Duisburg. Handball-Regionalligist OSC Rheinhausen überzeugt beim 36:31 über den MTV Dinslaken vor allem im Angriff. Auch ein Rekonvaleszent trifft.

Thomas Molsner stand im weitläufigen Kabinengang der Halle an der Krefelder Straße und biss entspannt in seinen Riegel. Dem Coach des OSC Rheinhausen war mangels vorheriger Nahrungsaufnahme „ein bisschen schummrig“ geworden. Der kleine Energielieferant musste sein. Genauso wie das anschließende Kaltgetränk für die leicht strapazierte Stimme. Letzteres eignete sich natürlich auch gut zum Anstoßen auf einen so verdienten wie souveränen Derby-Erfolg. Mit 36:31 (19:16) besiegten Molsners Regionalliga-Handballer den MTV Rheinwacht, gestatteten dem Nachbarn aus Dinslaken dabei im Verlauf der 60 Minuten keine einzige Führung und ließen in der Schlussviertelstunde überhaupt nichts mehr anbrennen.

Felix Molsner holt mehrere Bälle zurück

Es war sicher keine überragende Vorstellung der Gastgeber, die gerade in der Abwehr nicht immer ganz auf der Höhe waren, aber eine durchweg solide. Schwächere Phasen hinten bügelten die Rheinhauser durch eine sehr gute Trefferquote im Angriff aus. Das galt ausdrücklich für alle Positionen, auch wenn Fabian Büttner, insbesondere in der ersten Hälfte, ganz viel und durchweg erfolgreich Verantwortung aus dem Rückraum übernahm. Neun Tore hatte der OSC-Rückraumspieler am Ende auf dem Konto. Neben Büttner wusste vor allem auch Felix Molsner zu gefallen, der vorne nicht nur spielerisch Akztente setzen konnte, sondern auch große Rücklaufmoral bewies und mehrfach lange Dinslakener Pässe abfing. Für die durchweg hohe Abschlussqualität stand aber auch Linksaußen Noah Adrian, der alle seine fünf Strafwürfe sicher unterbrachte. Keine große Rolle nahm diesmal Neuzugang Kaan Taymaz ein, der im Oktober gegen Dinslaken, damals noch im Trikot der HG Remscheid, gleich 15 Tore erzielt hatte.

Handball-Regionalliga: OSC Rheinhausen - MTV Rheinwacht Dinslaken
Auch der Wurf ist drin: Noah Adrian war von der Siebenmeter-Marke einmal mehr ganz sicher. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Die Gäste, die in der gesamten Saison schon mit ausgesprochen dünnem Kader unterwegs sind, waren zwar nur mit sieben Feldspielern angereist, machten es dem OSC aber so lange die Kraft reichte wirklich nicht leicht. Auch MTV-Kreisläufer Nik Dreier, der im Sommer zum OSC wechselt, hatte einige starke Szenen: „Der Nik macht das da vorne am Kreis schon richtig gut. Ich bin froh, dass er nächste Saison für uns spielt“, sagte Molsner, der zwar seinen Cheftrainer-Posten am Ende der Spielzeit räumt, aber sehr wahrscheinlich als Sportlicher Leiter weitermacht.

Handball-Regionalliga: OSC Rheinhausen - MTV Rheinwacht Dinslaken
Bald-Rheinhauser Nik Dreier traf fünfmal gegen seine künftigen Mannschaftskameraden. Auch aus eher schwierigen Wurfsituationen. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Daniel Zwarg erzielt bei erstem Kurzeinsatz gleich einen Treffer

Weiter macht beim OSC über die aktuelle Saison hinaus bekanntlich auch Daniel Zwarg. Der dynamische Rückraum-Akteur, der sich im Hinspiel in Dinslaken eine Knieverletzung zugezogen hatte und danach sogar unters Messer musste, durfte sich ausgerechnet gegen den MTV wieder über seinen (Kurz)-Einsatz freuen. Dass Zwarg, der in den Schlussminuten kam, dabei sogar den letzten Treffer für sein Team beisteuerte, passte zu einem weitgehend erfreulichen Samstagabend.

So haben sie gespielt

OSC: Borchert, Seemann; Adrian (7/5), Wetteborn, Taymaz (1), Kauwetter (2), Küpper Ventura (1), Zwarg (1), Büttner (9), Felix Molsner (2), Max Molsner (4), Käsler (5), Meurer (4).

Durch den Derbysieg hat der OSC den fünften Tabellenplatz gefestigt, könnte am kommenden Sonntag um 16 Uhr mit einem weiteren Erfolg beim Tabellenvierten HSG Refrath/Hand den direkten Konkurrenten aus Bergisch Gladbach sogar überholen. „Da wollen wir unsere Serie natürlich weiter ausbauen, fahren aber nach den letzten Siegen völlig ohne Druck da hin“, blickt Molsner voraus.