Essen. Schonnebecks verletzter Kapitän Matthias Bloch schuftet für die Rückkehr. Es läuft auch ohne ihn, aber der Routinier hat noch einiges vor.

Fleißig läuft Matthias Bloch seine Bahnen an der Torauslinie am Schetters Busch, setzt immer wieder zu Sprüngen aus dem Stand an. „Papa, Papa!“, ruft sein Sohn Leon, der seinen Vater beim Aufbautraining unterstützt und antreibt. Während sich Blochs Teamkollegen auf dem Feld für das Oberliga-Heimspiel gegen den 1. FC Kleve aufwärmen, schuftet der Kapitän der Spielvereinigung Schonnebeck am Rande des Kunstrasens für sein Comeback.

„Wenn man Fußballer ist, will man immer auf dem Platz stehen“, erklärt der 32-Jährige. „Es ist immer schöner, wenn man mittendrin statt nur dabei ist.“ Seit mehr als zwei Monaten ist Bloch inzwischen allerdings verletzt außen vor. Sein Innenmeniskus riss aus der Wurzel heraus. Er musste genäht, operiert werden. „Wenn alles optimal läuft, kann ich in drei Wochen ungefähr wieder ins Training einsteigen“, hofft er.

Spvg Schonnebeck: Bloch setzt sich nicht unter Druck

Noch befindet er sich im Aufbau, absolviert viele Lauf- und Krafteinheiten. Die verlorene Muskelmasse muss wieder aufgebaut werden. Eine Woche noch, dann werde er voraussichtlich wieder mit leichtem Passspiel anfangen können. Stressen aber muss Bloch sich nicht, aktuell klappt es auch ohne ihn – so hart das klingt. „Wenn es läuft, setze ich mich nicht mehr unter Druck – das ist schon korrekt“, sagt Bloch. „Ich werde nicht übereifrig oder überschnell handeln.“

Die Spvg Schonnebeck hat einen Top-Start in die Oberliga-Saison hingelegt.
Die Spvg Schonnebeck hat einen Top-Start in die Oberliga-Saison hingelegt. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Die ersten drei Saisonspiele konnte er sich entspannt hinter der Bande anschauen, sieben von neun möglichen Punkten verbuchten die „Schwalben“ – ein traumhafter Start. „Wir haben auf jeden Fall ein sehr junges, wildes Team. Es läuft natürlich noch nicht alles perfekt, aber man sieht schon, dass wir eine große spielerische Klasse haben“, erklärt der Kapitän, der momentan von Zugang Tim Winking vertreten wird.

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„Wenn es dann mal nicht ganz so läuft, merkt man natürlich, dass wir viele junge Spieler haben, aber die Jungs machen das sehr, sehr gut. Jeder haut sich rein.“ Insgesamt wähnt er die Mannschaft schon auf einem „sehr, sehr guten Weg“. Besonders in der Defensive stand die Spielvereinigung in den ersten Spielen stabil und kassierte bislang erst ein Gegentor.

Variable Schonnebecker starten gut in die Saison

Zuerst verteidigte Routinier Kevin Kehrmann in der Innenverteidigung neben Winking, gegen Kleve (2:0) rückte Thorben Kern, der sich in den vergangenen Wochen im Training aufgedrängt hatte, in die Startelf. Zusammen mit Winking und Torhüter Lukas Lingk verlieh er dem Schonnebecker Spiel von hinten eine enorme Sicherheit, die „Schwalben“ ließen kaum etwas zu.

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Stellt sich die Frage: Wo ist Platz für Matthias Bloch, wenn er zurückkehrt? Noch gibt es auf diese Frage keine Antwort. Über weite Strecken der Vorsaison kam der Abwehrhüne auf der Sechser-Position zum Einsatz. „Die Jungs machen das natürlich sehr, sehr gut gerade. Da muss man gucken, wo mein Weg dann zurück in die Mannschaft führt“, meint Bloch. „Solange die Jungs es gut machen, ist es natürlich auch schwierig für mich – ganz klar.“

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Wenn er aber wieder da sei, wolle er selbstverständlich auch spielen und „irgendwann“, so Bloch, zurück in die Startelf. „Wo, das muss der Trainer dann entscheiden.“ Und was sagt Dirk Tönnies zu der Frage? „Für Matthias ist immer Platz. Es wird sich immer punktuell ergeben, aber Matthias Bloch ist ein absoluter Führungsspieler bei uns“, erklärt der Coach. „Er braucht sich bei uns keine Gedanken, ob er spielt. Wenn er wieder fit ist, wird er wieder auf dem Platz stehen und uns weiter unterstützen – ob auf der Sechs oder als Innenverteidiger, wird sich dann zeigen.“

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