Duisburg. Cheftrainer Thomas Molsner räumt beim Regionalligisten zum Saisonende seinen Posten. Die Nachfolger kennen sich beim OSC recht gut aus.

Das Rätselraten um die Position des Cheftrainers beim Handball-Regionalligisten OSC Rheinhausen hat ein relativ schnelles Ende gefunden. Abteilungsleiter Klaus Stephan befördert zur Spielzeit 2025/26 den bisherigen Co-Trainer Sascha Wistuba zum Nachfolger von Thomas Molsner. Der bleibt dem OSC in anderer Funktion wohl erhalten, vermutlich als Sportlicher Leiter (wir berichteten). Der ehemalige Drittliga-Rechtsaußen Wistuba teilt sich seine Funktion ab Sommer mit dem früheren Rheinhauser Jugend-Bundesligaspieler Nico Biermann, derzeit noch Coach des Oberligisten TV Aldekerk II.

OSC Rheinhausen: Sascha Wistuba musste Karriere vor zwei Jahren beenden

Der 34-jährige Homberger Wistuba musste vor zwei Jahren wegen einer schweren Knieverletzung seine aktive Handballzeit beenden, die ihn bei Adler Königshof in die Dritte Liga und beim TV Korschenbroich in die Regionalliga geführt hatte. „Mein Kopf sagt zwar noch ,ja‘, der Körper dagegen ,nein‘, wenn es ums Handballspielen geht“, hebt Wistuba hervor. Sein Aufstieg beim OSC ist durchaus bemerkenswert. Vor anderthalb Jahren fing Wistuba als Athletiktrainier an, wurde in dieser Saison dann unter Thomas Molsner zum Co-Trainer. „Der Verein bringt mir Vertrauen entgegen, das freut mich natürlich sehr“, sagt der Cheftrainer in spe.

Der alte Cheftrainer mit seinen beiden Nachfolgern beim Handball-Regionalligisten OSC Rheinhausen: Thomas Molsner (Mitte) mit Sascha Wistuba (links) und Nico Biermann. Foto: OSC Rheinhausen
Der alte Cheftrainer mit seinen beiden Nachfolgern beim Handball-Regionalligisten OSC Rheinhausen: Thomas Molsner (Mitte) mit Sascha Wistuba (links) und Nico Biermann. Foto: OSC Rheinhausen

Es sei allerdings noch etwas früh, um gleich über Ziele zu sprechen. „Wir müssen ja erst einmal sehen, dass wir in dieser Saison sicher den Klassenerhalt schaffen“, betont Sascha Wistuba. Bei 14:10 Punkten, Tabellenplatz fünf und einem Heimspiel gegen Abstiegskandidat MTV Rheinwacht Dinslaken am Samstag (19.15 Uhr) vor der Brust sprechen viele Faktoren für den OSC. Doch die Tabelle ist eng. Und es steigen am Ende fünf oder gar sechs Mannschaften ab.

OSC Rheinhausen will den Handballstandort Duisburg stärken

Eine Marschroute für die neue Spielzeit ist allerdings schon ersichtlich, wenn man die Verpflichtung von OSC-Kreisläufer Nik Dreier von Ligakonkurrent Dinslaken nimmt. „Wir wollen den Handballstandort Duisburg stärken und auch einige alte Duisburger wieder im Team haben“, sagt Sascha Wistuba. Der bezeichnet das Arbeiten in der Regionalliga „als Leistungssport mit Abstrichen“: „Wichtig ist, dass die Jungs motiviert sind und Spaß haben. Dann stellt sich Erfolg auch leichter ein.“ Wistuba weiß, wovon er spricht. Im Hauptberuf arbeitet der Handballer als Athletiktrainer bei der NRW-Sportschule in Duisburg.

Zehn Jahre her: Nico Biermann (am Ball) ist in Rheinhausen als Juniorenhandballer für den HC Wölfe Nordrhein gegen die SG Handball Hamm unterwegs.
Zehn Jahre her: Nico Biermann (am Ball) ist in Rheinhausen als Juniorenhandballer für den HC Wölfe Nordrhein gegen die SG Handball Hamm unterwegs. © Duisburg | Lars Heidrich

Der erst 28-jährige Nico Biermann musste schon mit 20 Jahren seine aktive Karriere beenden. Das Rheinhauser Toptalent, das alle Jugendteams an der Krefelder Straße durchlief, als Allrounder sogar im Kader der Junioren-Nationalmannschaft stand und immerhin auch eine Saison als Kreisläufer in der Drittliga-Mannschaft des OSC mitwirkte, hatte da gerade seinen dritten Kreuzbandriss binnen zwei Jahren erlitten. „Mittlerweile sind es vier Kreuzbandrisse. Den hoffentlich letzten habe ich mir vor einigen Jahren bei einem unbedarften Schritt auf der Treppe zugezogen“, erzählt Biermann. Der hat sich mit seinen lädierten Knien mittlerweile arrangiert: „Viel kann ich sportlich aber leider nicht mehr machen.“

Zwei Trainer teilen sich die Aufgaben beim OSC Rheinhausen

Der in Rheinhausen unweit der Sporthalle wohnende Handballtrainer macht für sich den nächsten Schritt an der Seitenlinie: von der Oberliga in die Regionalliga. „Das ist für mich eine günstige Fügung, auch wenn natürlich mehr Zeit in meine Aufgabe fließen wird als bisher“, sagt der 28-Jährige, der vor sieben Jahren schon beim OSC unter Thomas Molsner als ganz junger Co-Trainer mitgewirkt hat. Der als Produktingenieur arbeitende Duisburger wird sich im OSC-Team künftig mehr um die Abwehr und die Taktik kümmern, Sascha Wistuba deckt die Bereiche Athletik und Angriff ab. So sieht die grobe Arbeitsaufteilung der neuen Cheftrainer aus.