Duisburg. Von den Punkten her startet der MSV Duisburg ähnlich in die aktuelle Saison wie in die vorherige. Aber doch sind manche Dinge nun ganz anders.
Marvin Bakalorz schleppte sich nach den letzten beiden Heimspielen des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg mit zusätzlichem „Gepäck“ in die Kabine der Schauinslandreisen-Arena. Ein dicker Eisbeutel kühlte das linke Bein, um die Beschwerden des Mittelfeldspielers zu lindern. Der 31-Jährige gibt dann immer schnell Entwarnung: So schlimm sei es nicht.
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Der Routinier steht nicht alleine mit müden Beinen da. Die Zebras waren in der englischen Woche mit drei Spielen in zehn Tagen am Limit unterwegs. Beim 3:1-Erfolg über den SC Freiburg II gingen in der zweiten Halbzeit gleich mehrere Spieler mit Krämpfen zu Boden. Trainer Torsten Ziegner musste während der letzten drei Partien immer wieder frische Kräfte von der Reservebank bringen. „Die Jungs müssen nicht vom Platz, weil sie nicht fit sind, sondern weil sie total erschöpft sind, weil sie so viel gearbeitet haben“, erklärt der 44-Jährige, der in der Vorbereitung großen Wert darauf gelegt hatte, an der Grundfitness seines Personals zu arbeiten.
Kein Grund, um sich zurückzulehnen
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Der Einsatz am Limit machte sich in den letzten drei Partien bezahlt. Der MSV sammelte gegen Rot-Weiss Essen (2:2), beim FSV Zwickau (1:0) und gegen den SC Freiburg II (3:1) sieben Punkte ein. Nicht nur Ziegner freut sich über einen geglückten Saisonstart. Grund, sich zurückzulehnen, besteht trotzdem nicht. In der vergangenen Saison standen nach den ersten vier Spielen sechs Punkte zu Buche – erst danach setzte die Talfahrt ein.
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Allerdings präsentiert sich das Team in der ersten Saisonphase mit deutlich besserem Gesicht als vor Jahresfrist. Dazu tragen die vier neuen Spieler in der Abwehrkette sowie der neue Torwart Vincent Müller entscheidend bei. Im Mittelfeld besticht Youngster Caspar Jander als frisches Element. Dennoch reibt sich der MSV-Fan verwundert die Augen: Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist es Torsten Ziegner offenbar gelungen, den notwendigen Teamgeist und die Bereitschaft, eben bis mindestens zur Grenze zu gehen, zu entfachen. Hinzu kommt die Kontinuität: Das Grundkonzept in der Aufstellung und in der taktischen Ausrichtung steht, der Coach veränderte zuletzt nur Nuancen.
Nach vier Starteinsätzen in Folge bricht mit Alaa Bakir nun aber eine Stammkraft weg. Dem offensiven Mittelfeldspieler half am Montag auch ein dicker Eisbeutel nicht. Bakir, der sich früh in der Partie einen Meniskusriss zugezogen hatte, unterzieht sich am Donnerstag in der Unfallklinik in Buchholz der Operation am linken Knie.
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Über die Dauer des Ausfalls machte der MSV keine Angaben, der Jordanier dürfte in diesem Jahr aber nicht mehr für die Zebras zum Einsatz kommen. Aufgrund der Weltmeisterschaft in Katar steht bereits am Wochenende um den 12. November der letzte Drittliga-Spieltag auf dem Programm.
Der aktuelle Stand in der Stürmersuche
Bakirs langfristiger Ausfall könnte aber den finanziellen Spielraum des MSV bei der Suche nach einem weiteren Stürmer vergrößern, da der 21-Jährige während der Rehazeit nicht auf der Gehaltsliste stehen wird. Sportchef Ralf Heskamp erklärte in dieser Woche erneut, dass der MSV sich noch strecken muss, um einen weiteren Transfer zu finanzieren. Es gäbe aktuell auch nicht den einen Stürmer, der nur noch auf die Vollzugsmeldung warte. Demnach gibt es mehrere Kandidaten. Das sommerliche Transferfenster ist bis zum Donnerstag, 1. September, 18 Uhr, geöffnet.
Torsten Ziegner, der sich einen klassischen Torjäger wünscht, hatte ursprünglich einen Deal bereits für die vergangene Woche in Aussicht gestellt. Da war der Coach offenbar zu optimistisch gewesen.