Mainz. Der VfL Bochum kassiert eine bittere 0:2 (0:1)-Pleite im Kellerduell bei Mainz 05. Offensiv ist der Revierklub zu harmlos. Die Einzelkritik.
Der VfL Bochum hat beim FSV Mainz 05 Big Points verpasst, kassierte mit 0:2 die vierte Niederlage in Folge, steckt wieder tiefer im Abstiegskampf. Osterhage gibt ein gutes Comeback, im Abschluss bleibt Bochum zu harmlos. Die Noten.
Manuel Riemann: Der Torwart war bis zum Elfmeter nur als Mitspieler gefordert, sein gutes Stellungsspiel war einmal mehr wichtig. Klärte vor Burkardt, sonst kaum geprüft und bei den Gegentoren machtlos. Note: 3
+++ VfL Bochum: Schiri-Ärger auch in Mainz – Losilla schimpft +++
Erhan Masovic (bis 74.): Der serbische Nationalspieler, eigentlich im Zentrum zuhause, spielte wie in der zweiten Halbzeit gegen Freiburg für den verletzten Tim Oermann hinten rechts. Defensiv hatte er seine Seite gegen Mwene in der ersten Halbzeit meist im Griff, schwamm bei Kontern in Durchgang zwei mit. Nach vorne konnte er wenig beisteuern. Note: 3,5
Abwehr des VfL Bochum in Mainz zumeist sicher
Ivan Ordets: Begann mit einer riskanten Kopfballrückgabe, hatte im eins gegen eins gegen den wendigen Lee mitunter Probleme. Machte aber mit Robustheit einiges wett, gewohnt stark in der Luft. Note: 3
Keven Schlotterbeck: Gab immer wieder den Ton an, wer wen stellen muss, stand selbst meist richtig, hatte Ajorque oder wahlweise Burkardt lange gut im Griff, bis der auf den Ausgleich drückende VfL mehr und mehr die defensive Ordnung verlor. Spielte am Ende sogar als Stürmer. Note: 2,5
Bernardo: Der Brasilianer hinkt seiner Topform seit einigen Wochen hinterher. Sah nach Foul früh die Gelbe Karte, hatte Pech beim Elfmeter, als er eigentlich zuerst am Ball war gegen Lee - und zugleich Glück, denn bei einem ja geahndeten Foulspiel wäre Gelb-Rot dann auch konsequent gewesen. Im Spiel nach vorne nicht so stark wie lange Zeit gewohnt. Note: 3,5
Anthony Losilla: Der Kapitän ordnete und dirigierte, kümmerte sich mit Osterhage um die defensive Stabilität gegen Amiri und Co., was bis zur Elfmeterszene, als auch Losilla nicht nah genug bei Doppelpass-Mann Amiri war, auch gut gelang. Sein Distanzschuss bei einer der wenigen (Halb-)Chancen in Durchgang eins misslang, schmiss beim Drängen auf den Ausgleich alles rein, eroberte Bälle, trieb an – ohne zählbaren Erfolg. Note: 3
Patrick Osterhage feiert ordentliches Comeback
Patrick Osterhage (bis 74.): Vier Spiele hatte er verletzt verpasst, kehrte zurück in die Startelf. Der 24-Jährige spielte zentral tief, nahm einen der drei Mainzer Offensiven – oft Ajorque, mal Burkhardt – auf. War sofort wieder bereit, präsent, sorgte für Stabilität und schob bei Ballbesitz mit guten Läufen an. Rettete mit einer Grätsche gegen Burkardt (35.). Drückte in Durchgang zwei vehement mit auf den Ausgleich, konnte vor dem 0:2 die Vorarbeit per Kopf von Lee nicht verhindern. Note: 2,5
Kevin Stöger: Der Österreicher, diesmal klarer Spielmacher im offensiven Zentrum des 4-2-3-1-Systems, war gewohnt einsatz- und lauffreudig, zeigte bei seinen Aktionen Licht und Schatten. Konnte nicht den Unterschied ausmachen. Note: 3
Lukas Daschner: Er überzeugte gegen Freiburg, forderte mehr Spielzeit, bekam sie. Erstmals seit dem 0:0 in Heidenheim stand der Techniker in der Startelf – und nutzte die Chance. Er spielte meist auf dem rechten Flügel, rückte aber auch immer wieder ein. Er attackierte beherzt, rannte viel, hatte gute Ideen wie beim Pass auf Broschinski (27.), der Ablage auf Losilla, beim Doppelpass mit Stöger. Auch körperlich präsent. Bei Standards von rechts mit Luft nach oben. Spielte im zweiten Durchgang dann zentral halbrechts, blieb engagiert, spielstark. Note: 2,5
VfL Bochum: Broschinski unsichtbar, Asano vor der Pause ohne Akzente
Takuma Asano: Der Japaner griff diesmal über den linken Flügel an, nach energischem Antritt hielt ihn Kohr fest, sah früh Gelb. Asano blieb fleißig, verteidigte viel und stark mit, konnte offensiv in der ersten Halbzeit nur wenige Impulse setzen. Nach der Pause bereitete er Mainz 20 Minuten lang deutlich mehr Probleme, verpasste das 1:1 mit einem Schuss auf die Tribüne und scheiterte mit dem 1:2 an van den Berg, der auf der Linie klärte. Note: 3,5
Moritz Broschinski (bis 46.): Er ackert, arbeitet defensiv als Anläufer, als Zweikämpfer stark. Aber im Spiel mit Ball zeigten sich erneut seine Schwächen, konnte er sich kaum durchsetzen. Nach Daschners Steckpass versäumte er den Abschluss (27.). Note: 4,5
Philipp Hofmann (ab 46.): War in punkto Ballbehauptung und Durchsetzungsvermögen im eins gegen eins deutlich stärker als Broschinski. Hatte Pech, dass sein Tor wegen Asanos‘ Abseits nicht galt. Note: 3,5
Felix Passlack, Maximilian Wittek, Goncalo Paciencia - alle ab 74., alle ohne Note.
Reserve: Luthe – Gamboa, Loosli, Elezi, Förster