Bochum. Der VfL Bochum gewinnt gegen Union Berlin. Spieler und Verantwortliche sind stolz auf die gezeigte Leistung. Marc Lettau fordert mehr.
Die Freude war riesig beim VfL Bochum. Nach dem letzten Heimspiel des Jahres sprangen und sangen die Spieler gemeinsam mit den Fans vor der Ostkurve. Der 3:0-Sieg gegen den 1. FC Union Berlin war „nah am Maximum“, wie es Sportdirektor Marc Lettau nach dem Spiel sagte. Mit 16 Punkten hat der VfL nun sechs Punkte zwischen sich und einen Abstiegsplatz gebracht - und die Leistungen stimmen zuversichtlich für Rückrunde.
„Wir haben hochverdient gewonnen. Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagte Lettau vollkommen zufrieden. „Das war der Leistungspeak in dieser Saison. Aber es ist auch die Benchmark. Wir wollen gern an diese Leistung anknüpfen“, forderte er von seinen Spielern. Und auch Trainer Thomas Letsch sagte: „Es war eine sehr gute Saisonleistung, einer unserer Peaks.“ Auch wenn der VfL Bochum vielleicht nicht zu den absoluten Topteams der Liga gehört, will er doch am Ende der Saison im Mittelfeld landen. Vom Klassenerhalt gehen sie an der Castroper Straße ohnehin aus.
Paciencia trifft und feiert mit Baby-Jubel
Richtig zufrieden war auch Gonaclo Paciencia. Der Stürmer, dessen Einsatz von vielen Fans gefordert wurde, zahlte seinen Startelfeinsatz mit einem Tor zurück. Der wichtige Treffer zum 2:0 fiel nach einem stark ausgespielten Konter und der Stürmer zelebrierte einen Baby-Jubel. Seine Frau ist mit dem zweiten Kind schwanger, es habe ihm zusätzlich Kraft gegeben. „Es war ein schöner Abend. Für mich und die Mannschaft war das geil. Wir haben ein super Spiel gemacht“, freute er sich. In einem „typischen Bundesliga-Spiel“, in dem es „ums Laufen, den Kampf und die Mentalität“ geht, hat er alles auf den Platz gebracht, was er zu bieten hat. Vor allem die Torgefahr. Von seinen Mitspielern wurde er gesucht - und wie von Christopher Antwi-Adjei vor dem 2:0 auch gefunden.
Unions Trainer Nenand Bjelica war entsprechend genervt von der Partie. „Bochum war viel besser, giftiger, schneller, zweikampfstärker. Wir waren kein Gegner“, schimpfte er auf der Pressekonferenz. Der Plan seines Gegenübers Thomas Letsch ging also auf. Mit Bernardo stellte er seinen zweikampfstärksten Spieler auf die linke Seite, Tim Oermann und Keven Schlotterbeck verteidigten in der Innenverteidigung alles weg. „Wir haben von der ersten Minute an ein sehr gutes Spiel gemacht, waren griffig und aggressiv“, sagte Letsch. Zudem brachte er sein Erfolgssystem aus der Vorsaison in der Offensive wieder aufs Feld: drei echte Stürmer, Takuma Asano als eine Art Zehner hintendran. „Wir wollten etwas entfachen, weil es klar war, dass es erst ruhiger wird“, sagte Letsch mit Blick auf den Protest gegen die DFL-Investoren-Entscheidung. „Wir haben ein geiles Spiel gemacht. Darüber freuen wir uns“, so Letsch.