Rees. Bei den Deutschen Meisterschaften im Duathlon sichert sich Luca Janshen in ihrer Altersklasse den zweiten Platz. So hat sie den Wettkampf erlebt.
„Ich bin vom Rad gestiegen und habe meine Beine gesucht. Ich bin gelaufen wie auf Eiern“, beschreibt Luca Marie Janshen ihr Gefühl vor der abschließenden Etappe der Deutschen Meisterschaften im Duathlon im Rahmen des Powerman Alsdorf, der auch die Europameisterschaften beinhaltet.
Die 26-jährige Reeserin, die als Titelverteidigerin an den Start gegangen war, sicherte sich in ihrer Altersklasse der Damen von 25 bis 29 Jahre den zweiten Platz hinter Leigh Knaap vom MTV Aurich. Mit einer Zeit von 3:17,39 Stunden hatte Janshen etwas mehr als zwei Minuten Rückstand auf ihre Kontrahentin (3:15,16).
Duathlon-DM: Probleme in der Wechselzone
Die, wie ihr Partner Dominik Girek, für den Wassersportverein Bocholt startende Athletin benötigte 44:50 Minuten für den ersten Zehn-Kilometer-Lauf, ehe es in der Wechselzone die ersten Probleme gab. „Ich konnte erst meinen Helm nicht finden. Und als ich ihn dann hatte, war das Visier weg. Beides lag einige Meter von meinem Fahrrad weg“, schilderte Janshen die ärgerliche Situation. Eine Kontrahentin habe sich wohl vergriffen, vermutete sie.
Auf der Radstrecke erwischte Janshen zunächst einen guten Start. Doch „dann wurde die Strecke sehr voll. Viele sind in Gruppen gefahren, und es war schwer, diese zu überholen. So musste ich immer wieder in den Sprint gehen und habe meine Beine zugefahren“, erklärte die Athletin.
Duathlon-DM: Anspruchsvolle Strecke und gute Organisation in Alsdorf
Insgesamt sei der Kurs in Alsdorf sehr anspruchsvoll. „Es ist eine sehr technische Strecke. Die Laufstrecke hat viel Sand, viele Kurven und Höhenmeter. Auf der Radstrecke ist es ähnlich. Außerdem kommt viel Wind auf“, schildert Janshen. Allerdings sei die Veranstaltung top organisiert, lobt die aus Rees stammende Athletin, die mit ihrem Partner in Bocholt wohnt.
Nach den 60 Kilometern auf dem Rad sei der abschließende Zehn-Kilometer-Lauf sehr zäh gewesen. „Das war wie Sterben auf Raten. Ich hätte gerne mehr Tempo gegeben. Aber immer, wenn ich mehr Druck auf die Beine gegeben habe, hat sich alles zugezogen“, berichtete Janshen.
Titelverteidigerin Janshen: Vizemeisterin trotz einiger Hindernisse
Durch die vielen Überholmanöver habe sie auf dem Rad überpacet und sei letztendlich mit einer nicht zufriedenstellenden Zeit ins Ziel gekommen. Insgesamt sei sie mit dem Verlauf des Wettkampfs aber ganz glücklich.
In der Gesamtwertung bei den Damen landete sie auf Platz 19. Ob mehr drin gewesen wäre unter besseren Bedingungen? „Ich habe in den vergangenen Monaten nicht so viel trainieren können wie gewünscht und die fehlende Spritzigkeit aus der alten Saison mitgeschleppt“, erklärt die Athletin.
Außerdem erwies sich die Vorbereitung als nicht optimal. Sie habe während des Wettkampfs Hunger verspürt, sagt Janshen. „Ich habe nicht reichhaltig genug gefrühstückt.“ Doch all diese Störgeräusche hinderten die Reeserin nicht, sich den Vizemeistertitel in ihrer Altersklasse zu sichern.
Weitere Wettkämpfe in den kommenden Wochen und Monaten
Janshens Partner Dominik Girek sicherte sich in der offenen Klasse in 3:09:23 Stunden den 35. Rang unter 135 Teilnehmern und den 14. Platz in seiner Altersklasse der Männer 30 bis 34 Jahre. Ein ordentliches Resultat. „Dominik hat den Job gewechselt und kann dadurch sein Training flexibler gestalten. Deshalb hat er auch an Schnelligkeit gewonnen“, erklärt Janshen.
Für das Athleten-Paar steht nun am 2. Juni beim „NeuseenMan“ in Leipzig ein Triathlon über die Mitteldistanz an. Darauf folgen noch weitere Triathlons, ehe am 29. September zum Abschluss der Saison der Berlin-Marathon wartet.