Gelsenkirchen/Karlsruhe. In seinem ersten Zweitliga-Spiel als Schalke-Trainer vertraut Karel Geraerts Torwart-Routinier Ralf Fährmann. Warum die Entscheidung brisant ist.

Die Entscheidung ist gefallen: In seinem ersten Pflichtspiel als Trainer des Zweitligisten FC Schalke 04 vertraut Karel Geraerts Torwart-Senior Ralf Fährmann den Platz zwischen den Pfosten an. Die Königsblauen treten um 13.30 Uhr (Sky) im Kellerduell beim Karlsruher SC an. Die Entscheidung ist brisant, da sich Geraerts für Erfahrung und gegen fußballerische Qualitäten entscheidet.

Heekeren und Langer hatten sich Hoffnungen auf Schalke-Einsatz gemacht

Am Freitag hatte Geraerts die Entscheidung noch offen gelassen. "Ich habe drei Torhüter mit sehr guter Qualität im Training. Darüber bin ich sehr glücklich. Ich werde am Samstag oder Sonntag mit den Spielern sprechen", sagte Geraerts. Auch Justin Heekeren (22) und Michael Langer (38) hatten sich Hoffnungen auf den Platz im Tor gemacht.

Die drei Torhüter des FC Schalke 04 im Training: (von links) Justin Heekeren, Ralf Fährmann und Michael Langer.
Die drei Torhüter des FC Schalke 04 im Training: (von links) Justin Heekeren, Ralf Fährmann und Michael Langer. © Firo

Heekeren hatte beim 1:2 gegen Hertha BSC vor zwei Wochen sein erstes Pflichtspiel für Schalkes Profis bestritten und dabei gezeigt, dass er aus dem Schalker Torwart-Trio der mit Abstand beste Keeper mit dem Ball am Fuß ist. Mit Heekeren hätten sich für Geraerts ganz andere Möglichkeiten im Spielaufbau ergeben. Allerdings war der junge Torwart fehleranfällig - gegen Hertha sah er bei einem Gegentor schlecht aus.

Fährmann auf Schalke: Leidenszeit und Berater-Unruhe

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Dennoch gehört Heekeren auf Schalke die Zukunft - und nicht Fährmann. Zumal der 35 Jahre alte langjährige Schalker eine lange Leidenszeit hinter sich. In den vergangenen sieben Monaten konnte er nicht über einen längeren Zeitraum trainieren, da er sich mehrere Verletzungen (Adduktoren, Wade, Achillessehne) zugezogen hatte.

Doch nicht nur deshalb war Fährmanns Saisonstart misslungen. Sein Berater Stefan Backs eckte mit Aussagen in Sport Bild an, weil zu Saisonbeginn Zugang Marius Müller (inzwischen verletzt) spielte - und nicht Fährmann nach dessen Genesung. Eine Schalke-Legende würde zerstört, so Backs. Da sich Fährmann nicht distanzierte und im Sport-Bild-Artikel nach Meinung von Ex-Trainer Thomas Reis Interna verraten wurden, saß der Torwart einmal nur auf der Tribüne. Er verlor Ansehen in der Mannschaft und bei den Fans.

Vierter Schalke-Torwart im zehnten Spiel

Im zehnten Saisonspiel wird Schalke nun den vierten Torwart einsetzen - nach Müllers Verletzung hatte zwei Spiele Michael Langer bestritten (1:3 in St. Pauli, 1:4 in Paderborn), bevor Heekeren seine Chance gegen Hertha bekommen hatte.

Fährmann, der sich erst am Montag gesund zurückgemeldet hatte, wird nun genau beobachtet - aber das ist für ihn Gewohnheit. Schon oft hatte er den Stammplatz verloren und ihn dann wieder zurückerobert.

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