Duisburg. Zweitligist MSV Duisburg siegt im Testspiel beim SuS Dinslaken 09 mit 9:1. Semih Aydilek trifft zwar, fährt aber nicht mit ins Trainingslager. Dafür spielt ein Stürmer bei den Zebras vor: Momo Diabang.

Ergebnisse in Vorbereitungsspielen, das ist allgemein bekannt, genießen bei Trainern einen eher geringen Stellenwert. Peter Neururer stellt da keine Ausnahme dar, im Gegenteil. Und doch war es ausgerechnet das erste Gegentor für seine Mannschaft in der neuen Saison, das den Coach des MSV Duisburg so richtig auf die Palme brachte.

Damit da erst gar keine Missverständnisse aufkommen: Dass der Premierenkick dieser Saison beim Landesligisten Dinslaken 09 nicht 9:0, sondern eben 9:1 (6:0) endete, war Neururer unter dem Strich herzlich egal. Nur der Anlass für das Gegentor war es nicht – und das war der Grund, warum der MSV-Trainer nach Spielende auf Schiedsrichter Daniel Schächner schimpfte: „Offenbar war das ein Geschenk für Dinslaken zum 100-jährigen Vereinsjubiläum. Aber wenn man mit so etwas anfängt, braucht man bald ja gar keine Regeln mehr!” In der Tat war dem Elfmetertor von Admir Begic kein strafwürdiges Delikt vorausgegangen.

Der restliche Saisonverlauf wird, da muss man kein großer Prophet sein, größere Aufreger für die Zebras bereithalten. Ganz unmittelbar dürfte dies die Frage sein, wer denn nun bis zum ersten Spieltag noch verpflichtet wird, um den Kader aufzupeppen. Der Mann, der am Samstag die Nummer 5 auf dem Rücken trug und neben Adam Bodzek als einziger Akteur 90 Minuten durchspielte, wird das vermutlich nicht sein. Semih Aydilek, 20 Jahre jung und bei Birmingham City unter Vertrag, konnte zwar einmal auf sich aufmerksam machen, als er in der 42. Minute nach Flanke von Christian Tiffert zum 5:0 einköpfte. „Den hätte ich auch gemacht”, wollte Neururer dem Tor jedoch keine große Bedeutung beimessen.

Zum MSV-Tross, der gestern ins Trainingslager in Velden aufbrach, zählte Aydilek nicht; der ebenfalls ins Visier genommene Bosnier Jusuf Dajic hat offenbar das Angebot des kroatischen Erstligisten HNK Sibenik angenommen. Bleibt Mamadou „Momo” Diabang: Im Gegensatz zu den beiden anderen Angreifern hat der 30-jährige Senegalese sich in Deutschland längst einen Namen gemacht. Seine stärkste Zeit hatte er in der Saison 2002/03, als er in der Bundesliga zehnmal für Arminia Bielefeld traf. In der folgenden Spielzeit zog er mit dem VfL Bochum unter Peter Neururer in den Uefa-Cup ein. Zuletzt wusste er beim FC Augsburg allerdings nicht mehr zu überzeugen; auch die jüngste Bilanz bei Österreichs Bundesligist Austria Wien (21 Spiele, vier Tore) war kaum herausragend.

„Ich habe ihn ja jetzt auch einige Zeit nicht gesehen, deshalb möchte ich ihn mir im Trainingslager anschauen. Wenn er noch das kann, was ich von ihm kenne, wäre er eine Verstärkung”, will Neururer seinem früheren Schützling aber keinen Freifahrtschein ausstellen, der heute beim ersten Test in Velden (18.30 Uhr) gegen den österreichischen Bundesligisten Austria Kärnten seine Premiere im MSV-Dress feiern dürfte. Klar ist, dass sein derzeitiger Klub ihm keine Steine in den Weg legen würde.

Bodzek brach den Bann

Jene Profis, auf die Diabang bei einem Engagement in Meiderich treffen würde, veranstalteten bei ihrem lockeren Aufgalopp am Samstag übrigens kein allzu großes Spektakel. 13 Minuten dauerte es, bis Adam Bodzek den Bann brach und das erste Saisontor erzielte. Vor der Pause dann nochmal ein bisschen aufs Gaspedal gedrückt, dann hatte die erste Garnitur ihr Tagwerk verrichtet. Im zweiten Durchgang freuten sich die 1200 Zuschauer – die Einnahmen wurden zwischen beiden Vereinen geteilt – dann hauptsächlich über den Umstand, die Profis mal ganz nah bei sich zu haben. Nach Nicky Adlers 9:0 wurde das zweistellige Resultat nicht mehr angepeilt. Auch eine Art Jubiläumsgeschenk.