Bochum. Nach fünf Spielen ohne Sieg will der VfL Bochum in Köln die Wende schaffen. Auch Tim Oermann ist wieder dabei - ob er spielt, ist aber fraglich.
Als Tim Oermann zur Kabine ging nach der Trainingseinheit am Mittwoch, sagte er im Vorbeigehen auf die entsprechende Frage kurz und knapp: „Ja, alles gut.“
Der 20-jährige Innenverteidiger, beim VfL Bochum zuletzt als Rechtsverteidiger erst gefragt und dann vermisst, hat erstmals seit dreieinhalb Wochen wieder das komplette Mannschaftstraining beim VfL Bochum bestritten. Am Ostermontag hatte er bereits einen Teil des Trainings mit dem Team absolviert. Ob er beim wichtigen Auswärtsspiel am Samstag in Köln (15.30 Uhr/Sky) auflaufen wird, ist aber offen.
Beim ersten Comeback gegen Bayern verletzte sich Oermann erneut
Beim 1:0-Sieg gegen Stuttgart setzte Trainer Thomas Letsch ihn erstmals von Beginn an als Rechtsverteidiger ein, Oermann überzeugte und war in den folgenden vier Partien gesetzt. Gegen den FC Bayern aber zog er sich eine muskuläre Verletzung im linken Oberschenkel zu, fiel dann zwei Partien aus.
Beim 1:2 gegen Freiburg rückte er umgehend wieder in die Startelf nach nur einer kompletten Trainingswoche - und verletzte sich erneut, diesmal am rechten Oberschenkel. Als er fehlte, spielten Cristian Gamboa (2:5 in Mönchengladbach), Noah Loosli (1:4 gegen Leipzig), Erhan Masovic (0:2 in Mainz) und zuletzt Felix Passlack beim 2:2 gegen Darmstadt.
Und in Köln? Gamboa sowie die beiden gelernten Innenverteidiger Loosli und Masovic spielten schwach. Passlack konnte gegen Darmstadt durchaus überzeugen, brachte vor allem offensiv wieder mehr Leben auf die lange Zeit verweiste rechte Seite. „Felix hat insgesamt ein gutes Spiel gemacht“, sagte Thomas Letsch am Mittwoch.
Passlack oder Oermann - wer spielt für Bochum in Köln?
„Tim ist zurück, wir haben Gambo, wir haben Alternativen“, so Letsch. Gegen das Kölner Tempo, die Flankenläufe von Florian Kainz und Co. wäre der schnelle gelernte Verteidiger Oermann defensiv die stärkere, offensiv die schwächere Variante im Vergleich zu Felix Passlack - einer von beiden wird sicherlich das Rennen machen.
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Kehrt Oermann in die Startelf zurück? „Ich weiß es noch nicht“, sagte Letsch. „Letztes Mal haben wir ihn nach seiner Verletzung gleich reingeschmissen, er hat sich wieder verletzt, das steckt sicherlich noch im Hinterkopf drin.“
Philipp Hofmann hat seinen Platz sicher - Paciencia fällt länger aus
Mit Sicherheit von Beginn an spielen wird Stürmer Philipp Hofmann nach seinem Doppelpack und starker Leistung gegen Darmstadt. Gar nicht im Kader war bereits am Ostersonntag Goncalo Paciencia - auch, weil der Leih-Stürmer laut Letsch Probleme im Adduktorenbereich hatte und weiterhin hat. „Goncalo wird in dieser Woche ausfallen“, so der Trainer.
Ansonsten hat Letsch bis auf Torwart Niclas Thiede, der noch dosiert trainiert, sowie die Langzeitverletzten Moritz Kwarteng und Mo Tolba keine Ausfälle zu beklagen - und einige Spieler an Bord, die nach Verleztungen aufgeholt haben.
Bochums Antwi-Adjei und Bero holen weiter auf
Christopher Antwi-Adjei etwa gab bereits gegen Darmstadt sein Startelf-Comeback nach einem Monat Verletzungspause. Der Hagener spielte auf seine typische Art: Antwi-Adjei sorgte auf dem linken Flügel für viel Wirbel und Tempo, war besser im Spiel als der zuletzt formschwache Takuma Asano auf der anderen Seite.
Im Abschluss - wie vor dem Konter zum 1:2 - oder beim letzten Pass gelang ihm letztlich zu wenig. Matus Bero, der sich Anfang März gegen Leipzig am Knie verletzt hatte, wurde spät eingewechselt. Mit Antwi-Adjei ist auch in Köln in der Startelf zu rechnen, mit Bero eher nicht.