Saarbrücken. Hochspannung im Aufstiegsrennen der 3. Liga: Rot-Weiss Essen ist nach dem 1:1 in Saarbrücken weiter dabei. Dabrowski verbreitet Zuversicht.

Es war ein hochintensives Drittliga-Topspiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Rot-Weiss Essen. Als die spannende Begegnung vor 13.500 Zuschauern im Ludwigsparkstadion abgepfiffen wurde, wussten Spieler und Trainer der Gäste zunächst nicht, ob sie sich über das 1:1 (1:0)-Remis im Verfolgerduell bei den Saarländern freuen, oder über eine verpasste Chance ärgern sollten. Der frühere Essener Kasim Rabihic (69.) egalisierte die frühe Gästeführung durch Sascha Voelcke (8.). Rot-Weiss Essen bleibt dadurch vier Spieltage vor dem Saisonende aber weiter in Schlagdistanz zum Relegationsplatz.

Rot-Weiss Essen bleibt im Rennen, aber wie löst Dabrowski das Stürmer-Problem?

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    Dass der Revierklub damit nicht ganz glücklich war, unterstrich Trainer Christoph Dabrowski in den Katakomben des Saarbrücker Stadions. Auch dem RWE-Coach war anzumerken, wie intensiv und kräftezehrend dieses Spiel für die Essener war. Immer wieder hatte der 45-jährige Ex-Profi seine Spieler angetrieben. Wäre auch die Laufleistung der Trainer in der Coachingzone messbar, hätte Dabrowski an diesem Abend einen Bestwert erzielt. Dass der Aufwand nur mit einem Zähler belohnt wurde, löste gemischte Gefühle in ihm aus. „Wir hätten ein riesen Ausrufezeichen setzen können, aber man muss festhalten, dass wir nach einem sehr anstrengenden Spiel am Sonntag in Mannheim bei einer Topmannschaft gespielt haben. Die Jungs haben alles reingeworfen“, sagte er.+++ RWE-Noten: Golz glänzt, Vonic nutzt Startelf-Chance nicht +++

    Rot-Weiss Essen macht den Sack in Saarbrücken nicht zu

    Der Essener Cheftrainer sah vor allem im ersten Durchgang eine sehr starke Leistung seiner Mannschaft. Etwas zu bemängeln hatte Dabrowski trotzdem: RWE machte den Sack nicht zu. Vor allem im zweiten Durchgang wurden einige Angriffe nicht sauber genug zu Ende gespielt. „Saarbrücken ist ein hohes Risiko gegangen, da hätten wir sie bei einigen Ballgewinnen killen können, wir waren aber in einigen Aktionen nicht präzise genug.“ Der RWE-Trainer zählte einige Schlüsselszenen auf und nannte auch Namen: „Cedric Harenbrock hat nicht immer den letzten Pass an den Mann gebracht, Ron Berlinski haut über den Ball. Leonardo Vonic hätte nach der Pause schießen müssen.“

    Auf RWE-Trainer Christoph Dabrowski und seine Mannschaft warten noch vier Meisterschaftsspiele.
    Auf RWE-Trainer Christoph Dabrowski und seine Mannschaft warten noch vier Meisterschaftsspiele. © Jürgen Fromme/firo Sportphoto | Jürgen Fromme

    Freude über das Ergebnis dürfte wohl nur beim Konkurrenten Preußen Münster aufgekommen sein. Der Aufsteiger belegt den aktuell heiß umkämpften dritten Platz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigt. Die Essener liegen nun genau wie Dynamo Dresden drei Punkte hinter den Preußen. Dabrowski hatte sich deshalb vor dem Saarbrücken-Spiel mehr ausgerechnet: „Wir wollten schon gewinnen, das war unser klares Ziel. Aber wir haben einen Punkt gut gemacht, wir sind super dabei.“

    RWE-Trainer hofft auf Rückkehr von Vinko Sapina

    Noch am gleichen Abend ging es für die Essener Mannschaft mit dem Bus zurück in die Heimat. Der Donnerstag ist frei, ab Freitag wird aktiv regeneriert. Am Sonntag folgt das nächste RWE-Endspiel gegen den FC Ingolstadt (13:30 Uhr, Magenta Sport). Oder die Rot-Weissen dann wieder auf ihren Kapitän setzen können? Vinko Sapina verpasste mit Wadenproblemen das zweite Spiel in Folge. Entschieden sei mit Blick auf Sonntag noch nichts. „Wir werden die Lage am Donnerstag nochmal bewerten, mit dem Arzt und dem Physio sprechen. Abgeschrieben habe ich ihn noch nicht.“

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    Sowohl in Mannheim als auch in Saarbrücken konnte RWE den Ausfall des Kapitäns weitestgehend kompensieren. Die gelernten Spielmacher Thomas Eisfeld und Torben Müsel wussten vor der Abwehr überzeugen. Für Müsel hatte Dabrowski ein Sonderlob parat: „Wir haben die Situation nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Vinko hatte schon sechs Spiele verpasst. Aber die Jungs machen das richtig gut, vor allem Torben Müsel - mit Ball und gegen den Ball. Seine Entwicklung ist super, an ihm werden wir noch viel Freude haben.“

    Rot-Weiss Essen will beste Heimmanschaft werden

    Eine anstrengende Englische Woche schließen die Essener am Sonntag gegen Ingolstadt ab. Nach drei Auswärtsspielen in Folge darf sich die Mannschaft wieder vor voller Hütte an der Hafenstraße präsentieren. Dabrowski setrzt voll auf den Heimvorteil und verrät ein weiteres internes Ziel: „Ingolstadt ist eine top Mannschaft vom Kader her, die in dieser Saison etwas unter ihren Erwartungen spielt. Wir spielen an der Hafenstraße. Es wäre geil, wenn wir die Saison als beste Heimmannschaft beenden. Dafür brauchen wir jetzt noch zwei Siege.“