Essen. Rot-Weiss Essens Lucas Brumme hat noch Hoffnungen im Aufstiegskampf. Doch kann er gegen 1860 München überhaupt dabei sein? Er hat noch Hoffnung.
Der Anblick von Lucas Brumme nach Spielende war sinnbildlich für die Situation von Drittligist Rot-Weiss Essen nach dem 0:2 in Sandhausen: Humpelnd und schmerzverzerrt bewegte sich der Flügelspieler durch die Mixed Zone, der lädierte Oberschenkel war dick bandagiert - ein Auswärtstag zum Vergessen.
Rot-Weiss Essen: Brumme hatte Schmerzen wie noch nie
Passiert war es nach knapp einer Stunde, eigentlich ein „normales Foul“ von Luca Zander, aber der Essener machte noch im Sinkflug das Auswechselzeichen. Ein „Pferdekuss“, wie es im Sportdeutsch so schön heißt, aber es muss ein stämmiges Arbeitspferd gewesen sein, das Brumme da streifte. „So einen dollen Pferdekuss hatte ich noch nie in meinem Leben, das sind Schmerzen, wie ich sie noch nie hatte - der Muskel ist auch gut zu gerade“, so seine erste Diagnose.
Die Stammkraft auf der linken Seite hat gerade ein bisschen Pech mit Verletzungen. Schon in der Woche davor musste er gegen Ingolstadt das Feld vorzeitig verlassen, nach Foulspiel mit Problemen am Hüftbeuger. Da war er noch optimistisch für das Sandhausen-Spiel („wir haben gute Spritzen“), schließlich war er denn auch wieder einsatzbereit. Doch nun, für das kommende Heimspiel gegen 1860 München (Freitag, 19 Uhr) könnte es zu knapp werden.
Was sein Fehlen bewirkt, konnte man am Samstag sehen. Zusammen mit Thomas Eisfeld beim Stande von 0:0 ausgewechselt, verlor das RWE-Spiel viel an Struktur und Ordnung, zumal nicht adäquat gewechselt werden konnte. Auch wenn Brumme vielleicht nun in der Zuschauerrolle im Endspurt ist, hat der Leistungsträger die Hoffnung noch nicht aufgegeben: „Es ist noch nicht zu Ende, wir müssen jetzt die beiden Spiele auf jeden Fall gewinnen - und auf die anderen hoffen“, meinte er kämpferisch.
RWE: Nach den Auswechselungen wurde es wild
Das Spiel in Sandhausen dagegen wollte er wie so viele andere so schnell wie möglich abhaken. Nach den Auswechselungen nach einer Stunde sei das RWE-Spiel „ein bisschen wild“ gewesen. Die Chancen, so Brumme, seien gerade in der ersten Halbzeit durchaus da gewesen, aber der letzte Querpass, statt ins Dribbling zu gehen, der habe oftmals gefehlt.
An solchen Tagen müsse man halt auch mal mit einem Standardtor zum Erfolg kommen. Die Chance war da, auch beim Freistoß von Lucas Brumme, den er wie üblich mit viel Effet vors Tor brachte, aber der Hinterkopfball von Torben Müsel war dann doch zu direkt auf Torhüter Klein platziert.
RWE bleibe in der Rolle des Jägers
Dass die perfekten Ergebnisse der Aufstiegs-Konkurrenz die Beine der Essener diesmal gelähmt haben könnten, befand der 24-Jährige nicht: „Eigentlich haben wir ja gar nichts zu verlieren, wir sind ja die Jäger. Die anderen haben gepatzt, wir hätten was gutmachen können, das haben wir nicht geschafft, aber unter Druck waren wir nicht.“
Natürlich sei die Enttäuschung nach sieben Spielen ohne Niederlage nun groß, von einem „Sechs-Punkte-Spiel“ in der Auswirkung sprach Brumme sogar, wobei dies eigentlich nur gegen die direkte Konkurrenz zutrifft, zu der Sandhausen aber nicht mehr gehört.
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Auch das „gefühlte Heimspiel“ im GP am Hardtwald konnte daran nichts ändern, was dem Außenverteidiger mit Offensivdrang natürlich besonders leid tat, obwohl die Fans die Mannschaft nach Spielschluss dennoch wieder abfeierten: „Die Fans stehen immer hinter uns, man muss ja auch sagen, dass wir bisher eine überragende Saison spielen, ich denke, damit hat kaum einer gerechnet. Wir spielen einen attraktiven Fußball, und das ist es ja, wofür man auch ins Stadion kommt.“
Nun das letzte Heimspiel gegen 1860 München, ein Highlight unter Flutlicht, dafür hofft Brumme auf „Wunderheilung“: „Das ist was ganz Besonderes, da will man auf jeden Fall dabei sein, ich werde alles probieren.“