Essen. Am Samstag hat Rot-Weiss Essen im Niederrheinpokalfinale die letzte Chance auf den DFB-Pokal. Dabrowski sieht die Favoritenrolle nicht bei RWE.
Fast ausverkaufte Hafenstraße und die große Bühne bei der Liveübertragung in der ARD am „Finaltag der Amateure“: Am Samstag um 15:45 Uhr ist für das Niederrheinpokalfinale zwischen Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen alles angerichtet. Bereits zum vierten Mal in neun Jahren stehen sich die Rivalen im Endspiel des Verbandspokals gegenüber. Zweimal gewann RWE (2015, 2023), 2018 entscheid Oberhausen das Endspiel mit 2:1 für sich.
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Bei den Pokal-Endspielen 2018 und 2023 coachte Mike Terranova Rot-Weiß Oberhausen, der deshalb seine ganz eigene Statistik im Duell der beiden Reviervereine führt: „Es steht 1:1“, sagte Terranova am Donnerstag mit einem Grinsen. Dass der Ex RWO-Profi nach der Niederlage im vergangenen Jahr die Chance auf eine Revanche bekommt, hätte er wohl selbst nicht erwartet. „Eigentlich wollte ich mich letztes Jahr mit einem Sieg im Pokal verabschieden, das hat leider nicht geklappt. Vielleicht meinte der da oben, dass er das um ein Jahr verschoben hat.“
Terranova hat mit kurzer Unterbrechung zwischen 2016 und 2023 bereits als RWO-Trainer gearbeitet, übernahm im Juli 2023 allerdings den Job als Leiter der Nachwuchsabteilung bei RWO. Im Februar sprang er als Interimscoach für den entlassenen Jörn Nowak ein.
Rot-Weiss Essen: Christoph Dabrowski nimmt die Favoritenrolle nicht an
Die Kräfteverhältnisse am Samstag sieht Terranova klar verteilt: „Wir wissen, dass wir am Samstag einen guten Tag und Spielglück brauchen. Essen spielt eine gute Saison. Ich glaube schon, dass sie der Favorit sind.“
Diese Rolle möchte Christoph Dabrowski allerdings nicht annehmen: „Das wird ein 50:50-Spiel“, betont der RWE-Coach. „Wir wissen, wie das läuft in so einem Pokalspiel: Glück, Pech und Momentum gehört dazu. Wir werden alles raushauen, um am Ende der Gewinner zu sein, sind uns aber der Schwere der Aufgabe auch bewusst.“
Fakt ist allerdings: Alles andere als der Gewinn des Niederrheinpokals wäre für Rot-Weiss Essen eine große Enttäuschung mit weitreichenden Folgen. Nachdem die Essener am vergangenen Wochenende in Lübeck die Qualifikation für den DFB-Pokal über den vierten Platz in der Liga verpasst haben, ist der Verbandspokal die letzte Möglichkeit, in den DFB-Pokal einzuziehen. Mehrfach wurde seitens des Vereins die Bedeutung der Zusatzeinnahmen in Höhe von rund 400.000 Euro durch die Pokalteilnahme für die Kaderplanung betont.
Marvin Obuz fehlt Rot-Weiss Essen im Niederrheinpokalfinale
Verzichten muss RWE-Coach Christoph Dabrowski auf Andreas Wiegel, der laut Trainer über Nacht Fieber bekommen hat. Deutlich schmerzhafter wiegt allerdings der erneute Ausfall von Marvin Obuz. Der Essener Topscorer musste im Spiel gegen Lübeck nach einem Zweikampf ausgewechselt werden, nun herrscht Gewissheit: Der Muskelfaserriss, der eigentlich auskuriert schien, ist beim 22-Jährigen wieder aufgebrochen. Das bestätigte Dabrowski am Donnerstagmittag.
Obuz hätte gegen Oberhausen sein letztes Spiel für RWE bestritten, ehe seine Leihe endet und er zu seinem Stammverein 1. FC Köln zurückkehrt: „Es ist natürlich schade, dass er jetzt nicht diesen Abschluss mit dem Pokalfinale hat“, sagt Dabrowski. Fraglich ist zudem der Einsatz von Sandro Plechaty, der während der Verletzungszeit von Obuz eine gute Alternative auf der rechten Außenbahn war. „Sandro hat nach wie vor Muskelprobleme, die schleppt er schon seit zwei Wochen mit sich herum. Er hat gestern das Training abgebrochen. Wir müssen morgen schauen, ob er am Samstag spielen kann“, so der RWE-Coach. Die Besetzung der Position auf Rechtsaußen könnte für Dabrowski zu einer komplizierteren Aufgabe werden.
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