Aachen. Gute zweite Halbzeit kann Spiel des Handball-Regionalligisten beim BTB Aachen nicht retten. Felix Molsner sieht strittige Rote Karte.

Lobende Worte nach Niederlagen sind nicht selbstverständlich. Trainer Thomas Molsner vom Handball-Regionalligisten OSC Rheinhausen machte zwar selbstredend keine Luftsprünge nach der am Ende unglücklichen 24:27 (11:15)-Niederlage in der Gillesbachtal-Halle bei BTB Aachen. „Ich ziehe allerdings den Hut vor meiner Mannschaft. Wir sind der moralische Sieger“, erklärte der Coach nach einer zweiten Halbzeit, die die Gäste in der Endphase noch hätten aus den Angeln heben können. Und dies unter eher widrigen Bedingungen.

OSC Rheinhausen: Strittige Rote Karte gegen Felix Molsner

Personell lief Rheinhausen sichtbar dezimiert auf. Connor Wetteborn und Daniel Zwarg fehlen weiter verletzt, Benjamin Hrustic meldete sich krank ab. Dazu ersetzte Julian Borchert den rot-gesperrten Julian Seemann im Tor. Dies allerdings mit zahlreichen Paraden ausgezeichnet. Eine weitere Rote Karte musste der OSC in Aachen schon nach 23 Minuten schlucken. Spielmacher Felix Molsner wurde nach einem Foul an BTB-Linksaußen Noah Wudtke am OSC-Kreis vom weiteren Match ausgeschlossen. Überzogen? „Das war aus meiner Sicht kein Rot, zwei Minuten hätten da gereicht“, ärgerte sich Trainer Molsner hinterher.

Torhüter Julian Borchert war in Aachen ein starker Rückhalt seines OSC Rheinhausen
Torhüter Julian Borchert war in Aachen ein starker Rückhalt seines OSC Rheinhausen © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Es war wahrlich nicht die einzige strittige Entscheidung der Kölner Unparteiischen Christian Gernhardt und Bernhard Schenk. Unter anderem wurde Noah Adrian ein noch nicht ausgeführter Siebenmeter zurückgepfiffen. In der Endphase, als der OSC drauf und dran war, die Partie zu wenden, gab es überzogene zweimal zwei Minuten gegen Rheinhausen und eine 4:6-Unterzahl. „Das alles hat schon ziemlich das Spiel beeinflusst“, betonte Coach Molsner, „natürlich ist der Job des Unparteiischen kein leichter. Das Spiel ist schnell und manchmal unübersichtlich. Aber: Wir bereiten uns als Mannschaft drei- bis viermal pro Woche intensiv auf solche Partien vor. Ich erwarte von den Schiedsrichtern, dass sie auch vorbereitet sind. Vor allem die vielen Konzessionsentscheidungen heute ärgern mich sehr.“ Der anwesende Schiedsrichter-Beobachter dürfte einiges notiert haben.

Burtscheider Bandits ziehen in der ersten Halbzeit davon

Vor 250 Zuschauern in der mit neun sichtbehindernden Verstrebungen im Tribünenbereich arg verbauten und auch ziemlich in die Jahre gekommenen Gillesbachtal-Halle sah es zunächst nach einer klaren Angelegenheit gegen die Gäste aus. Angetrieben vom wurf- und durchsetzungsstarken Rückraumspieler Simon Bock, der am Ende zehn Tore auf die Habenseite gebracht hatte, zogen die Burtscheider Bandits bis zur Pause auf 15:11 davon. Der Feldverweis gegen Felix Molsner sorgte dazu auch nicht gerade für Sicherheit in den Offensivaktionen bei den Gästen.

Beim OSC Rheinhausen nahm Elias Eiker (links) ab der 40. Minute das Heft in die Hand und sorgte mit beherzten Aktionen noch für eine Aufholjagd.
Beim OSC Rheinhausen nahm Elias Eiker (links) ab der 40. Minute das Heft in die Hand und sorgte mit beherzten Aktionen noch für eine Aufholjagd. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

OSC Rheinhausen: Aufholjagd auch dank Elias Eiker

Doch die Rheinhauser rauften sich zusammen, boten Aachen die Stirn. Selbst bei 14:19 in der 37. Minute und den folgenden vier Fahrkarten von Julius Kauwetter, Fabian Büttner (2) und Daniel Küpper Ventura war Aufgabe keine Alternative. Vor allem Elias Eiker riss das Spiel nun an sich. Der Halbrechte sorgte mit beherzten Aktionen für eine Aufholjagd. Viermal kam der OSC in den letzten zehn Minuten bis auf einen Treffer an Aachen heran, zuletzt bei 24:25 zwei Minuten vor der Sirene. Doch jedes Mal hatten die Gastgeber eine Antwort parat und ließen eine Ausgleichschance für Rheinhausen einfach nicht zu.

Kommenden Samstag mit der neuen Anwurfzeit 19.15 Uhr geht es im Heimspiel gegen den mit drei Siegen gestarteten TSV Bonn rechtsrheinisch auch darum, den Negativtrend nach zwei Niederlagen gegen Refrath und in Aachen wieder zu bremsen.

OSC Rheinhausen: Julian Borchert (Alexander Lenz, bei einem Siebenmeter) - Elias Eiker (6), Fabian Büttner, Felix Käsler, Matthias Meurer (je 4), Noah Adrian (3/1), Julius Kauwetter (2), Max Molsner (1), Kai Bekston, Daniel Küpper Ventura, Felix Molsner.