Duisburg. Der Hattrick von David Strihavka in einem Testspiel für Viktoria Pilsen streut Salz in die Duisburger Wunden. "Das Thema ist durch für uns", sagt Trainer Peter Neururer. Die Suche nach einem Angreifer läuft. Fest steht, dass die Saison 2009/2010 für den MSV beim FSV Frankfurt beginnt.

Mit dem neuen Zweitliga-Spielplan zeigen sich die Verantwortlichen des MSV Duisburg recht zufrieden. Im ersten Spiel müssen die Zebras beim FSV Frankfurt ran. Das erste Heimspiel findet in der MSV-Arena gegen Energie Cottbus statt. Danach muss Duisburg beim FC St. Pauli antreten, bevor Aufsteiger Fortuna Düsseldorf an die Wedau kommt.

„Den Auftakt in Frankfurt finde ich gut”, so Manager Bruno Hübner, „der FSV weiht gegen uns sein neues Stadion am Bornheimer Hang ein. Da ist mit einer guten Kulisse zu rechnen. Ich freue mich auf das Spiel.” Trainer Peter Neururer ist froh, dass es nicht erneut zu einem „Geisterspiel” in der großen WM-Arena von FSV-Stadtrivale Eintracht Frankfurt kommt. Zuletzt hatten die Zebras dort vor dünn besetzten Rängen 0:0 gespielt. „Diese blöde Atmosphäre in der Commerzbank-Arena vor ein paar tausend Zuschauern wird es nicht mehr geben. Am Bornheimer Hang sorgen wir für ein Topspiel”, so Neururer.

Neururers Horror-Szenario, erst auswärts in Cottbus beginnen zu müssen, trat nicht ein. Dafür kommt Energie am zweiten Spieltag nach Duisburg. „Wir haben die Ostvereine Cottbus und Rostock in der Hinserie bei uns zuhause. Das ist positiv”, so Neururer. Manager Hübner rechnet damit, dass die Lausitzer ihren Findungsprozess zum Saisonstart noch nicht abgeschlossen haben.

„Bei Energie findet ein großer Umbruch statt. Bei uns wird es im Team wahrscheinlich nur wenige Veränderungen gegenüber dem Vorjahr geben. Das könnte ein Vorteil sein”, vermutet der 48-Jährige. Hübners Fazit: „Wir schlagen wegen des Auftaktprogramms bestimmt nicht die Hände über dem Kopf zusammen. Wir wissen gegen Cottbus gleich, wo wir stehen.”

Während die Mannschaft gestern in Gruppen zur Leistungsdiagnostik bei Vereinsarzt Lothar Roslawski antrat, pendelte Peter Neururer zwischen Team und Gesprächsrunden mit Bruno Hübner sowie Chefscout Dieter Mertens. „Wir sind aktiv”, so Neururer zum Thema Offensivverstärkungen. Zwar wurden den Zebras nach dem geplatzten Strihavka-Deal zwei weitere Tschechen-Stürmer angeboten, aber die Tendenz geht in eine ganz andere Richtung.

Talent wird getestet

Beim ersten Test am Samstag bei SuS Dinslaken 09 (15 Uhr) möchte Coach Neururer ein Offensivtalent einsetzen. Hübner: „Der Spieler besitzt die deutsche und die türkische Staatsbürgerschaft, muss heute noch sein erforderliches Visum beantragen. Der Junge bringt gute Referenzen mit und ist ein Spieler, auf den man aufbauen kann”, lässt Hübner durchblicken.

Parallel läuft die Suche nach einem gestandenen Angreifer. Dass Peter Neururers Wunschkandidat David Strihavka für Viktoria Pilsen beim 5:0 im Freundschaftsspiel gegen Zweitligist Dukla Prag einen Hattrick erzielte, streut Salz in die Zebrawunden. Neururer sarkastisch: „Herzlichen Glückwunsch. Aber das Thema ist für uns durch.” Laut Berater und Anwalt Sascha Beumer, der von Beginn an in die Strihavka-Verhandlungen involviert war, liegt „ein klarer Vertragsbruch von Viktoria Pilsen” vor. Die Chancen auf Schadensersatz werden für den MSV allerdings als gering eingestuft.