Bochum. Routinen sind wichtig. Der VfL Bochum hat beim Anstoß klare Abläufe. Trainer Letsch erklärt, warum es dabei bleibt.
Routinen sind wichtig. Abläufe, die immer gleich sind, bringen auch Fußballern Sicherheit. So pflegen auch einige Spieler des VfL Bochum bestimmte Rituale, wenn sie vor einem Bundesligaspiel den Platz betreten. Was beim VfL Bochum dazu immer gleich ist, ist der erste Spielzug, der erste Angriff, wenn das Team Anstoß hat. Auch gegen den SV Darmstadt wird Trainer Thomas Letsch daran festhalten.
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Der Ablauf bei eigenem Anstoß, also zu Beginn einer Spielhälfte oder auch nach einem Gegentor, sieht beim VfL Bochum immer gleich aus. An der Mittellinie postieren sich die kopfballstarken Akteure, beim VfL also die Schlotterbecks, Bernardos, Ordetse, Masovice dieser Welt und machen sich mit Anpfiff auf den Weg nach vorne. Der Ball kommt entweder direkt oder über einen weiteren Passgeber zu Torwart Manuel Riemann. Der schlägt ihn dann hoch und weit.
Kroos und Wirtz überraschen Frankreich
Die deutsche Nationalmannschaft überraschte zuletzt die französische mit einem besonderen Anstoß - und einem Tor nach acht Sekunden durch Florian Wirtz. Bemerkenswert waren danach zwei Aussagen.
Die erste kam von Toni Kroos. Ironisch angehaucht sagte er, dass Mads Buttgereit, der Mann im Trainerteam des DFB, der zuständig für offensive Standards ist, auch vier Monate Zeit gehabt habe, um sich diesen erfolgreichen Ablauf zu überlegen.
VfL Bochum will gleich mit dem ersten Angriff nach vorne spielen
Die zweite kam von Wirtz. Der sagte, dass die beteiligten Spieler das gar nicht trainiert hätten, sondern dass ihnen ein Hinweis auf der Taktiktafel gereicht hätte: Du bekommst den Ball, du läufst dahin, du ziehst die Verteidiger auf dich, Pass, Tor. So einfach. Einfach so.
VfL-Trainer Thomas Letsch hatte das deutsche 1:0 gegen Frankreich zunächst nicht gesehen. Auch er gönnte sich etwas fußballfreie Zeit. Bis zum Mittwoch und der zweiten Trainingseinheit der Woche mit seinem Team aber hatte er das nachgeholt. Und natürlich gefiel ihm, was er da sah. Eine veränderte Anstoßtaktik wird es beim VfL Bochum deshalb aber nicht geben.
Zunächst einmal sei es ihm egal, ob sein Team nach acht oder 15 Sekunden ein Tor schieße, sagte er. „Hauptsache wir schießen ein Tor mehr als Darmstadt.“ Zudem würde es bei eigenem Anstoß nicht darum gehen, sofort ein Tor zu erzielen.
„Wir wollen nicht nach hinten spielen und irgendwann mal sind wir bei uns in der Hälfte“, sagte Letsch. „Mit einem langen Ball nach vorne bist du auf jeden Fall schon mal in der gegnerischen Hälfte. Es gibt vielleicht einen Freistoß oder Einwurf. Es soll einfach ein Zeichen sein, dass wir nach vorne spielen wollen.“