Essen. Eishockey-Oberligist Moskitos hat Lizenz für neue Saison erhalten – allerdings mit Auflagen. Das sind die Gründe, das müssen die Moskitos tun.

Als die Moskitos Essen die Mitteilung des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB) erhielten, dass sie die Lizenz zur neuen Oberliga-Saison erhalten haben, dürften die Vereinsverantwortlichen erst einmal tief durchgeatmet haben. „Sie erhalten die Zulassung für die Oberliga-Saison 2023/24“, heißt es in dem Schreiben. Kein Problem also? So einfach ist es dann doch nicht, wie das Kleingedruckte verrät. „Die Zulassung wird unter den nachfolgenden Auflagen, die auflösende Bedingungen darstellen, erteilt“, heißt es weiter.

Die Lizenz haben die Moskitos, allerdings muss der Essener Eishockey-Oberligist bis zum 11. August eine Bürgschaft in Höhe eines mittleren fünfstelligen Betrags hinterlegen – das ist die Auflage. Damit sind die Moskitos einer von acht der insgesamt 23 Oberliga-Vereine – zwölf aus dem Norden, elf aus dem Süden – die die Zulassung bekommen, allerdings Auflagen fristgerecht zu erfüllen haben. Dem EV Füssen wurde die Zulassung verweigert.

Auch für die Moskitos Essen sind Anforderungen gestiegen

„Die Anforderungen für die Clubs sind in den letzten zwölf Monaten zum Teil dramatisch gestiegen, was nun in manchen Fällen umfangreiche Auflagen mit sich brachte. Diese sind vor allem nötig, um den reibungslosen Spielbetrieb der Oberligen gewährleisten zu können“, erklärt DEB-Vizepräsident Marc Hindelang. Die „Mücken“ haben aber schon informiert, dass sie „sehr zuversichtlich“ seien und die zusätzlich angeforderten Unterlagen einreichen und damit die Auflagen erfüllen können.

Bald geht’s auch schon wieder los mit der Vorbereitung der Moskitos Essen. Hier eine Szene vom Januar dieses Jahres.
Bald geht’s auch schon wieder los mit der Vorbereitung der Moskitos Essen. Hier eine Szene vom Januar dieses Jahres. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

An welchen Punkten hakt es konkret? Der Hauptgrund für die Auflage sollen unterschiedliche Ansichten zur Kalkulation der Zuschauerzahlen für die neue Spielzeit sein. Statt knapp 700 Zuschauern, die im vergangenen Jahr durchschnittlich zu den Heimspielen an den Westbahnhof pilgerten, rechnen die Moskitos nun mit durchschnittlich 900 Besuchern – obwohl nach dem Rückzug von Krefeld, Diez-Limburg und Hamburg sechs Heimspiele weniger auf dem Programm stehen.

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Moskitos planen mit einem höheren Zuschauerschnitt

Allerdings waren Krefeld und Diez-Limburg auch keine Zuschauermagneten, es werden voraussichtlich kaum noch Spiele unter der Woche angesetzt und es wird im Normalfall nur noch vier Heimspiele pro Monat geben, was angenehmer für den Geldbeutel der Anhänger sei, argumentiert Moskitos-Chef Thomas Böttcher. „Gerade darin sehe ich die Chance, mehr Zuschauer zu haben.“

Dazu haben die Essener bereits jetzt mehr als 200 Dauerkarten verkauft, im letzten Jahr waren es insgesamt 176. Die sportlichen Voraussetzungen seien ebenfalls vielversprechender. „Wir haben so viele positive Zeichen, um sagen zu können, dass der kalkulierte Zuschauerschnitt für uns realisierbar ist. Der DEB sieht das anders“, erklärt Böttcher. „Er traut uns diese Steigerung in den Zuschauerzahlen nicht unbedingt zu.“

Defizit von 50.000 Euro drückt Moskitos noch immer

Auch in einem anderen Zusammenhang will der DEB wohl noch eine Finanzierung genauer dargelegt haben. Genau kommuniziere der Deutsche Eishockey-Bund die Gründe für die Auflagen allerdings nicht, laut Moskitos. Der ESC hat noch immer mit dem Defizit von rund 50.000 Euro aus der abgelaufenen Saison zu kämpfen, muss Corona-Hilfen zurückzahlen, dazu sind noch eine Menge Sponsorengelder offen.

All das habe der Verein aber bei der Einreichung der Lizenzierungsunterlagen offen und ehrlich kommuniziert, so Böttcher, der an die Jahre vor seiner Zeit erinnert, als die Essener trotz deutlich höherer Verbindlichkeiten die Lizenz ohne Auflagen erhalten hatten. „Deshalb kann ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen, dass wir überhaupt Auflagen erhalten.“ Die Verantwortlichen des Clubs müssen, so Thomas Böttcher, jetzt noch zwei Wochen ihre Hausaufgaben erledigen. „Und dann gucken wir weiter.“

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