aber zu viel Zeit und rutschte ab.
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Die Ineffektivität blieb nicht unbestraft: Die Trappers holten sich durch Danny Stempher gleich im Gegenzug ihren Vorsprung zurück (48.). Dieser unnötige Rückschlag, er war am Ende einer zu viel. 38 Sekunden vor der Schlusssirene machten die Gäste alles klar, Mikko Virtanen traf aus der eigenen Zone ins verwaiste Essener Tor (60.).
So haben sie gespielt
Moskitos – Tilburg Trappers 3:5.
Drittel: 1:1, 1:2, 1:2.
Tore: 0:1 Hermens (1.), 1:1 Augstkalns (6.), 1:2 Hermens (27.), 2:2 Biezais (35.), 2:3 Joly (39.), 3:3 Biezais (48.), 3:4 Stempher (48.), 3:5 Virtanen (Empty Net, 60.).
Strafminuten: Essen 8 – Tilburg 12. Zuschauer: 1216.
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