Essen. RWE gewinnt das Derby und darf von mehr träumen. Dabrowski sah das „Momentum“ als entscheidenden Faktor am Sonntag - und freut sich für die Fans.

Rot-Weiss Essen hat das Derby gegen den MSV Duisburg mit 4:1 (1:1) gewonnen und darf beim Blick auf die Tabelle von mehr träumen. „Wir sind natürlich überglücklich, unseren Fans den Derbysieg geschenkt zu haben“, sagte Cheftrainer Christoph Dabrowski nach dem Spiel. In den Augen der Trainer war ein Wort an diesem Sonntagnachmittag besonders wichtig: Das „Momentum“. Und tatsächlich spielte der Zeitpunkt, in dem die Tore fielen, eine wichtige Rolle.

RWE übernahm spätestens nach 20 Minuten die Spielkontrolle, musste aber dennoch mit der ersten Duisburger Chance das 0:1 hinnehmen. Für Trainer Boris Schommers schien der Matchplan aufzugehen: „Dann waren wir eigentlich in einer Situation wie wir es hier auswärts wollten. Dass wir in Führung gehen und aus der Kompaktheit heraus Nadelstiche setzen können.“ Das Momentum schien auf Seiten der Duisburger.

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Das Ausgleichs-Tor von Vinko Sapina in der Nachspielzeit der ersten Hälfte fiel dann zum im Fußball gerne zitierten „psychologisch perfekten Zeitpunkt“, das Momentum wechselte die Seiten: Die Duisburger gingen angeschlagen in die Halbzeit, die Essener nahmen viel Schwung für Hälfte zwei mit.

RWE-Trainer Dabrowski: „Dann ist das Spiel in unsere Richtung gekippt“

„Wir haben immer wieder versucht weiterzumachen, zielstrebig und mutig zu sein. Dementsprechend haben wir dann nach dem Standard den Ball gut zu Brumme in den Rückraum gesetzt“, analysierte Drabowski nach dem Spiel. Brumme erzielte nach einer Ablage von Doumbouya mit einem Schuss mit seinem starken linken Fuß die 2:1 -Führung. Die hatte sich RWE mehr als verdient, spätestens hier sprach auch Dabrowksi nicht mehr von einem Momentum. „Dann ist das Spiel natürlich in unsere Richtung gekippt.“

Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel an der Hafenstraße kaum noch Grenzen.
Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel an der Hafenstraße kaum noch Grenzen. © IMAGO/Maximilian Koch | IMAGO/Maximilian Koch

Großen Anteil am Sieg der Essener hatte auch Nils Kaiser, der auf der für ihn sehr ungewohnten Rechtsverteidiger-Position spielte. Der 22-Jährige ist normalerweise im offensiven Mittelfeld beheimatet. Für ihn fand Dabrowski lobende Worte: „Ich finde, er hat die Sache sehr ordentlich gelöst. Das war ungewohnt für ihn. Wir hatten aber auch drei Wochen Zeit, was auszuprobieren. Er hat seine Aufstellung heute zu 100 Prozent gerechtfertigt.“ Bitter für Kaiser war, dass sein starker Auftritt in der 69. Minute durch eine Verletzung jäh endetet. „Wir müssen schauen, ob es was Schlimmeres ist“, sagte Dabrowski.

Rot-Weiss Essen: Nach oben hin ist nun viel möglich

Angesichts von fünf Punkten Rückstand auf den Aufstiegs-Relegationsplatz und einem Spiel in der Hinterhand ist für Rot-Weiss Essen im Saison-Endspurt nun alles drin. Dabrowski wollte sich dennoch nicht aus der Reserve locken lassen: „Die Fans können den Derbysieg genießen und auch träumen. Wir als Mannschaft wollen die Spiele gewinnen.“

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