Karlsruhe. Bei der 0:3-Pleite in Karlsruhe enttäuschen die Schalke-Profis maßlos. Es gibt viermal die Note 6 für dieses Debakel. Unsere Einzelkritik.

Eigentlich sollte unter dem neuen Trainer Karel Geraerts alles besser werden – doch beim Zweitliga-Auswärtsspiel in Karlsruhe spielte Schalke 04 desolat und unterlag verdient mit 0:3 (0:2).

Ralf Fährmann: Der Routinier bekam den Vorzug vor dem jungen Justin Heekeren. Trotz seiner immensen Erfahrung strahlte der Torwart jedoch keine Sicherheit aus. Mit dem Ball am Fuß fehlen ihm die Ideen – und beinahe ließ er sich von einer Nebel-Flanke überraschen, die an die Latte klatschte. Note: 5

+++ Schalke versagt beim KSC: Karel Geraerts schreit seine Spieler an +++

Tomas Kalas (bis 45. Min.): Erstmals durfte der Tscheche in einem Pflichtspiel für Schalke starten. Als rechter Mann in einer Dreierkette gewann er einige Zweikämpfe. Ein gutes Spiel machte er trotzdem nicht. Große Probleme offenbarte er in der Abstimmung mit seinen Nebenleuten. Note: 5

Timo Baumgartl: Als zentraler Mann der Abwehrkette sollte er seinen Kollegen den Rücken freihalten – doch dieser Plan von Trainer Geraerts ging schief. Der Ex-Berliner kam immer einen Schritt zu spät. Beim 0:1 war er zu weit weg vom Stindl (22.), beim 0:2 ließ er Matanovic zu viel Platz (37.). Note: 6

KSC-Profi Igor Matanovic jubelt - Timo Baumgartl ist bedröppelt.
KSC-Profi Igor Matanovic jubelt - Timo Baumgartl ist bedröppelt. © getty Images

Marcin Kaminski: Wie all seine Abwehrkollegen hatte auch Kaminski riesige Probleme damit, überhaupt in die Zweikämpfe zu kommen. Beim 0:1 sah der Pole schlecht aus. Seiner Rolle als Führungsspieler und Vize-Kapitän wird er weiterhin nicht gerecht. Note: 6

Yusuf Kabadayi (bis 80. Min.): Der gelernte Flügelstürmer durfte sich als rechter Schienenspieler versuchen. Kabadayi haute sich rein, doch auch er offenbarte den einen oder anderen Stellungsfehler. Nach der Pause spielte er nach einem Systemwechsel dann offensiver – doch auch als Linksaußen war die Bayern-Leihgabe unauffällig. Note: 5

Lino Tempelmann: Vor der Pause fehlte in der Zentrale jegliche Abstimmung – auch Tempelmann stand häufig falsch. In der zweiten Halbzeit verbessert. Note: 4,5

Schalke-Profi Lino Tempelmann im Zweikampf.
Schalke-Profi Lino Tempelmann im Zweikampf. © dpa

Paul Seguin: Als Sechser bekam es Seguin häufig mit Stindl zu tun – und wurde vom Karlsruher Routinier regelrecht schwindlig gespielt. Immer wieder stand der Schalker falsch und ließ seinen Gegenspieler entwischen. Note: 6

Assan Ouédraogo: Ganz früh im Spiel ging Schalkes Top-Talent einmal ins Offensivdribbling – und er rutschte weg. Mehr war von ihm nicht zu sehen. Gegen die KSC-Defensive sah er kein Land. Note: 5

Schalke: Thomas Ouwejan gewinnt keinen Zweikampf

Thomas Ouwejan (bis 45. Min.): Auf seiner Parade-Position als linker Schienenspieler spielte der Niederländer erschreckend schwach. Ouwejan gewann keinen Zweikampf und hatte keine Offensivaktion. Zur Pause ausgewechselt. Note: 6

Bryan Lasme (bis 71. Min.): Nach 35 Minuten hatte der Franzose die große Chance zum 1:1. Nach Steilpass von Baumgartl lief er allein auf das KSC-Tor zu – und hatte womöglich sogar zu viel Zeit zu überlegen. Denn Lasme setzte seinen Schuss über das Tor. So eine Chance darf er nicht liegen lassen. Nach der Pause verstolperte er eine ähnlich gute Chance. Note: 5,5

Bryan Lasme hatte die große Chance zum 1:1 - doch schoss über das Tor.
Bryan Lasme hatte die große Chance zum 1:1 - doch schoss über das Tor. © firo

Simon Terodde (bis 45. Min.): Der Schalker Kapitän war gar nicht ins Spiel eingebunden. Weil kein Kombinationsspiel stattfand, wurde der Mittelstürmer vereinzelnd hoch angespielt – doch auch er konnte keine Bälle festmachen. In der ersten Halbzeit war er keine 20-Mal am Ball und wurde zur Pause ausgewechselt. Note: 5,5

Soichiro Kozuki (ab 46. Min.): Spielte nach der Pause in einem 4-2-3-1-System auf der rechten Seite und brachte tatsächlich Schwung ins Spiel. Mit seinen Dribblings sorgte er zumindest vereinzelt für Gefahr. Note: 4

Schalke-Pleite: Auch Matriciani und Mohr schwach

Henning Matriciani (ab 46. Min.): Ersetzte Kalas und spielte Rechtsverteidiger in der Viererkette. Trotz Formkrise wirkte der 23-Jährige motiviert und traute sich auch in der Offensive etwas zu. Bitter: Nach Schleusener-Flanke mit Eigentor zum 0:3. Note: 5

Tobias Mohr (ab 46. Min.): Nach seiner Einwechslung für Ouwejan spielte Mohr als Linksverteidiger und brachte zumindest in der Offensive mehr als der Niederländer. Defensiv leistete er sich jedoch einen bösen Stellungsfehler unmittelbar vor dem 0:3 (74.). Note: 5

Sebastian Polter (ab 71. Min.): Ersetzte den glücklosen Lasme, blieb im Sturmzentrum aber unauffällig. Ohne Note.

Derrry John Murkin (ab 80. Min.): In der Schlussphase wurde der Linksverteidiger für Kabadayi eingewechselt. Ohne Note.

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