Bochum. Der Vertrag des Co-Kapitäns läuft aus. Klassenerhalt als großes Ziel. Enttäuschung über Nicht-Nominierung für Österreich
Wenn Patrick Fabian, Geschäftsführer Sport beim VfL Bochum, in dieser Saison über Vertragsverhandlungen sprach, machte er das, wenn es um Kevin Stöger ging, immer mit einem Lächeln. Das kam daher, dass der Mittelfeldspieler lange ohne Berater in die Gespräche ging. Stöger war sein eigener Berater, führte die Vertragsgespräche allein mit den Verantwortlichen des VfL. Das ist nun anders. Unverändert aber ist Stögers Stellenwert im Team und damit verbunden die Hoffnung der VfL-Verantwortlichen, ihn über diese Saison hinaus von einem Verbleib in Bochum zu überzeugen.
Zwischen Stöger und den Verantwortlichen des VfL gibt es schon seit mehr als einem Jahr einen ständigen Austausch. Im Winter hätte Stöger Bochum fast verlassen, Liga-Kontrahent Union Berlin hatte ein Angebot vorgelegt. Bochum aber wollte den Leistungsträger nicht kurzfristig abgeben.
VfL Bochum würde für Stöger ans Limit gehen
Bochum würde für Stöger bis ans Limit gehen, heißt es. Der Bundesligist kann Emotionen bieten, einem nahezu garantierten Stammplatz, mit einer wichtigen Rolle im Club und im Team. Stöger wusste und weiß das alles. Bei den Vertragsverhandlungen hat sich auch nichts Grundlegendes geändert, außer, dass er nicht mehr jedes Vertragsgespräch alleine mit dem Club führt.
„Ich habe mir jetzt auch bei den Vertragsgesprächen etwas Unterstützung geholt“, sagte er. „Im Endeffekt muss ich schauen, was für mich richtig ist, was für meine Familie richtig ist. Es ist noch offen. Wenn es etwas zu sagen gibt, werde ich das tun.“
Stöger wurde erneut nur auf Abruf für das Nationalteam nominiert
Beim Thema Nationalmannschaft hat er das nun erneut getan. Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick nominierte ihn für die beiden Länderspiele gegen die Slowakei und die Türkei wieder nur auf Abruf. Er habe dennoch weiterhin die Hoffnung auf eine Berufung, sagte Stöger.
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„Ich war etwas enttäuscht, dass ich nicht eingeladen wurde“, sagt er. „Ich glaube, ich mache es in dieser Saison ganz ordentlich. Das sieht man auch an meinen Scorerpunkten und Daten und Werten, in dieser Hinsicht kann ich mich schon mit Topspielern messen.“
Stöger ist bester Scorer des VfL Bochum und bester Österreicher der Bundesliga
Mit seinen fünf Saisontoren und sieben Tor-Vorbereitungen ist er nicht nur Bochums bester Scorer, sondern auch bester Österreicher der Bundesliga. Ligaweit gehört er damit zu den 30 besten Spielern. Aber neben der Nationalmannschaft hat er noch ein großes anderes Ziel: Mit dem VfL Bochum erneut die Liga zu halten. Darauf liege jetzt der Fokus. „Da werde ich alles reinhauen.“
Die vier freien Tage, die Trainer Thomas Letsch dem Team in der Länderspielpause gab, nutzte auch Stöger, um abzuschalten. „Ich habe die Tage mit der Familie genossen. Ich habe mit Fußball in den vergangenen Tagen nicht viel am Hut gehabt“, sagte er. „Ich habe bewusst den Fernseher ausgelassen.“
VfL Bochum geht mit frischen Kräften ins Spiel gegen Darmstadt
Mit frischen Kräften geht es für Stöger und seine Mitspieler nun in den letzten Block in der Bundesliga und am Sonntag zunächst gegen den Ligaletzten, den Aufsteiger SV Darmstadt 98 (19.30 Uhr, DAZN). Das ist eins der wenigen Spiele in der Saison, in das die Bochumer als Favorit gehen.
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„Für uns als Mannschaft ist es nicht wichtig, ob wir Favorit sind oder nicht“, sagte Stöger dazu. „Das ist vielleicht bei den Fans ein Thema. Vielleicht denken manche Fans, dass wir Darmstadt auf jeden Fall schlagen müssen und klar gewinnen, weil Darmstadt Aufsteiger ist und Tabellenletzter. Aber es wird keineswegs einfach, es wird definitiv wieder ein ähnliches Spiel wie gegen Mainz werden. Gegen Mainz haben wir kein gutes Spiel gemacht, es war ein dreckiges Spiel. So ein Spiel wird es jetzt am Sonntag auch gegen Darmstadt werden.“
Stöger: Ein Markenzeichen des VfL Bochum ist es, Ruhe zu bewahren
Das Team aber sei fit, sei bereit für dieses Spiel, „weil es ein geiles Spiel im Vonovia Ruhrstadion ist. Wir können den nächsten Schritt machen, wissen aber auch, dass die Saison danach noch nicht zu Ende ist. Es zählt für uns nur dieses Spiel, das wollen wir gewinnen. Für uns als Mannschaft und für die Fans ist es nach den vergangenen Wochen, die nicht ganz so prickelnd waren, wichtig, wieder ein Erfolgserlebnis zu haben“.
Wichtig sei zudem, bei sich zu bleiben. Das hinzubekommen, sieht Stöger als eine der großen Stärken des VfL Bochum. „Es ist glaube ich ein Markenzeichen des VfL Bochum, in dieser Situation die Ruhe zu bewahren“, sagte er. „Wir als Mannschaft bleiben auf jeden Fall ruhig. Wir kennen die Situation von der vergangenen Saison, da haben wir uns im letzten Spiel gerettet. Jetzt haben wir eine andere Ausgangssituation, in der einige denken, dass wir jedes Spiel gewinnen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“
Das Team habe sich ein gutes Polster erarbeitet. „Das haben wir uns auch verdientermaßen erarbeitet“, sagte Stöger. „Vielleicht hätten es sogar noch ein paar Punkte mehr sein können. Wenn jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir zu diesem Zeitpunkt der Saison bei dieser Punktzahl stehen, mit diesem Vorsprung, hätte das, glaube ich, jeder unterschrieben. Wir sind im Soll, wir wollen weiter unsere Punkte erreichen. Auch wenn wir jetzt gewinnen sollten, ist die Saison noch nicht zu Ende.“