Essen. Das 1:7 tat weh, aber Adler Union gibt nicht auf: Was Marcel Cornelissen im Derby gegen den ETB fordert – und wer Frintrops Hoffnungsträger ist.
„Dass sieben Gegentore in einer Halbzeit indiskutabel sind, weiß jeder“, sagt Marcel Cornelissen auch noch mehrere Tage nach dem Debakel in Baumberg. 1:0 führte Adler Union Frintrop zur Pause – am Ende stand es 1:7. Die Stimmung ist, vorsichtig formuliert, gedämpft – erstmals so richtig nach dem Aufstieg in die Oberliga.
„Das ist selbstverständlich nach dem Spiel am Sonntag, glaube ich“, meint Trainer Cornelissen. Überdramatisieren aber will der Oberliga-Neuling die Niederlage nicht. Zumal er bereits Erfahrung mit Negativ-Erlebnissen dieser Art hat: Die Generalprobe vor dem Liga-Start verpatzte Frintrop in ähnlicher Höhe, 1:6 verloren die Adler zu Hause gegen Westfalenligist Concordia Wiemelhausen. Die Reaktion passte: Zum Oberliga-Auftakt besiegte die Cornelissen-Elf den VfB Hilden mit 3:2.
Adler Union Frintrop: Guter Start, dann folgen die Niederlagen
Eine ähnliche Antwort erhofft sich der Coach an diesem Sonntag (15 Uhr), wenn der ETB Schwarz-Weiß zum ersten Stadtderby am Wasserturm zu Gast ist. „In dieser Liga kann ich keinen Sieg erwarten oder dass wir einen Gegner dominieren, aber dass wir ihm zumindest mal einen Kampf aufzwingen, das schon“, erklärt Cornelissen.
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Kämpfen, Einsatz zeigen – ohne geht es nicht. Cornelissen glaubt, dass seine Mannschaft das nun endgültig verstanden hat: „Bei uns geht es nur, wenn wir wirklich über alle Grenzen hinausgehen – sonst sind wir in der Liga nicht konkurrenzfähig.“
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Was haben die Frintroper noch aus den ersten fünf Spielen mitgenommen? „Dass in dieser Liga alles über Intensität geht. Die Mannschaften pressen sich in der Regel kaputt“, sagt Cornelissen. „Die fußballerische Komponente wird oftmals ein bisschen vernachlässigt. Es geht viel über zweite Bälle, übers Umschaltspiel, Pressing und darum, Fehler zu provozieren und zu bestrafen.“ Was die Chancenverwertung angeht, bewegt sich Adler Union momentan nicht auf dem höchsten Level – dabei wäre gerade das wichtig für den Aufsteiger.
Adler Union Frintrop: 800 Zuschauer gegen den ETB?
Ein Hoffnungsträger für das Derby könnte daher Torjäger Yannick Reiners sein, der nach seinem Außenbandriss im Knöchel schon in dieser Woche wieder ins Training einsteigen und eventuell eine Option für Sonntag – zumindest für den Kader - sein könnte. Spätestens dann soll das Stimmungstief überwunden sein.
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Eine gute Atmosphäre zu kreieren, Optimismus auszustrahlen und Euphorie zu entfachen: Das seien die Aufgaben laut Cornelissen, der gegen den ETB auf die nötige Unterstützung hofft. „Der Wasserturm wird sicherlich voll sein. Ich würde mich schon wundern, wenn wir unter 800 Zuschauern landen“, sagt der Coach. „Wir wollen daraus Energie ziehen und zeigen, dass wir es besser können.“