Essen. Unabhängig vom nächsten Auswärtsspiel in Bielefeld am Sonntag sind die Planungen bei den Rot-Weissen für die nächste Saison voll im Gange.
Für Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen beginnen nun die „Zehn Tage der Wahrheit“: Nach den Auswärtsspielen in Bielefeld, Mannheim und Saarbrücken wird man spätestens sehen, ob der Traum der RWE-Fans auf einen Ligenwechsel zum Saisonende noch am Leben gehalten wird. Für die Partie in Saarbrücken hat es der DFB nun auch endlich geschafft, den immer noch vakanten Spielort festzulegen: Das Spiel geht um 19 Uhr im Saarbrücker Ludwigspark über die Bühne. Was für eine Überraschung.
Der RWE-Trainer hat persönlich gute Erinnerungen an die Alm
Für RWE-Trainer Christoph Dabrowski zählt aber erst einmal nur das Gastspiel auf der Bielefelder Alm, er beteiligt sich nicht an Rechenspielen. Zumal die Aufgabe gegen die zuletzt wieder erstarkte Arminia keine lockere Bergetappe wird. „Es ist ein absolut geiles Spiel auf der Bielefelder Alm, vor voller Hütte. Es freut mich natürlich aufgrund meiner Vergangenheit, dass ich als Trainer auch mal an der Seitenlinie stehe, das ist jetzt das erste Mal.“
Dabrowskis „Vergangenheit“, das bedeutet eine Spielerkarriere bei der Arminia in der Zeit von 2001 bis 2003. Dort absolvierte der RWE-Coach insgesamt 60 Pflichtspiele, in denen der defensive Mittelfeldspieler fünf Mal einnetzte. Höhepunkt war natürlich der Bundesliga-Aufstieg 2002, was die Partie am Sonntag für ihn zu einer besonderen Zeitreise macht: „Grundsätzlich hege ich sehr positive Erinnerungen, was die Stimmung und Atmosphäre angeht, die Fans, die immer einen Super-Support geben. Allzu viele Berührungspunkte habe ich nicht mehr, der Zeugwart, der vor gefühlt 25 Jahren da war, ist immer noch da. Ansonsten ist die Alm immer ein Erlebnis, darauf freue ich mich natürlich.“
Einen Super-Support, den darf der RWE-Trainer auch diesmal von den eigenen Fans erwarten, rund 3100 Rot-Weisse werden sich auf den Weg in die Westfalen-Hochburg machen. In der Hoffnung, dass der Aufstiegszug nicht ohne sie abfährt. „Bielefeld ist eine Mannschaft mit einer hohen individuellen Qualität, befindet sich in dieser Saison in einem großen Umbruch, dass macht sich bemerkt in Schwankungen. Wir können ein Lied davon singen, wie es ist, in einer prekären Situation zu sein. Sie ist zwar in der Rückrundentabelle unten angesiedelt, aber wenn man sich die objektiven Daten anschaut, dann sind sie in allen Bereichen immer gut, da hätten sie viel mehr Punkte gewinnen müssen. Das haben sie nur in der Effektivität nicht rüber gebracht“, lautet die Expertise ihres Ex-Spielers, der aber erwartet, dass die Arminia ihre Situation im Tabellenkeller aktiv verändern will.
Der Pokalerfolg wurde schnell abgehakt
Mit großer Gegenwehr wollen die Rot-Weissen diesem Ansinnen begegnen, mit dem Wissen um die aktuell gute Form aus den Heimspielen gegen Dortmund (4:0) und Duisburg (4:1), das Pokalspiel unter der Woche gegen den Oberligisten Ratingen 04/19 wurde schnell unter Pflichtsieg abgehakt und sollte nicht unbedingt in die Performance der momentanen Verfassung einfließen.
Dann schon eher die aktuelle personelle Situation, die sich seit Mittwoch ordentlich verbessert hat. Die zuletzt gesperrten Andreas Wiegel und Ron Berlinski sind nun wieder eine Alternative, die unter der Woche erkrankten oder angeschlagenen Torben Müsel und Felix Götze werden auch wieder mit von der Partie sein können.
Dabrowski ist kein Freund von unnötigen Rotationen
Dabrowski, kein Freund davon, siegreiche Teams zu ändern, wird dennoch im Sturm wohl weiterhin Moussa Doumbouya das Vertrauen schenken. „Die Frage nach Rotation ist heute noch nicht zu beantworten, wir gehen erst mal in das nächste Spiel und versuchen eine gute Aufstellung zu finden, danach sehen wir weiter, wie wir durch die nächsten beiden Spiele kommen.“
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Auch die Frage nach dem Personal ist Stand heute für die kommende Saison nur schwer zu beantworten. Ein offenes Geheimnis ist, dass der Verein gerne seine Korsettstangen wie Götze und Cedric Harenbrock weiter an sich binden will, aber da wird auf Spieler-/Beraterseite wohl noch der Markt sondiert. Was nun, Mitte April, aus RWE-Sicht aber nicht endlos weiter gehen soll.
Dabrowski: „Wir sind da voll im Gange in der Kaderplanung, sodass wir auch irgendwann Vollzug melden können. Ich wünsche mir von der Verlängerung dieser beiden, die auch Säulenspieler in unserer Mannschaft sind, dass davon auch ein Signal an potenzielle Neuzugänge ausgeht. Über Deadlines spreche ich jetzt nicht, aber bis Ende Mai wollen wir nicht warten!“
Der Ball liegt nun auf der Gegenseite....