Mainz. Der VfL Bochum ist endgültig zurück im Abstiegskampf. Gegen Mainz gab es ein 0:2 und erneut Schiedsrichter-Diskussionen.
Auch Thomas Letsch und Bo Henriksen, die Trainer des VfL Bochum und des FSV Mainz 05, hatten vor dem Vergleich der beiden Abstiegskandidaten festgehalten, dass es wohl keinen spielerischen Leckerbissen geben würde. Henriksen hat gar von einer zu erwartenden „Schlacht“ gesprochen. Letsch hatte gesagt, dass sein Team auf die Mainzer Wucht vorbereitet sei.
+++ VfL Bochum in der Einzelkritik: Broschinski enttäuscht +++
Es wurde das von vielen erwartete Kampfspiel mit dem besseren Ende für die Mainzer. Sie gewannen mit 2:0 (1:0), kletterten auf den Relegationsplatz und zogen Bochum nun komplett wieder in den Abstiegskampf hinein.Die nun folgenden Spiele gegen Darmstadt, Köln und Heidenheim bekommen nun eine noch größere Bedeutung.
In das wichtige Spiel in Mainz ging Bochum mit Rückkehrer Patrick Osterhage in der Startelf. Thomas Letsch setzte nach einer offenbar guten Trainingswoche wieder auf die Intensität und Laufstärke des Mittelfeldspielers, der die letzten vier Partien verletzt verpasst hatte. Wie wichtig er ist, zeigte er bereits im ersten Abschnitt als er mit einer Grätsche die Chance von Johnny Burkhardt beendete.
Auch Daschner rückt beim VfL Bochum in die Startelf
Auch Lukas Daschner rückte neu in die Startelf im Vergleich zum 1:2 gegen Freiburg, der dritten Niederlage in Folge für den VfL. Daschner hatte nach seiner Einwechslung gegen die Breisgauer für viel frischen Wind gesorgt. Er rückte für Philipp Förster ins offensive Zentrum. Auch gegen Mainz war Daschner zunächst einer der auffälligeren Bochumer.
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Die größere Überraschung aber betraf die Besetzung der Rechtsverteidigerposition. Erhan Masovic spielte dort wie bereits im zweiten Durchgang gegen Freiburg. Genau das hatte Letsch zu Wochenbeginn noch ausgeschlossen. „Erhan ist kein Rechtsverteidiger“, hatte er gesagt. Die gelernten Rechtsverteidiger Cristian Gamboa und Felix Passlack saßen erneut nur auf der Bank.
Mainz mit frühen Gelben Karten gegen den VfL Bochum
Vor Torwart Manuel Riemann verteidigten Keven Schlotterbeck und Ivan Ordets innen, Bernardo links, Masovic rechts. Osterhage bildete mit Losilla das defensive, Stöger mit Daschner das offensive Zentrum. Ganz vorne sollten wie gehabt Takuma Asano und Moritz Broschinski die Mainzer attackieren.
Die Mainzer gingen wie angekündigt mit großer Intensität ins Spiel. Früh machten sie ihr Ansinnen, Bochum mit intensiven Zweikämpfen zu beeindrucken, deutlich. Nach nicht einmal zwei Minuten sah Dominik Kohr nach Foul an Takuma Asano die Gelbe Karte, nach acht Minuten Ludovic Ajorque nach Foul an Kevin Stöger.
Elfmeter sorgt erneut für Gesprächsbedarf beim VfL Bochum
Die Bochumer nahmen das Spiel an, gingen ebenso mit großer Entschlossenheit in die Zweikämpfe. Gut anzusehen war das nicht. Mehr als einmal flipperte der Ball zwischen den Teams hin und her. Torchancen gab es nicht.
So musste fast zwangsläufig ein Elfmeter für das einzige Tor des ersten Durchgangs herhalten. Und natürlich aus Bochumer Sicht war es diskussionswürdiger Elfmeter. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck aber entschied zusammen mit dem Videokeller darauf, dass Bernardo Jae-Sung Lee gefoult hatte.
VfL Bochums Sportdirektor Lettau sieht die Gelbe Karte
Nicht nur VfL-Sportdirektor Marc Lettau hatte es anders gesehen und sah für sein heftiges Diskutieren dafür die Gelbe Karte. Auch dieses Spiel lieferte wieder Gesprächsstoff für die Bochumer mit dem DFB. Den Strafstoß jedenfalls gab es, Burkhardt verwandelte ihn sicher zum 1:0 (45.+3).
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Mit Philipp Hofmann für den wieder blassen Moritz Broschinski starteten die Bochumer in Durchgang zwei. Das zeigte Wirkung, brachte zunächst die beste Bochumer Phase und ein Abseitstor von Hofmann. Das Spiel wurde wilder, Bochum musste den Mainzern etwas anbieten, weil es galt, den Rückstand aufzuholen.
Den betrug nach 70 Minuten dann sogar 0:2. Burkhardt traf zum zweiten Mal. Im Anschluss an eine Ecke bekamen die Bochumer den Ball nicht weg, einige verlorene Kopfballduelle später, stand Burkhardt frei und traf aus kurzer Distanz.
Mainz 05 zwingender als der VfL Bochum
Letsch ging nun zwangsläufig „All in“. Er brachte Maxi Wittek, Felix Passlack und Goncalo Paciencia für Daschner, Masovic und Osterhage, stellte auf Dreierkette um.
Zwingender blieben die Mainzer, denen nun auch die schwereren Dinge des Fußballs leichter vom Fuß gingen. Auch in der Schlussphase ließen sie zudem kaum Bochumer Chancen zu.