Bochum. Elf Verträge laufen aus. Bei einigen Akteuren scheint eine Entscheidung gefallen. So könnte der Kader 2024/2025 aussehen. Mit Stöger?
Acht Spieltage vor dem Saisonende ist es für den VfL Bochum in der Tabelle noch einmal enger geworden. Alle, die es mit dem Bundesligisten halten, hätten gerne jetzt schon Klarheit darüber gehabt, dass die Spielklasse weiter Bundesliga heißt. Möglich wäre es gewesen. Und bei den Gesprächen mit elf Spielern, deren Verträge beim VfL Bochum im Sommer 2024 auslaufen, würde es ebenso helfen, wenn die Spielklasse bereits feststünde. Einige Entscheidungen aber scheinen bereits gefallen zu sein.
So wird immer klarer, dass Danilo Soares keinen neuen Vertrag erhalten wird. Er hatte früh in der Saison seinen Stammplatz endgültig verloren. An Bernardo, den Letsch vom Innenverteidiger zum Linksverteidiger gemacht hat, kommt er nicht vorbei.
Die Zeit von Danilo Soares beim VfL Bochum endet wohl im Sommer
Und auch im Vergleich mit Maxi Wittek hat Soares die schlechteren Karten. Soares stand das letzte Mal beim Spiel gegen Dortmund am 28. Januar im Kader, das letzte Mal zum Einsatz kam er beim Spiel in Leverkusen Mitte Dezember. Soares wird Sommer gehen.
Gehen wird wohl auch Philipp Förster, der bisher erst drei Mal in der Startelf stand und dazu neun Mal eingewechselt wurde. Torwart Andreas Luthe will seine Karriere beim VfL Bochum beenden. Sollte Michael Esser noch länger ausfallen, könnte er im Talentwerk als Torwart-Trainer beginnen, dafür hat er einen Anschluss-Vertrag.
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Die Wege von Moritz Römling und dem VfL werden sich ebenfalls trennen. Die Leihe von Goncalo Paciencia endet, eine Weiterverpflichtung des Stürmers ist kein Thema.
Keven Schlotterbeck soll möglichst beim VfL Bochum bleiben
Beim zweiten Leihspieler Keven Schlotterbeck sieht es anders aus. Der Verteidiger ist ein Leistungsträger und Führungsspieler, Linksfuß, 26 Jahre. Im vergangenen Sommer scheiterte eine Fest-Verpflichtung an der Ablösesumme von rund 2,5 Millionen Euro.
Im Gespräch mit dieser Redaktion hatte Schlotterbeck bereits gesagt, dass er sich ein weiteres Engagement beim VfL Bochum gut vorstellen könne. Eine Chance, ihn zu halten, gibt es aber wohl nur, wenn er auch andere, besser dotierte Angebote ablehnt.
Stöger und Asano liegen Angebote des VfL Bochum vor
Bei Kevin Stöger und Takuma Asano gibt es schon seit mehr als einem Jahr einen ständigen Austausch. Bochum würde für beide Spieler wohl bis ans finanzielle Limit gehen, kann im Zweifel aber nicht so viel bezahlen wie andere Bundesligisten. Beide Spieler haben bisher kein klares Statement für einen Verbleib beim VfL abgegeben. Das spricht eher dafür, dass beide im Sommer ablösefrei wechseln.
Auch mit Christopher Antwi-Adjei würde Bochum verlängern wollen. Dem Vernehmen nach lagen die Vorstellungen aber bisher zu weit auseinander. Auch Antwi-Adjei ist interessant für andere Bundesliga-Klubs. Eine Annäherung und letztlich Einigung scheint möglich zu sein.
Auch Passlack könnte den VfL Bochum im Sommer verlassen
Die Erwartungen nicht erfüllt hat Felix Passlack. Der Rechtsverteidiger, der beim VfL Bochum einen Vertrag bis 2025 hat, wollte mit seinem Wechsel von Borussia Dortmund einen Neuanfang schaffen. Sportlich spielt er seit dem siebten Spieltag keine Rolle mehr. Eine Trennung im Sommer ist wahrscheinlich.
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Bernardo, dem Königstransfer im vergangenen Sommer, dürften auch Spitzenklubs der Bundesliga jenseits der Top drei oder vier auf dem Zettel haben. Bernardo ist der Verteidiger in der Bundesliga mit den meisten gewonnenen Zweikämpfen.
Osterhage hat sich beim VfL Bochum zum Leistungsträger entwickelt
Sein Vertrag würde sich in der kommenden Saison bis zum Sommer 2026 verlängern. Der für nur rund 300.000 Euro plus Boni von RB Salzburg geholte Brasilianer wäre teuer, Verhandlungsbasis dürfte eine niedrige zweistellige Millionensumme sein.
Patrick Osterhage hat sich zu einem wichtigen Leistungsträger des VfL Bochum entwickelt. Mit 24 Jahren hat er viel Perspektive - und beim VfL Bochum noch einen Vertrag bis 2026.
Masovic könnte dem VfL Bochum bei einem Wechsel Geld bringen
Das gilt auch für den Vertrag von Erhan Masovic, der erst im September 2023 verlängert hatte. Mit 25 ist er wie Osterhage im besten Fußballalter. Eine EM-Teilnahme mit Serbien könnte seinen Preis, den transfermarkt.de derzeit bereits auf sechs Millionen Euro schätzt, weiter in die Höhe treiben, zumindest festigen.
Osterhages Marktwert wird in dem Portal derzeit auf sieben Millionen Euro taxiert. In beiden Fällen gibt es keine Ausstiegsklauseln, keine festgelegten Ablösesummen.
Holtmann und Osei-Tutu haben keine Zukunft beim VfL Bochum
Gerrit Holtmann, derzeit ausgeliehen an den SV Darmstadt 98, und Jordi Osei-Tutu, der auf Leihbasis bei PAS Giannini in Griechenland spielt, werden nach Ende ihrer Leihen kommende Saison weiter keine Perspektive beim VfL haben.
Bei Torwart Paul Grave, der Nummer eins von Regionalligist Wuppertaler SV, und Mittelfeld-Talent Mats Pannewig (19), seit dem Winter für Viertligist SC Wiedenbrück am Ball, bleibt abzuwarten, ob sie fest zum Profikader gehören werden in Verbindung mit der U21 oder ob sie vielleicht erneut ausgeliehen werden. Auf eine Leihe könnte es auch bei Mo Tolba hinauslaufen. Er fällt nach einem neuerlichen Kreuzbandriss wieder aus, hat aber einen Vertrag bis 2025.
U19-Spieler des VfL Bochum bewerben sich um einen Profivertrag
Bei 14 Spielern ist ein Wechsel ausgeschlossen oder nach jetzigem Stand unwahrscheinlich. Im Tor plant der VfL fest mit Manuel Riemann und Niclas Thiede. Die Defensivkräfte Tim Oermann, Cristian Gamboa, Ivan Ordets, Noah Loosli und Maximilian Wittek sind ebenso längerfristig gebunden und eingeplant wie im Mittelfeld und Angriff Anthony Losilla, Lukas Daschner, der derzeit verletzte Moritz Kwarteng, Matus Bero, Philipp Hofmann, Moritz Broschinski und Winterzugang Agon Elezi.
Dazu kommen dann voraussichtlich noch Spieler aus der aktuellen U19. Aussicht auf einen Profivertrag beim VfL Bochum schienen zuletzt Lennart Koerdt, Mohammed Mahmoud und Niko Bozickovic zu haben. Möglich bei ihnen und weiteren Mitspielern aus der U19 scheint aber auch, dass sie zunächst in der neuen U21 weitere Erfahrung sammeln sollen.