Karlsruhe. Nach dem 0:3 beim KSC gingen die Schalke-Profis in die Kurve und bekamen eine Ansage von den Ultras. Terodde: „Es ist bei uns allen angekommen.“
Während der 90 Minuten war es lange ganz ruhig im Gästeblock des Karlsruher Wildparkstadions – denn aufgrund der schwachen Leistung hatte die aktive Fanszene des FC Schalke 04 den Support während der 0:3-Niederlage beim Karlsruher SC schon in der ersten Halbzeit eingestellt. Laut wurde es dann wenige Minuten nach Spielende wieder, als die Profis der Königsblauen den Gang in die Kurve antraten und lauthals ausgepfiffen wurden.
Als die Schalker Fußballer dann bis an den Zaun des Gästeblocks herantraten, machten die Ultras den Profis noch eine saftige Ansage. Kern der Botschaft: Ab sofort gelten für die Spieler keine Ausreden mehr. Es wird mehr Kampf und Einsatzbereitschaft gefordert, denn es gehe um die Existenz des Vereins und der Mitarbeiter.
Schalke hat schon fünf Punkte Rückstand auf Platz 15
Das zeigt schon ein Blick auf die Tabelle. Das Saisonziel Wiederaufstieg ist nach dem 10. Spieltag in weite Ferne gerückt, denn Schalke liegt auf Tabellenplatz 16 – bei schon fünf Punkten Rückstand auf Rang 15. Der Abstiegskampf in der 2. Bundesliga rückt für den einstigen Champions-League-Teilnehmer immer näher. „Vom Aufstieg brauchen wir nicht mehr zu reden. Wir müssen schauen, dass wir die Basics auf den Platz zu bekommen, stabil zu stehen – doch wir schaffen es nicht, waren immer einen Schritt zu spät. So kann es nicht weitergehen“, fasst Innenverteidiger Timo Baumgartl zusammen. „Es sind Phase im Fußball, die tun unfassbar weh. Wir müssen da rauskommen, auch mal einen dreckigen Sieg einfahren – nur darum geht es jetzt. Zu allem anderen sind wir gerade nicht in der Lage.“
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Die deutlichen Worte der Fans und den eingestellten Support kann Baumgartl deshalb nachvollziehen. „Es ist absolut gerechtfertigt“, sagt er auf WAZ-Nachfrage. „Ich weiß nicht, wie viele Fans heute wieder da waren und wir haben es nicht geschafft, eine Leistung auf dem Platz zu bekommen. Das tut weh. Wir müssen an unser Limit kommen, sonst haben wir in dieser Liga keine Chance.“
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Auch Kapitän Simon Terodde äußerte Verständnis für die große Enttäuschung der mitgereisten Fans. „Sie erwarten ein ganz anderes Gesicht von uns“, sagt der 35-Jährige. „Ich denke, das ist bei uns allen angekommen.“
Schalke am Samstag gegen Hannover 96
Die Möglichkeit, es besser zu machen, bekommen die Schalker am kommenden Samstag in der heimischen Arena, wenn Hannover 96 zu Gast ist. „Da haben wir wieder volles Haus und müssen anders auftreten“, so Terodde.