Bochum. Es ist eine kurze Woche für den VfL Bochum. Am Mittwoch geht es gegen Leverkusen. Beim Training fehlten etliche Akteure.
Der Trainingsplatz des VfL Bochum war am Montag bei der einzigen öffentlichen Einheit der Woche gut gefüllt aber keineswegs so voll, wie er hätte sein können. Etliche Akteure fehlten. Unter anderem Kevin Stöger und Philipp Hofmann. Stöger wird beim Spiel gegen Spitzenreiter Bayer Leverkusen am Mittwoch dem VfL Bochum in jedem Fall nicht dabei sein. Er sah gegen Union Berlin die fünfte Gelbe Karte und ist für das Spiel gesperrt. Hofmann dagegen könnte, nachdem er bereits gegen Berlin nicht im Kader war, erneut fehlen. Trainer Thomas Letsch erklärte auf Nachfrage warum das der Fall sein könnte und wie es mit dem Stürmer nun weitergeht.
Bei Kevin Stöger nutzen die Trainer des VfL Bochum jetzt die Möglichkeit, ihn anders trainieren zu können. Der Österreicher sei keineswegs bereits im Skiurlaub, sagte Letsch. „Durch seine Gelbsperre fahren wir mit ihm ein anderes Programm, nutzen die Gelegenheit, um andere Reize zu setzen. Ihn müssen wir nicht auf das Spiel vorbereiten.“
Bernardo fehlte beim Training, sollte aber spielen können
Auch Bernardo, der in dieser Hinrunde bisher beständigste Bochumer und weiterhin beste Zweikämpfer der Bundesliga, fehlte bei der Montagseinheit. „Er kränkelt leicht“, sagte Letsch. „Er kränkelt aber schon länger. Bei ihm sind wir optimistisch, dass er am Dienstag wieder auf dem Platz steht und fit ist.“
Bei einer kurzen Woche gehe es darum, etwas lockerer zu machen. Daher gingen Patrick Osterhage, Tim Oermann und Christopher Antwi-Adjei am Montag auch etwas eher rein. Die drei hatten nur ein leichteres Laufprogramm absolviert. „Sie haben noch leichtere Probleme“, sagte Letsch. „Es war aber eher ein Vorsichtsmaßnahme.“ Erhan Masovic dagegen, der gegen Union Berlin noch aufgrund einer Erkältung gefehlt hatte, trainierte wieder mit. Im Gegensatz zu Philipp Hofmann.
Der Stürmer hatte es gegen Union Berlin etwas überraschend nicht in den Kader geschafft. Bei der Erklärung dafür, holte Letsch dann etwas weiter aus. „Bei Philipp ist es wie bei Kevin Stöger so, dass er gerade ein individuelles Programm macht. Für das Spiel gegen Union Berlin hatten wir uns für andere Spieler entschieden, daher konnte er jetzt auch anders trainieren.“
Hofmann war in der vergangenen Saison bester Torschütze des VfL Bochum
Es sei logisch, dass sein Selbstvertrauen derzeit nicht so groß sei. Ein Stürmer werde immer an seinen Toren gemessen. Und da steht bei Hofmann in dieser Saison eine Null. „Was mir aber immer zu kurz kommt“, sagte Letsch, „und was die Leute vergessen, ist, dass er in der vergangenen Saison unser bester Torschütze war. Er war ganz, ganz entscheidend, dass wir die Liga gehalten haben. Mit wichtigen Toren, mit wichtigen Toren zum 1:0.“ Und auch in der Phase, in der er nicht getroffen habe, sei er für das Team sehr, sehr wichtig gewesen. „In dieser Saison klappt es noch nicht so. Dass es dann Zweifel gibt, dass es an ihm nagt, das ist doch selbstverständlich, das ist menschlich.“
Philipp Hofmann sei für den VfL Bochum ein extrem wichtiger Spieler. „Aber er muss in dem Zustand sein, dass er uns helfen kann“, sagte Letsch. „Das bezieht sich auf Körperliches, das bezieht sich auf den Kopf. Wir müssen uns überlegen, wie wir ihn wieder dahin bekommen, dass er uns helfen kann. Von daher kann es sein, dass er auch gegen Leverkusen nicht im Kader ist.“
Zusammen mit dem Trainerteam arbeitet Letsch daran, dass Philipp Hofmann gut vorbereitet in die Vorbereitung im neuen Jahr gehen kann. Letsch: „Ich freue mich auf einen topfitten, fokussierten und im Kopf freien Philipp Hofmann im Jahr 2024.“
Bereits ein Punktgewinn wäre für den VfL Bochum eine Überraschung
Letsch verzichtete am Sonntag darauf, sich den kommenden Gegner noch einmal live im Stadion anzusehen. „Ich war nicht in Leverkusen im Stadion“, sagte er. „Ich habe es mir zuhause angeschaut. Marc Lettau war im Stadion. Es hat jetzt keine neuen Erkenntnisse gegeben. Bayer Leverkusen ist durch die Bank top-besetzt. Sie spielen zu 95 Prozent mit der gleichen Mannschaft.“ Da Leverkusens Mittelfeldmann Palacios nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt ist, rechnet Letsch damit, dass dafür mit Robert Andrich ein anderer Nationalspieler reinkommen wird.
Wie genau er mit seinem Team das Spiel angehen werde, sei noch nicht abschließend entschieden. Der Ansatz, also eher hoch anlaufend oder eher defensiv, sei nicht entscheidend. „Für uns ist entscheidend, dass wir dass, was wir machen, mit Überzeugung machen. Wenn wir da hinfahren und denken, das ist eine Übermannschaft, dann hat es keinen Wert.“
Und schließlich wisse sein Team, wie man gegen Leverkusen gewinnen kann. „Das letzte Spiel, das sie verloren haben, war im Ruhrstadion gegen uns“, sagte Letsch. „Jetzt sind es andere Vorzeichen, keine Frage. Die Mannschaft hat sich extrem weiterentwickelt, ist das Non-plus-Ultra. Vielleicht auch nicht nur in Deutschland. Leverkusen gehört auch in Europa zu den Mannschaften, die für Furore sorgen. Aber auch diese Mannschaft macht Fehler, wenn man sie dazu zwingt. Noch einmal: Überzeugung ist wichtig. Und wenn wir mit Überzeugung ins Spiel gehen, ist immer etwas möglich.“