Bochum. Tim Oermann war ständiger Leihkandidat, gegen Stuttgart könnte er rechts verteidigen. Coach Letsch erklärt die Varianten.
In den letzten elf Bundesliga-Partien, seit dem 0:0 in Leipzig, stand Cristian Gamboa immer in der Startelf des VfL Bochum. Beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr, Sky) im Ruhrstadion wird der Führungsspieler nur zusehen. Gamboa ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Wer ersetzt ihn als Rechtsvertediger? Trainer Thomas Letsch hat sich bereits auf zwei Kandidaten festgelegt.
„Gegen Stuttgart wird Felix Passlack oder Tim Oermann für den gesperrten Cristian Gamboa spielen“, sagte er dieser Redaktion. „Wenn Tim spielt, ist es die defensiv vermeintlich sichere Variante, mit Felix die offensivere Variante.“
Das spricht für Tim Oermann in der Startelf des VfL Bochum gegen Stuttgart
Dabei spricht gegen den Tabellendritten einiges für die defensivere Option und für Tim Oermann. In den letzten fünf Partien kam der 20-Jährige zum Einsatz. Vier Mal wurde er eingewechselt, gegen Union Berlin spielte Oermann von Beginn an in der Innenverteidigung, erledigte seinen Job beim bisher stärksten VfL-Auftritt (3:0) ordentlich. Im Sommer und auch im Winter war er Leihkandidat, dieses Thema ist mittlerweile wie berichtet vom Tisch. Oermann hat sich mit Nachdruck empfohlen.
Passlack spielte seit Oktober nur drei Minuten, war zuletzt gegen Bremen gar nicht im Kader. Letsch wechselte Oermann für Gamboa ein in der 82. Minute ein. „Wir sehen Tim jetzt auch als Rechtsverteidiger“, so Letsch, der den gebürtigen Bochumer im Testspiel gegen Groningen auf dieser Position testete.
Oermann bestätigt: Leihe ist kein Thema mehr
„Tim Oermann ist ein gelernter Innenverteidiger, der in der Jugend auch offensivere Position gespielt hat. Dadurch, dass er gelernter Innenverteidiger ist, verteidigt er einfach gut. Zudem bringt er eine gewisse Körperlichkeit mit und kann und auch bei Standards helfen“, erklärt Letsch auf entsprechende Nachfrage die Vorzüge von Oermann, der mit 1,89 Metern einen deutlichen Längenvorteil hat gegenüber Passlack (1,70 Meter) und auch Gamboa (1,75). „Cristian Gamboa und Felix Passlack sind andere Spielertypen. Sie sind diese Position gewöhnt, haben viel Zug nach vorne, haben aber nicht die Körperlichkeit“, so Letsch.
Auch wegen Oermanns Flexibilität ist eine Leihe, die im Sommer und auch im Winter Thema war, wie berichtet vom Tisch. Dies bestätigt auch der in der Jugend des VfL groß gewordene Verteidiger. „,Man hat in den letzten Partien gesehen, dass der Trainer mir immer mehr Einsatzzeit gegeben hat“, sagt Oermann. „Ich habe versucht, noch mehr zu geben und habe das Vertrauen bekommen. Deshalb haben wir uns gemeinsam dazu entschieden, dass ich hier weiter versuche, auf möglichst viele Minuten zu kommen und der Mannschaft natürlich auch zu helfen.“
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Oermann über die Vorzüge auf der Position des Rechtsverteidigers
Gegen die spielstarken und auch ohne den beim Afrika-Cup weilenden Torjäger Serhou Guirassy offensivfreudigen Stuttgarter könnte er erstmals als Außenverteidiger von Beginn an spielen. Es wäre sein insgesamt vierter Startelf-Einsatz in der Bundesliga. Oermann kann sich mit der für ihn noch neuen Position durchaus anfreunden. „Man hat auf dieser Position viele Eins-zu-Eins-Situationen. Prinzipiell bin ich ein Verteidiger, muss meine Zweikämpfe gewinnen. Bernardo ist da sehr gut, er gewinnt unheimlich viele Zweikämpfe. Ich kann als Rechtsverteidiger gut meine Schnelligkeit einbringen, egal ob nach vorne oder hinten.“
Trainer Letsch lobt Felix Passlack: Er hat eine Reaktion gezeigt
Letsch sieht in der fehlenden Spielpraxis allerdings keinen Grund, den bisher enttäuschenden Sommerzugang Passlack, der eigentlich vorzugsweise als Schienenspieler vorgesehen war, nicht einzusetzen. Dies sei „kein Ausschlusskriterium“. Zudem lobte er den 25-Jährigen einmal mehr für seinen Einsatz. „Felix hat klasse darauf reagiert, dass er gegen Bremen nicht im Kader war, er hat eine Reaktion gezeigt und hat richtig gut trainiert.“ Beide, Oermann und Passlack, seien Optionen. Letsch: „ Je nachdem, wie wir das Spiel angehen, entscheiden wir, wer spielen wird.“
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