Duisburg. Die Rückblick-Rubrik: Der Eishockey-Zweitligist erlebte ein spektakuläres Wochenende. Diebe brachen den Mannschaftsbus auf.

Das letzte Wochenende des Jahres 1984 war für den Eishockey-Zweitligisten Duisburger SC ein ereignisreiches. Zunächst wurde seitens des Verbandes der 10:1-Sieg gegen Schlusslicht Herner EV in eine 0:5-Niederlage umgewandelt, weil Nachwuchsspieler Oliver Küpper nicht an einem DEB-Lehrgang teilgenommen hatte, aber gegen den Reviernachbarn mitwirkte. Die verlorenen Punkte holte sich das Team noch am gleichen Abend durch ein 6:3 beim EC Bad Nauheim zurück, ehe dann gegen Spitzenreiter Preussen Berlin trotz 0:3-Rückstandes noch ein starkes 5:5 (0:2, 3:2, 2:0)-Unentschieden heraussprang.

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Einer der Garanten für diese sportlichen Erfolgserlebnisse war der Mann, der eigentlich hinter der Bande dafür sorgen sollte, es nun aber gezwungenermaßen auf dem Eis tun musste. Martin Wild, im September als neuer Trainer beim DSC verpflichtet, schnallte sich die Schlittschuhe wieder unter. „Sonst war nichts auf dem Markt zu holen“, erklärte Vereinschef Fritz Hesselmann, der sich alle Mühe gegeben hatte, personell auf die Verletzungsmisere der vorherigen Wochen zu reagieren, durch die die Kaiserberger in der Tabelle nach unten gerutscht waren. Dass die Lösung mit einem Spielertrainer keine optimale darstellte, war auch ihm bewusst: „Martin ist hinter der Bande mehr wert. Aber ich habe Respekt vor seiner Entscheidung. Martin hat gezeigt, dass er in Duisburg mit ganzem Herzen bei der Sache ist.“

Sportlich gab es ohnehin wenig über den „Zugang“ zu diskutieren. Wild war mit 32 Jahren noch bestens in Schuss und brachte die Erfahrung aus 48 Länderspielen für Deutschland inklusive zwei Olympia-Teilnahmen ein. Schon beim Sieg in Bad Nauheim glänzte er mit großer Übersicht in der ersten Sturmreihe an der Seite von Eduard Novak und Wolfgang Hellwig. Allerdings wurde die Freude vor der Heimfahrt leicht getrübt, als festgestellt wurde, dass Diebe aus dem Mannschaftsbus Ausweispapiere, Schlüssel und Geld von Frantisek Kaberle und Dieter Reiss hatten mitgehen lassen.

Duisburger SC punktet nach Aufholjagd

Die 1500 Fans, die zum Jahresausklang in die Eissporthalle kamen, waren zunächst ernüchtert, sofern sie DSC-Fans waren, denn die Gäste aus der noch geteilten Stadt zeigten im ersten Drittel eine bärenstarke Leistung und führten zwischenzeitlich verdient mit 3:0, woran allerdings auch Keeper Thomas Bornträger seinen Anteil mit einigen Fehlern hatte. Als Wilfried Lahrfeld für ihn zwischen die Pfosten rückte, lief es besser, wenngleich das 1:3 durch Alexander Schnöll (28.) flott mit dem vierten Berliner Tor beantwortet wurde. Michael Tack verkürzte aber erneut auf 2:4 (32.). Nach dem 3:4 durch Novak (35.) zwar gleich wieder auf zwei Tore davon, doch im Schlussdrittel konnten Armin Schnitzler und wiederum Tack die Aufholjagd noch mit dem Punktgewinn krönen.

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