Duisburg/Moers. Vereine vom Niederrhein kooperieren, um eine Mannschaft in die höchste Handball-Spielklasse zu bringen. Das sind die Hintergründe.
Fünf Vereine, ein Ziel: die Bundesliga. So prägnant lässt sich die frisch ausgerufene Handball-Kooperation am Niederrhein zusammenfassen. Die HSG Krefeld Niederrhein, die bereits mit dem Moerser SC und dem TV Oppum kooperiert, tut sich ab sofort mit der HSG Homberg-Rheinhausen zusammen, die vom HTV und vom OSC gebildet wird. Das Vorhaben für die Spielzeit 2025/26 ist klar abgesteckt: Das talentierte B-Juniorenteam der HSG Homberg-Rheinhausen soll mit Unterstützung des Drittliga-Tabellenführers HSG Krefeld Niederrhein in der Bundesliga aktiv sein. Unter dem Label HSG Eagles Niederrhein.
Bundesliga macht Lizenzgebühr beim DHB notwendig
Die von Burkhard Heesen und Regionalliga-Handballer Christian Wetteborn betreute Mannschaft ist derzeit Oberliga-Fünfter, will aber an den Qualifikationsrunden zur höchsten Spielklasse nach den Osterferien teilnehmen. „Wir müssen bis Ende Januar für die Bundesliga melden, dazu auch eine Lizenzgebühr beim DHB hinterlegen und natürlich sonstige erhöhte Kosten für eine Saison decken. Das geht nur in Kooperation mit strategischen Partnern“, betont OSC-Abteilungsleiter Klaus Stephan.
Der kam im Gespräch mit dem Moerser HSG-Vorstandschef Simon Krivec schnell auf einen Nenner. Auch die Krefelder haben ein großes Interesse daran, den Nachwuchs möglichst hochklassig spielen zu lassen, um so die Chance zu erhöhen, Verstärkung aus den eigenen Reihen für die ersten Mannschaft zu generieren. Vorteil der Kooperation: Die HSG ist Spitzenreiter der 3. Liga mit Option auf einen Zweitliga-Aufstieg, der OSC spielt in der Regionalliga, Oppum in der Oberliga.
Hallen in Rheinhausen und Krefeld nur acht Kilometer auseinander
„Vielleicht können wir so verhindern, dass die Talente aus unserer Region nach Ratingen, Dormagen oder Essen abwandern wegen der möglicherweise besseren Handball-Perspektive“, so Klaus Stephan, der sich auch gewisse Sogwirkung bei jungen Spielern erhofft: „Wir wollen unsere Handball-Community an den Standorten stärken. Die Hallen in Rheinhausen und in Krefeld liegen ja auch nur acht Kilometer auseinander.“ HSG-Geschäftsführer Andre Schicks fügt an: „Zudem erhöht das Vorhaben auch die Strahlkraft für die Vereine.“
Die B-Junioren würden weiter in Rheinhausen trainieren und spielen, künftig aber unter HSG Eagles Niederrhein firmieren. Möglich scheint, dass Drittligist HSG im Gegenzug das eine oder andere Gastspiel, etwa im Pokal, an der Krefelder Straße geben könnte. Zumal demnächst die lang angekündigte Renovierung der Glockenspitzhalle in Angriff genommen wird und die rund 8000 Plätze fassende Yayla-Arena der Eishockey-Pinguine als Ausweichquartier gilt. Hier steigt auch am 15. Februar um 19.30 Uhr vor großer Kulisse das Derby gegen den TV Korschenbroich. Die Krefelder ziehen zu Drittligaspielen im Schnitt mittlerweile fast 2000 Zuschauer.
Handball-Bundesliga: Am 1. Februar gibt es ein Probetraining
Letztmalig war Rheinhausen übrigens vor zehn Jahren erstklassig. Damals mit der A-Jugend. Aus dem Team hat zwar niemand den ganz großen Sprung geschafft. Immerhin standen damals aber Max Molsner, jetzt Rückraumspieler der OSC-Regionalliga-Mannschaft, oder etwa Torhüter René Krouß vom Regionalliga-Tabellenführer TSV Bonn rrh. im Aufgebot.
Übrigens: Um das Team noch zu stärken, gibt es im Februar für Interessierte der Jahrgänge 2009 und 2010 die Möglichkeit eines Probetrainings. Und zwar am 1. Februar von 10 bis 11.30 Uhr in der Krefelder Sporthalle Scharfstraße. Eine Anmeldung per Mail geht an den HSG-Jugendkoordinator Chris Oploh unter c.oploh@hsg-krefeld-niederrhein.de.